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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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okay, Mann. Du kannst uns vertrauen.«
    »Woher weiß ich denn, dass ihr nicht zu denen gehört?«
    Das Mädchen schnaubte empört und ihre langen Haare flatterten hinter ihr. »Woher wissen wir, dass du nicht einer von denen bist?«
    »Wenn ich es wäre, wärt ihr jetzt schon tot.«
    Das Mädchen machte einen Schritt nach hinten. »Also schön, wenn du lieber ein Arsch sein willst … Komm, Paul. Das brauchen wir jetzt wirklich nicht.«
    Doch der Junge rührte sich nicht vom Fleck. »Wir können ihn nicht hierlassen. Sie werden ihn jagen.«
    »Er sieht ziemlich übel aus.«
    Mason wusste nicht, was er tun sollte. Die beiden schienen normal zu sein, aber den Eindruck hatte Twiggy auch gemacht. Wem sollte er in dieser neuen Welt noch trauen? Mehr noch, wer konnte ihm vertrauen? Vielleicht war sein Befall ja der Grund dafür, warum er noch am Leben war und Twiggy ihn nicht getötet hatte.
    In seinem Kopf gab es zu viel Dunkelheit.
    Bis er ganz sicher war, war es besser für ihn, allein zu sein.
    Der Junge schien sein Misstrauen zu spüren. »Hör zu«, sagte er. »Wir sind nicht wie die. Wir werden dir nichts tun und auch nicht versuchen, dich auszurauben. Uns geht es wie dir.«
    Mason beschloss, das Risiko einzugehen. »Es tut mir leid«, sagte er. »Irgendein Verrückter mit nur einem Bein hat mich gerade in seine Wohnung zum Tee eingeladen und dann hat er versucht, mir mit einem Porzellanbecher den Schädel einzuschlagen. Mit Vertrauen hapert es bei mir gerade ein bisschen.«
    »Er hatte nur ein Bein?« Das Mädchen schnaubte wieder. »Und trotzdem hat er das geschafft?«
    »Zuerst schien er ja ganz normal zu sein«, blaffte Mason zurück. Dann begann er zu grinsen. »Wie viel Ärger kann einem ein Einbeiniger schon machen?«
    »Ist das jetzt ein schlechter Scherz oder fragst du das im Ernst?« Das Mädchen grinste zurück.
    »Ein bisschen von beidem.«
    Ein kurzes, verlegenes Schweigen entstand und das Mädchen wurde zunehmend ungeduldiger. Ihr Blick ging von einem zum anderen, dann wurde sie unruhig und schließlich war klar, dass sie genug von der Stille hatte.
    »Ich bin Barbara Flying Eagle, aber alle sagen Chickadee oder Chee zu mir, weil ich so klein bin. Ich hasse Barbara, also nenn mich bloß nicht so. Fürchterlich. Und das hier ist Paul Still Waters. Wir nennen ihn einfach Paul. Aber er ist so groß, dass er dich nur hören wird, wenn du schreist.«
    Mason musste schon wieder grinsen. Das Mädchen war eindeutig klein, nicht einmal einen Meter fünfzig. Sie hatte lange Haare, die ihr fast bis zum Po reichten und sie noch kleiner aussehen ließen, falls das überhaupt möglich war. Paul, der Junge neben ihr, war das komplette Gegenteil – ein schlaksiger, ernster Riese, der sie um einige Köpfe überragte. Mason war sofort klar, dass sie eines dieser Paare waren, über die ständig Witze gerissen wurden. So unterschiedlich wie Tag und Nacht. Feuer und Eis.
    »Mason Dowell«, sagte er.
    »Schön, dich kennenzulernen«, erwiderte sie. »Nachdem wir das nun alles hinter uns haben, schlage ich vor, dass wir schnellstens von hier verschwinden. Hast du vorhin Schüsse gehört?«
    »Ich dachte, das wären Feuerwerkskörper.«
    »Ja, klar, die Art von Feuerwerkskörpern, die vorn aus einem Gewehr rauskommen.«
    Sie gingen weiter, doch wegen Mason etwas langsamer. Seine Beine funktionierten wieder, aber sein Kopf fühlte sich immer noch wie eine schwammige Masse an. Chickadee und Paul führten und waren ihm etwa einen Meter voraus. Sie hatten sich zwar vorgestellt, doch keiner von ihnen wollte ein Risiko eingehen.
    Sie waren immer noch Fremde.
    »Wo willst du hin, Mason?«, fragte Chickadee, die leise sprach. Sie wies mit dem Kopf auf seinen Rucksack.
    »Nach Westen«, antwortete er. Automatisch griffen seine Finger in die Gesäßtasche seiner Jeans, um sich zu vergewissern, dass das Stanley-Park-Foto noch da war. »Vancouver.«
    »Cool«, sagte sie. »Wir gehen nach Norden. Paul hat einen Onkel in Yukon und wir dachten, das wäre ein gutes Ziel. Da oben gibt es nicht viele Leute. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dort so übel zugeht wie hier. Sein nächster Nachbar wohnt eine Stunde entfernt.«
    »Das klingt, als wäre es eine gute Idee.«
    »Das ist eine gute Idee, wenn wir es bis dahin schaffen«, erwiderte Chickadee. »Das ist so gruselig. Als wir heute Morgen in die Stadt gekommen sind, war es ganz schön knapp. Hast du das Feuer gesehen? Ein paar von diesen Irren haben uns gejagt, aber der Rauch hat

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