Dark Lights
Augenbraue. Klar. Denkst du etwa, ich habe Schiss? Also wirklich! Ja, das denke ich. Ein fieses Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. PHH! Wie nett von ihr!Ich kniff die Augenbrauen zusammen. Unterschätz mich nicht, Liebes. Ich hatte Sex mit einem Vampir, obwohl ich ein Mensch bin und auch der Gefahr bewusst bin. Also bin ich mutiger, als du denkst. Ha! Der hatte getroffen! Allerdings staunte ich nicht schlecht, als mir auffiel, was ich da gerade gesagt hatte. Mit ganzer Kraft unterdrückte ich ein Lächeln. Ja, du bist mehr als mutig. Trotzdem hat er dir nicht ganz widerstehen können. Ravyls ernster Blick glitt zu meinem Pflaster am Hals. Ich schluckte. Das... das war um Mitternacht. Die beiden verstanden und nickten. Irgendwie war es mir überhaupt nicht peinlich zu wissen, dass sie wussten, dass Darren und ich wilden Sex miteinander gehabt hatten. Na dann. murmelte Ravyl nachdenklich.Am Nachmittag beschloss ich, ein wenig im Wald spazieren zu gehen. ALLEINE! Ein bisschen Abstand tat auch mir gut. Die Vögel zwitscherten umher. Ich liebte es, ihnen zuzuhören. Es hörte sich immer wie Gesang an. Wunderschöner Gesang. Eine leicht Brise fuhr mir durch die Haare und brachte mich zum Lächeln. Im Moment war ich so glücklich wie noch nie. (Fast!!) Alles war perfekt.Wenn mein Vater erfahren würde, dass ich mit Darren zusammen war... oh Gott! Gänsehaut überkam mich. Er würde uns beide köpfen!!! Oder erschießen. Oder einen Auftragsmörder arrangieren! Mir kamen die schlimmsten Gedanken in den Sinn. Aber was ich nicht überleben könnte, wäre, wenn man Darren etwas antat. Ich würde durchdrehen! Auf jeden Fall. Mein Blick glitt zu einem weißen Kaninchen, das die roten Augen aufmerksam auf mich gerichtet hatte. Mir wurde ganz komisch. Diese rot glühenden Augen... die kannte ich doch irgendwoher. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Ach, das war unmöglich! Dieses Kaninchen sah ich zum ersten Mal. Außerdem war ich nicht sehr oft in diesem Teil des Waldes. Sondern in dem, der auf der gegenüberliegenden Seite lag. Hier war es viel dunkler und es war noch nicht mal ein Weg zu sehen. Da ich aber schon immer ein sehr gutes Gedächtnis in Sachen MEKREN hatte, war ich mir sicher, den Weg mühelos und ohne Probleme zurückzufinden.Neben dem Kaninchen entdeckte ich ein kleines Rotkelchen. Diese Vögel hatten mich schon immer fasziniert. Wow! Was mich aber noch mehr verwirrte war, dass hinter dem Rotkehlchen ein Fuchs, ein Waschbär und ein Spatz hervorkamen. Hä?? Also jetzt wurde es wirklich merkwürdig. Die fünf Tiere starrten mich so warnend an, als ob sie mich... beobachten würden. Obwohl ich es wollte, konnte ich die Augen nicht von ihnen wenden.Darren, wo bist du nur?, fragte ich verzweifelt in Gedanken, denn plötzlich war ich mir sicher, dass diese Tiere nicht normal waren. Sondern... etwas oder jemand anderes. Na, Marleen? Erkennst du uns nicht?Erschrocken schnappte ich nach Luft, blinzelte einen Moment und trat zwei Schritte nach hinten. Ach du Scheiße! Das Kaninchen hatte zu mir... nein, unmöglich. Mein Menschenverstand spielte mir sicher irgendetwas vor. Schnell drehte ich mich um und wollte zurück ins Internat laufen, das man nur noch schwach hinter den dunklen Bäumen noch erkennen konnte, doch plötzlich standen die fünf Tiere wieder vor meinen Füßen. Verdutzt und gleichzeitig ängstlich schaute ich zu dem Punkt zurück, an dem die vorhin gewese waren und wo sie jetzt waren. Direkt unter mir. Oh mist! Sie hatten mich umzingelt. Aber... hä, das war jetzt echt komisch. Erstens: Wie konnten diese Tiere sich denn so schnell bewegen? Zweitens: Hatte das Kaninchen mit den glühend roten Augen tatsächlich eben gerade zu mir gesprochen?!!Drittens: Warum umzingelten mich diese Tiere?Und viertens: Die Stimme des Kaninchens kam mir bekannt vor. Vorsichtig bückte ich mich nach unten. Oh ja! Und wie bekannt es mir vorkam. Ich schrie erschrocken auf und sprang über die Tiere. Scheiße! Warum musste ich auch nur noch diesen beschissenen Bum hinter mir haben. Wieder kreisten sie mich ein.Das Kaninchen lächelte mich tatsächlich an, ehe es plötzlich größer und breiter wurde. Blonde, lange Haare kamen aus dem Kopf heraus und das weiße Fell verschwand. Die Schnauze verwandelte sich in ein wunderschönes, blasses Gesicht. Jerra. murmelte ich überrascht und ängstlich. Mein Verstand setzte völlig aus, als aus dem Rotkehlchen Tamlyn und aus dem Fuchs Melantha wurde. Die beiden
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