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Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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ich dich doch retten. Trotzdem. meinte ich und schüttelte den Kopf. Mit verzogenem Gesicht zog sie die anderen Dolche aus ihrem Körper. So. Während du das suchst, was du suchen willst, ziehe ich mich mal um und verbrenne diese Sachen. Echt schade. Eigentlich mochte ich diese Bluse. Hm. Okey. Ich holte tief und trat an das erste Regal direkt neben der Tür. Boah, musste ich jetzt ehrlich diese ganzen Bücher lesen? Na, dann mal los! Vorsichtig zog ich irgendein Buch heraus. Das Band war sehr alt und die Seiten schienen fast rauszufallen, obwohl es nicht so war. Vorne war ein Dämon abgebildet, der eine junge Frau gerade zerfleischte. Okey, echt interessant. Vorsichtig schlug ich die erste Seite auf. Na toll! Die Schrift war winzig! Zu klein für das menschliche Auge. Das hieß aber, dass dieses Buch nicht von Menschen angefertigt wurde. Wie merkwürdig. Ich wusste gar nicht, dass es Verläge für Nachtwesen gab! Wieso hatte mein Vater mir nie davon erzählt? In der rechten Ecke war ein Stuhl, auf den ich mich setzte und anfing zu lesen. Aus den Augenwinkeln konnte ich wahrnehmen, wie Kate aus dem Schlafzimmer hinaus in den Flur ging. Gut so. Jetzt konnte ich in Ruhe nach einem Hinweis suchen, wie man den mächtigsten Vampir der Welt tötete. Wer weiß? Vielleicht würde ich ja fündig werden. Das Papier war kein normales Papier. Sondern es bestand aus... ich wusste es nicht. Aber es fühlte sich sehr weich an. War das vielleicht Elefantenhaut? Hm. Es stand bloß irgendein Zeug darin, wie man Dämonen erschuf, sie nährte, aufzog, und auch, wie man sie tötete. Aber das brauchte ich doch gar nicht. Die anderen, unzähligen Bücher waren auch nicht sehr hilfreich. Mist! fluchte ich und ballte die Hände zu Fäusten. Es waren bestimmt schon Stunden vergangen und ich hatte bloß Dinge über Dämonen erfahren!!! Warum bewahrte mein Dad sowas in einem geheimen Zimmer auf? Irgendetwas musste hier doch sein, dass er wirklich verstecken wollte. Vielleicht ein Gegenstand oder... mit zusammengekniffenen Augen ging ich an den Regalen entlang - in der Hoffnung, etwas Verdächtiges zu finden. Doch da war nichts. Hä?! Mein Blick glitt durch den Raum. Und blieb aus irgendeinem Grund an dem dunkelgrünen, kleinen Paket, von dem nur die oberste Ecke unter dem kleinsten Regal herauslugte, hängen. Na, das war doch mal etwas! Endlich. Strahlend nahm ich es in meine Hände. Eines stand fest: Es war nicht so alt! Kein Staub war dadrauf zu erkennen und nur winzige Risse waren an den Seiten. Vorne war gar nichts drauf. Und hinten... hinten war wieder ein Dämon abgebildet. Allerdings vergewaltigte dieser hier eine junge Frau, die das Gesicht schmerzhaft verzogen hatte. Ein unschöner Verdacht kam in mir auf. Ich schluckte und riss das blaue Band ab. Was ich dann sah, war das schlimmste, was ich je in meinem untoten Leben gesehen hatte! War das... nein! NEIN!!! Das ganze Blut wich aus meinen Adern. Mein Körper fühlte sich plötzlich taub an. Jedes jegliche Gefühl verschwand. Die Zeit schien wie stehengeblieben zu sein. Alles um mich verschwand. Vor meinen Augen sah ich nur noch diese kleine, durchsichtige Eistruhe, in der das Wichtigste auf der Welt drin war: Ein Herz. Ein ganz bestimmtes Herz! Das Herz meiner Mutter. Woher ich das wusste? Ihr Duft. Er drang in meine Nase und trieb mir die Tränen in die Augen. Erschrocken legte ich das Päckchen auf den verstaubten Tisch und bedeckte mir mit beiden Händen den Mund und die Nase. Leise tropfte das Wasser hinunter auf den Boden. Oh mein Gott. Meine Stimme klang leise und zittrig. Bitte! Womit hatte ich das nur verdient? Mein Atem beschleunigte sich schlagartig und wurde zu einem Keuchen. Wäre ich doch erst gar nicht hergekommen! Das konnte einfach nicht wahr sein. Obwohl ich mit weit aufgerissenen Augen darauf starrte, so konnte und wollte ich es nicht glauben! Wann hatte mein Vater ihr denn das Herz rausgerissen? Wir hatten damals doch sofort die ganze Hütte abgebrannt, nachdem ich sie... verdammt! Das war jetzt egal. Er hatte es jedenfalls getan. Doch warum? Und wieso hebt er ihr Herz bis heute auf? Das verstand ich jetzt irgendwie nicht. Gab es dazu irgendeinen Grund? Bestimmt. Ob ich den wohl je erfahren würde? Mein ganzer Körper fing an zu zittern, während ich immer weiter nach hinten trat. Ich wollte weg von dem Herz. Die ganzen Schmerzen durften nicht wieder hochkommen! Ich hatte über die Jahrhunderte gelernt, es mir leichter zu machen. Um Mitternacht. Aber nicht jetzt. Das

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