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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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hier raus.“
    „Okay, Drama-Queen. Kommst du mit mir?“
    „Nein, ich … muss vorher noch etwas erledigen.“
    „Mit ihm?“
    Ich biss mir auf die Lippe. „Jepp.“
    Carly wirkte verwirrt. „Also lässt du mich für einen Typen stehen, den du gerade getroffen hast?“
    Ich war nicht so eine Freundin, die andere wegen eines niedlichen Typen links liegen ließ, daher konnte ich ihre Verwirrung verstehen. Ihm meine Telefonnummer zu geben war eine Sache, mit ihm zu verschwinden allerdings eine andere.
    „Ich lasse dich nicht hängen“, antwortete ich bestimmt. Ich hatte keine Zeit, darüber zu diskutieren. „Bitte vertrau mir einfach und geh nach Hause. Ich werde dich später anrufen.“ Sie nickte langsam, und ich wandte mich wieder an Bishop. „Lass uns gehen.“
    „Sam!“, rief Carly uns nach, während wir uns auf den Ausgang zubewegten. „Du hast mir nicht erzählt, wie das mit Stephen gelaufen ist.“
    „Später, versprochen“, beruhigte ich sie. Dann schaute ich Bishop an. „Du hast eine Stunde, mehr nicht.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das wird nicht reichen.“
    „Zu dumm. Das ist alles, was ich dir heute Nacht geben werde. Greif zu oder lass es.“
    Er blickte mich durchdringend an. Ich meine, abgesehen davon, was Carly dachte, war ich an Bishop nicht auf romantische Art interessiert. Keine Chance. Wenn Stephen Ärger bedeutete, dann war dieser Typ hier der Ärger in Person.
    „Okay“, meinte er. „Ich greife zu.“
    Ich schaute noch einmal über die Schulter zurück und bemerkte, dass Stephen hinter der Glaswand im ersten Stock stand und beobachtete, wie wir den Club verließen.

8. KAPITEL
    A n einem Montagabend gegen neun Uhr streifte ich mit einem Engel durch die Straßen, der aussah, als würde er auf meine Highschool gehen.
    Meine Mutter hatte einmal dieses Buch gelesen, in dem stand, wenn einen die Ereignisse überwältigten, sollte man sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Im Grunde genommen bedeutete es, dass die Vergangenheit vorbei war und es nur Angst erzeugte, über die Zukunft nachzugrübeln. Sei hier und nirgendwo anders.
    Also konzentrierte ich mich genau darauf. Ich dachte eine Weile nicht darüber nach, dass ich keine Seele mehr hatte oder wer sie mir gestohlen hatte und dass der süße Junge aus meiner Straße nicht wirklich an mir interessiert war, sondern sich als Monster entpuppt hatte.
    Nein. Stattdessen beschäftigte ich mich damit, wie eng meine Schuhe waren und dass sie nicht für solche Spaziergänge gemacht waren. Und damit, wie kühl sich der Wind auf meinem Gesicht anfühlte. Ich dachte nicht darüber nach, was mein quälender Hunger bedeutete, sondern richtete meine Aufmerksamkeit auf den großartigen Typen neben mir und auf mein flaues Magengefühl. Vielleicht sollte ich mich besser auf etwas anderes konzentrieren. Auf diese Weise an Bishop zu denken war gefährlich. Er hatte mir versprochen, meine Seele zu heilen, wenn ich ihm half, und das war der einzige Grund, warum ich mit ihm zusammen war. Ich brauchte Informationen, und der einzige Weg, sie zu bekommen, war: fragen. Ich nahm meinen Mut zusammen.
    „Kann ich dir eine Frage stellen?“ „Klar.“
    „Warum arbeitest du mit einem Dämon zusammen? Ich habe immer angenommen, Engel und Dämonen seien Feinde.“
    „Das sind wir.“
    „Aber … was ist dann hier los? Ich meine, du und Kraven, ihr scheint einander nicht besonders zu mögen.“
    Er zögerte. „Das tun wir nicht.“
    „Hasst du ihn?“
    „Engel hassen nicht.“ So redete Bishop anscheinend immer. Knappe Antworten, die sich überhaupt nicht nach einem Teenager anhörten.
    „Wie alt bist du?“
    Er sah mich kurz an. „Wie alt sehe ich aus?“ „Siebzehn oder achtzehn.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Dann bin ich das wohl ungefähr.“
    Ungefähr? Das war keine besonders beruhigende Antwort, denn sie deutete darauf hin, dass er auf keinen Fall nur siebzehn oder achtzehn war.
    Ich räusperte mich. „Also, die Nichthassen-Sache, Engel sind doch für Vergeltung und die Vernichtung der Gottlosen zuständig, oder?“
    Damit erreichte ich, dass sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht zeigte, das meine Aufmerksamkeit ungünstigerweise wieder auf seinen Mund lenkte. Ich fragte mich, ob alle Grays pausenlos vom Küssen besessen waren, ob der andere nun eine Seele hatte oder nicht. Es gefiel mir nicht, dass Bishop mich so stark beeinflusste, vor allem, seit ich wusste, wer er war und wozu er fähig war.
    Er schaute mich nicht direkt

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