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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Wir haben uns gleich gut verstanden.“
    „Datest du ihn?“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und nahm mir vor, meine Winterjacke früher als gewöhnlich aus dem Schrank zu holen. Vielleicht half das gegen meine Kälte. „Daten. Nein, so würde ich es nicht nennen.“
    „Wie würdest du es denn dann nennen?“
    Das hier führte zu nichts, vor allem weil ich ihr nicht die Wahrheit sagen konnte. „Wieso quetschst du mich so aus?“
    Sie presste die Lippen aufeinander. „Ich finde, er sollte schon jemand ganz Besonderes sein, da du mich letzte Nacht seinetwegen hast stehen lassen.“
    Da war es. Ihr strahlender Auftritt heute Morgen war nur Theater gewesen. Aber da war noch etwas. Sie erschien mir verändert. „Ich wusste, dass du darüber wütend warst, doch du kamst mir heute Morgen so glücklich vor.“
    „Ich bin glücklich.“ Sie nahm ihre Autoschlüssel aus der Tasche, und ich hoffte, die Unterhaltung war damit zu Ende. „Ich möchte, dass du mir mehr von Bishop erzählst.“
    „Er ist bloß so ein Typ.“ Außerdem ein wundervoller Engel, der mein Herz höher schlagen lässt als irgendjemand sonst, der Bruder eines Dämons und ein Teilzeit-Verrückter. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    „Nur so ein Typ“, wiederholte sie, als würde sie mir nicht glauben. Schließlich kannte sie mich ebenso gut wie ich sie,und ich war mir sicher, dass sie spürte, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte.
    „Was ist das Problem?“, fragte ich. „Ernsthaft, was ist los? Geht es nur um das Sitzenlassen? Es tut mir leid! Das wird nicht wieder passieren. Du weißt nicht, wie es gewesen ist. Nachdem ich mir Stephen vorgeknöpft hatte …“
    „Du warst nicht die Einzige, die sich gestern Nacht Stephen vorgeknöpft hat.“
    Mir klappte die Kinnlade runter. „Bitte?“
    „Ich war auch wütend auf ihn. Es gefällt mir nicht, wenn andere meine Freunde schlecht behandeln und ihre Gefühle verletzen. Ich wollte ihm die Meinung sagen.“
    Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, und das hatte nichts mit der Temperatur zu tun. „Bitte sag mir, dass du Witze machst.“
    „Mir war klar, dass es dir nicht passen würde, aber ich musste es tun. Nachdem du gegangen warst, bin ich im Club geblieben, bis er nach unten kam. Dann hatte ich mit ihm ein kleines Gespräch.“
    Ich biss mir so fest auf die Zunge, dass sie beinahe blutete. Das Auto neben Carlys fuhr jetzt ebenfalls vom Parkplatz. Mein Herz hämmerte inzwischen so laut, dass ich kaum noch denken konnte. „Das hättest du nicht machen sollen“, presste ich hervor, und mir wurde schwindelig. „Du weißt nicht … Oh mein Gott, Carly. Du hast keine Ahnung, was für eine schlechte Idee das war! Als er mich geküsst hat …“
    „Er hat mich auch geküsst.“
    Ich hörte einfach auf zu atmen und starrte sie nur entsetzt an. Das Blut wich aus meinem Gesicht. „Oh Carly, nein, bitte sag das nicht! Du hast keinen Schimmer davon, was das heißt. Er ist nicht einfach irgend so ein gut aussehender Typ. Wenn er dich geküsst hat, dann könnte es bedeuten, dass …“
    „Es bedeutet, dass ich jetzt wie er bin“, erwiderte sie ruhig.
    „Genau wie du. Ich weiß, er hat mir alles erzählt. Also, zuerst habe ich ihn angeschrien, weil er dich benutzt hat und dann einfach abgehauen ist. Nachdem er mich geküsst hatte, ergab alles plötzlich viel mehr Sinn. Also, nachdem ich aufgewacht bin. Genau wie du bin ich für einen Moment ohnmächtig geworden. Mich hat er auch zurückgelassen, aber dann kam er zurück.“ Sie runzelte die Stirn. „Du siehst aus, als würdest du dich gleich übergeben.“
    Das hätte ich sicher auch getan, wenn ich nicht so sehr damit beschäftigt gewesen wäre, nicht zu hyperventilieren. Das konnte nicht wirklich passieren. Das war ein Albtraum, und ich würde jeden Augenblick aufwachen. „Oh nein, Carly, bitte sag mir, dass du mich nur auf den Arm nimmst.“
    Sie sah mich missbilligend an. „Es ist okay, Sam. Alles ist in Ordnung. Stephen hat mir erklärt, dass dir das Ganze noch schwerfällt und du nicht erkennst, wie großartig es ist. Aber es ist großartig. Wir sind jetzt etwas viel Besseres, fühlst du das nicht?“ Sie strich mit den Händen über ihre Hüften. „Ich fühle mich sogar leichter – wenigstens fünf Pfund. Ich frage mich, wie viel eine Seele wiegt …“
    „Wie kannst du das sagen, so als sei es keine große Sache?“ Ich musste mich hinsetzen, sonst wäre ich umgekippt. Langsam kroch ich zum Bordstein und ließ mich

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