Dark Lights
nachts in einem Zimmer sein. Bestimmt leuchteten ihre Augen auch. Dafür wurdest du beauftragt, Schlaumeierin! Da du ja anscheinend nicht weißt, was ein Hobby ist, werde ich es dir erklären. Ich sprach extra langsam, damit sie wusste, für wie bescheuert ich sie hielt und hasste. Also. Ein Hobby sucht man sich selbst aus. Es wird freiwillig gemacht. Ihre Augen verzogen sich zu Schlitzen. Wer sagt, dass ich das hier nicht freiwillig machen würde? Na, ich! Genervt stand ich auf und brachte mein Essen weg. Hast du keinen Hunger mehr? Nein. Schließlich habe ich heute zu oft in dein Gesicht geschaut.Sie fletschte die Zähne. Aber hier im Esssaal konnte sie mir schlecht etwas antun. Deswegen blieb ich lieber mit ihr in der Öffentlichkeit. In mein Zimmer ging ich nur, wenn es Abend wurde. He, werde nicht frech, Kleine! Klein?! Ich bitte dich! Ich bin sechzehn! Ja, ich hatte schon Geburtstag. Den haben Tanya, Ravyl, Darren und ich aber alleine im Geheimen gefeiert. Calydona denkt bis jetzt noch, dass ich mich vor ihr versteckt hatte. Da sieht man, wie bescheuert sie ist!Ein Wunder, dass diese blöde Göre keine blonden Haare hatte! Na ja, Lila sah auch nicht gerade toll an ihr aus! Das als Haarfarbe zu nehmen... Gott! War das eigentlich ihre richtige Haarfarbe oder waren die gefärbt? Und ich bin tausendvierhundertdreiundfünfzig! Mir klappte der Mund auf. Ehrlich? Oh man! Dann bist du ja eine alte Oma! Ich zeigte extra mit dem Zeigefinger auf sie und fing an laut zu lachen.Alle schauten zu uns, was ihr natürlich nicht so sehr gefiel. Ich bin für immer jung, verstanden? Und im Gegensatz zu dir kann ich nicht sterben! flüsterte sie grimmig. Dafür muss ich nicht immer dasselbe essen! Mit diesen Worten huschte ich hinaus auf den Pausenhof. Eyy, dieses Mädel kotzte mich sowas von an! Und natürlich, wie schon erwartet, folgte sie mir auf die Fersen. Darren stand etwas abseits von uns. An der Schaukel mit Tanya und Ravyl, die wild knutschten und die Hände nicht voneinander nehmen konnten. Als mir einfiel, was John mir vor drei Wochen am Telefon gesagt hatte, fühlte es sich an, als ob mein Herz sich zusammenziehen würde. Er meinte, Darren wäre ja nun nicht mehr länger mein Schatten und würde am ersten Juli das Internat verlassen. Weil seine Strafe dann fertig war. Leider. Dann würde ich ihn nie mehr wiedersehen. Mit Not und Mühe unterdrückte ich die ganze Zeit meine Tränen.Die einzige, die davon wusste, war Tanya. Sie hatte mir gesagt, dass ich es ihm sagen sollte. Aber ich traute mich nicht. Immerhin liebte Ducki mich gar nicht. Oder kam nur mir das so vor? Nein, er wollte nichts von mir. Unmöglich. Ich war bloß ein Mensch. Wie jeder andere auch. Und nicht mehr. Könntest du mich nicht vielleicht vom Fernen beobachten? Ohne dass ich dich sehen muss? Nein, tut mir leid. John hat gesagt, ich soll nicht von deiner Seite weichen.Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen. Was John sagt, geht mir am Arsch vorbei!Wütend verschränkte ich die Arme. DRECKSACK! PARASIT!!!!Mir hatte bis heute immer noch keiner gesagt, wie man einen Vampir tötete! Leider. Am liebsten würde ich John und Claydona zerfetzen. Für diese beiden Personen, nein, Vampire!!!, empfand ich nur Hass. Calydona knurrte leise und zog mich plötzlich hinter die Mauer. Ihre Hände drückten fest auf meinen Kehlkopf. Das tat weh und schnürte mir außerdem die Luft ab! Wage es ja nie wieder, unseren Herrscher zu beleidigen, du Miststück! Erschrocken wedelte ich mit den Armen umher, doch gegen sie hätte ich niemals eine Chance. Caly... -dona... bitte. Keine Luft... Meine Stimme klang erstickt. Nur allzu deutlich konnte ich spüren, wie das Blut in meiner Arterie verstopft wurde. Gleich würde mir schwarz vor Augen werden! Und mein Leben-Noch ehe ich zuende denken konnte, wurde sie auf einmal weggeschleudert.Ein unmenschliches Fauchen ertönte in meinen Ohren, die sich irgendwie taub anfühlten. Und verdammterweise verschwomm meine Sicht! Wage es ja nie wieder, sie so zu bedrohen! Aber diese tiefe, verführerische Stimme war einzigartig! Darren. murmelte ich erleichtert und wollt mich gerade auf dem kalten, vollgeschneiten Boden niederlassen, als mich jemand hochhob und sanft an seine Brust drückte. Mal wieder war er mein Retter. D-Ducki? Ich klang wirklich sehr schwach... Schscht. Fall bitte nicht in Ohnmacht, Marleen. Hörst du? Seine Stimme hörte sich an, als ob eine Wand zwischen uns war... Marleen! Hast du mich verstanden?Meine
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