Dark Lights
Zauberstab und ich wurde gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Dabei kam mein Kopf etwas unsanft auf. Schmerz durchzuckte meinen Körper. Benommen rappelte ich mich wieder auf. Au! Anniassa! Was soll denn das? Anniassa Likolo war ihr Name. Bei den Feen waren außergewöhnliche Namen aber normal. Überrascht hob sie den Kopf und ich blickte ihr direkt in die silbernen Augen, die jetzt ganz groß wurden. Ach du meine Güte! Verzeiht mir bitte! Sofort stand sie auf und kam zu mir, um sich zu verbeugen. Ich hatte nicht erwartet, dass Ihr es seit. Bitte tut mir nichts! Was war denn los mit mir? So kannte ich sie überhaupt nicht. Vor achtzig Jahren hatte sie mir beim Kampf gegen ein durchdrehtes Werwolfrudel geholfen. Was war nur mit ihr los? Und warum Siezte sie mich? Anniassa, ich bin es doch nur. In ihren Augen spiegelte sich noch einen Augenblick Angst wider, die dann aber endlich verschwand. Ein auf den ich könnte jemals meine Freunde verletzen!Wer das glaubte, kannte mich aber schlecht. Oh, gut. Du bist noch der Alte, Darren. Ich dachte wirklich, nach diesen achtzig Jahren bist du doch wie dein Vater geworden. Entschuldigend blickte sie zu mir hoch. Sie war echt niedlich. Ich doch nicht! Theatralisch fasste ich mir ans Herz und nahm sie in seine Arme. Zu meiner Überraschung seufzte sie leise. Das tut gut. Mich hat seit Ewigkeiten niemand mehr in die Arme genommen. Dabei bin ich doch ein Kind. Na ja, genau genommen, nicht mehr. gab ich ehrlich zu, woraufhin ihre Augen zu Schlitzen wurden. Wehe! Sag nicht, dass ich erwachsen bin! In diesem Körper werde ich niemals erwachsen sein! Leider. Warum ist dein Vater nur der Meinung, dass wir Feen nicht altern dürfen! Traurig blickte sie zu Boden. Ja, mein Dad brachte allen nur Unglück. Anniassas Eltern und ihre beiden älteren Brüder lebten im Verborgenen unterhalb von New York City. Die Ärmste war seit Ewigkeiten hier. Lächelnd hob ich mit dem Zeigefinger ihr schmales Kinn. Freust du dich denn nicht, mich zu sehen, meine Kleine? Wieder weiteten sich ihre Augen, während wie einen Schritt zurück ging. Wie bitte? Natürlich freue ich mich, dass du mich endlich mal wieder nach ewig langer Zeit besuchst! Wie lange ist es her? Sechzig Jahre? Achtzig. verbesserte ich sie und presste die Lippen zusammen. Ja, genau! Wieso bist du überhaupt hier? Wenn jetzt erst auftauchst, muss es doch einen Grund geben. Ich rang kurz mit mir selbst, dann entschied ich mich, ihr alles zu erzählen. Wir setzten uns auf den Boden. Während ich erzählte, starrte ich bloß auf den Boden. Doch als ich nach einer halben Ewigkeit fertig war und aufschaute, sah ich zu meiner großen Verblüffung, dass ihr Gesicht klitschnass war. Oh mein Gott! Warum weinst du denn? Wieder nahm ich sie in meine Arme. Eure Geschichte klingt so traurig. Deswegen. Ich muss Patricia wiederfinden. Sie ist die einzige, die mir helfen kann. Aber du weißt doch gar nicht, wo sie ist. sagte Anniassa verzweifelt. Irgendwie werde ich es schon schaffen. Also? Lässt du mich nun hindurch? Bitte! Da ich will, dass mein guter Freund wieder glücklich ist und das John vernichtet wird, ja. Du kannst hindurch. Erleichterung und Freude machten sich in mir breit. Oh, danke, meine Süße. Ich bin dir über alles dankbar! Überglücklich wirbelte ich sie einmal herum. Sie lachte auf und ihre Augen fingen an zu leuchten. Warte. Unter einer Bedingung! Was jetzt wohl kam? Die wäre? fragte ich leicht misstrauisch. Wenn John nicht mehr existiert, wirst du jemand Älteren an meinen Posten setzen. Einverstanden? Klar. Das war ein guter Deal. Na schön. Ich schwöre es dir. Aber nur, wenn ich es schaffe. Ich glaube an dich, Darren. Lächelnd schwang sie ihren Zauberstab und das Tor zum Hexenreich öffnete sich augenblicklich. Ein helles Leuchten brachte meine Augen zum Blinzeln. Als ich dadurch ging, durchfuhr mich ein berauschendes Gefühl. Es war wie in einem Märchenland anzukommen. Unglaublich. Das Gefühl der Wärme überkam meinen Körper. Alles um mich herum war weiß. Nichts war zu sehen. Verwirrt sah ich mich um. Wo war das Hexenreich denn nun? Plötzlich schien sich das Weiße in Nebel aufzulösen und es wurden Umrisse sichtbar. Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Gleich würde die wunderschöne Welt auftauchen, die ich mir immer nur in meinen Träumen vorgestellt habe. Doch was sich dann zum Vorschein gab, ließ meine ganze Freude verblassen. Entsetzt klappte mir die Kinnlade hinunter. Das konnte doch wohl
Weitere Kostenlose Bücher