Dark Lights
Darren und ich sahen uns bloß in die Augen. Der eiskalte Wind bließ mir in die Ohren. Hoffentlich würde ich keine Mittelohrentzündung kriegen. Schließlich trug ich keine Mütze oder so. Und meine Finger waren auch bereits eingefroren. Er sollte irgendwas sagen, verdammt noch mal! Ähm... Darren, ist der Bus noch nicht gekommen? fragte plötzlich eine verwirrte, tiefe Stimme hinter mir. Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um mich zu vergewissern, dass Ravyl da war. Doch, aber ich habe ihn wieder fortgeschickt. antwortete Darren- den Blick noch immer auf mich gerichtet. Was? Warum?! Du weißt schon, dass John uns killen wird, wenn wir- Gib einfach mir die Schuld. Wir werden noch hier bleiben. Vor Glück musste ich strahlen. Heute war echt der beste Tag meines Lebens. Doch Darren wusste immer noch nicht, dass ich ihn liebte. Und ich hatte keine Ahnung, ob er genauso empfand. Aber er war bereit hier zu bleiben. Das musste doch etwas zu bedeuten haben. Oder? Wirklich? Geil! Wollte Ravyl denn gar nicht wissen, wieso? Also ich hätte schon Lust, das zu erfahren. Nur... irgendwie bekam ich den Mund nicht auf. Wie schön. ertönte eine vertraute, weibliche Stimme neben mir Der Unterricht beginnt gleich. Wir sollten ins Klassenzimmer gehen. Tanya.Darren wand den Blick ab und nickte. Du hast Recht. Okey, heute Nachmittag, nach dem Unterricht, würde ich es ihm sagen! So! Und nichts würde mich aufhalten! Langsam schritten wir hinein in das riesige Gebäude. Plötzlich kam mir alles so komisch vor. So... fremd. Aber wieso denn? Dieses Internat war mein Zuhause. Hä?? Nach der ersten Stunde verschwand Darren spurlos. Die ganze Zeit suchte ich ihn, doch selbst am Abend war dieser Schwachkopf noch immer verschwunden.
Darren
Oh man! Meine Gedanken schwirrten umher. Das konnte doch nicht wahr sein! Wütend riss ich diesen bescheuerten Baum aus der Erde und schleuderte ihn weg aus meinem Sichtfeld. Warum war ich hiergeblieben? Weil Marleen mich geküsst hatte! Nur deswegen. Na, wow! Und nun? Was hatte das gebracht? Nichts. Es würde nun so sein wie immer. Wieso hatte sie das überhaupt getan? Liebte sie mich etwa doch? Nein, nein! Unmöglich. Die ganze Zeit war dieses Mädchen abweisend zu mir gewesen und nun sollte sie etwas für mich empfinden? Unmöglich! Sie wollte sicher aus... freundschaftlichen (??) Gründen, dass ich auf dem Internat blieb. Mist. Das hieß: Stress mit meinem Vater. In dem Moment klingelte mein Handy. Abrupt hörte ich auf zu laufen. Oh, es war war bereits dunkel geworden. Wie weit war ich eigentlich vom Internat entfernt? Hallo, Darren hier. Wo bist du? knurrte mein Dad sauer ins Apparat. Na toll. Im Internat. Wo sonst? Überrascht darüber, dass ich so kalt klang, blinzelte ich ein paar mal. Dieser Mistkerl durfte doch nicht erfahren, wie sehr ich ihn hasste! Warum?! Du hast deine Strafe abgesessen! Wieso kommst du nicht nach Hause?! Konnte der nicht mal aufhören zu schreien? Mein Kopf tat schon genug weh (seelisch! Nicht körperlich.)! Weil ich noch nicht will, Dad. Bitte. Was soll ich denn Zuhause? Mit ganzer Kraft versuchte ich, meine Stimme flehend klingen zu lassen. Es ist langweilig dort. Im Gegensatz zu hier. Also? Ein paar Minuten lang war es still. Mmmh... wie lange? Yeah, ich war so gut!! Ein paar Monate nur noch. Bitte. Komm schon. Bitteee!!!! ... Na schön. Du kanst noch vier Monate dort bleiben. Aber dann kommst du zurück. Verstanden? Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Ausnahmsweise mal war ich meinem Vater dankbar. Vielen Dank! Ich muss jetzt auflegen. Es ist gleich zehn Uhr und Schlafenszeit. Ich war sehr gut im Schauspielern. Ach, du hälst dich also wirklich an die Regeln dort? wollte mein Vater ungläubig wissen. Klar. In diesem einen Jahr habe ich viel gelernt. Das freut mich. Pass auf dich auf, ja? Ach, seit wann machte der denn ein auf besorgter Vater? Ein Weltwunder war geschehen. Wo waren die Reporter und Kammeras? Das musste ins Fernsehen! Klar, mach ich. Bis dann. Grinsend steckte ich mein Handy zurück in die Hosentasche und machte mich auf, um zurück ins Internat zu laufen. Erst am Morgen kam ich dort an. Total übermüdet und erschöpft ließ ich mich in mein Bett fallen, als der beschissene Wecker plötzlich klingelte. Wollte dieses Teil mich verarschen?! Wütend zerquetschte ich es in meiner Hand und ließ die zerstückelten Teile dann auf den Boden fallen. Ja, wenn wir Vampire zu müde waren, konnten wir schon manchmal durchdrehen. He, Darren!
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