Dark Lights
ziehen. Und wo wohnt diese Bekannte? Hinter den Bergen. antwortete der Troll. Allerdings kann ich nicht sagen, wo bei diesem Nebel die Berge sind. Ich sah mich um und entdeckte mit meinen übermenschlich guten Augen große Hügel, die gar nicht mal so weit weg schienen. Ich sehe sie. meinte ich lächelnd. Der Troll nickte und lächelte dabei. Eure Augen sind ja auch besser, als meine. In meinem Alter sollte ich mir wohl besser eine Brille zulegen. Wenn ich das Geld doch nur dafür hätte. Aus irgendeinem Grund nahm mich das ziemlich mit. Ihr scheint hier alle sehr arm zu sein. Entschuldigt, wenn ich das jetzt sage, aber... Euer Vater hat uns vor einigen Jahrzehnten hierher verbannt und sich danach nicht mehr um uns gekümmert. Anfangs hat man uns noch Nahrung und frische Klamotten hergebracht, doch das ging nur einen Monat so. Seitdem wurden wir völlig vergessen. Und die Lebensmittel werden langsam aber echt knapp. Viele Kinder und Familien müssen hungern oder haben kein Zuhause. Es regnet hier hier ständig und die meisten Dächer sind undicht. Jeden Tag sterben so viele, jede Woche findet eine Massenbeerdigung statt... Tränen traten in seine Augen und liefen langsam an seinen Wangen hinunter. Umarmen konnte ich ihn ja schlecht, also legte ich bloß die rechte Hand auf seine Schulter, um wenigstens zu zeigen, dass ich Mitleid hatte. Wenn Sie meinen... ich muss mich dann mal auf den Weg machen. Warten Sie. Es wird gleich dunkel! Sie sollten nicht um diese Uhrzeit zu den Bergen gehen. Seine Stimme wurde rauer, woraufhin ich misstrauisch die Augen zusammenkniff. Warum denn nicht? Weil nachts die unheimlichsten Wesen außerhalb der Stadt lauern. Wenn das alles ist...! Kein Problem. Mit denen werde ich locker fertig. Nichts und niemand war körperlich stärker als ein, ein Vampir. Gerade, als ich mich umdrehen wollte, klammerte sich der Troll an mich. Mit großen Augen sah ich mich um. Wie peinlich war das denn? Mein Bein wurde von einem winzigen Mann festgehalten. Lassen Sie mich sofort los. Was soll denn das? Bitte, mein Herr, Sie dürfen da nicht raus. Bitte gehen sie erst morgen! Ich flehe Euch an! Boah, ey...! Ich musste schnellstens Blut trinken, wenn ich ihn nicht anfallen wollte. Na schön, ist ja gut! Und jetzt hören Sie auf, mich festzuhalten! Wie gesagt, so getan. Erleichtert trat der Troll einen Schritt zurück und reichte mir nun grinsend die Hand. Wunderbar. Ihr könnt in meinem Gasthaus übernachten. Das Essen ist auch kostenlos für Euch. Hoffnungsvoll blickte er hoch. Ich nahm seine Hand entgegen, meinte aber: Das kommt nicht infrage! Ich werde natürlich bezahlen. Ähm... aber das braucht Ihr nicht. Wirklich. Ich möchte es aber. sagte ich lächelnd. Außerdem könnt Ihr mich duzen und Darren nennen. Habt Ihr auch einen Namen? Aber natürlich! Plötzlich wirkte er aufgewühlt. Ich heiße Norman. Norman Giktiv. Freut mich, Euch kennenzulernen. Äh, vielen Dank. Es mir auch eine Ehre, Euch kennenzulernen, mein Herr. Ich meinte... es freut mich auch, dich kennenzulernen, Darren. Na, geht doch. Gut. Wir machten uns auf den Weg. Was sollen meine Arbeiter Euch zum Essen vorbereiten? Einen leckeren Salat? Kartoffelbrei? Wie bitte? Ich holte tief Luft. Ähm... wissen Sie nicht, was ich bin? Sollte ich das? fragte er schulternzuckend. Ich denke schon. Ich bin ein Vampir. Ehe ich mich versah, war er mit erschrockenem Gesicht stehengeblieben. A-a-aber... Ihr braucht Euch nicht vor mir zu fürchten. Ich spürte, wie er die Luft anhielt und sein Herz schneller zu schlagen begann. Norman, wirklich. Ich werde niemanden töten. Blut habe ich schon genug dabei. In meinem Rucksack. Oh. Er schüttelte den Kopf. Und ich habe mich schon gewundert, weshalb du so gut aussiehst. Kein Wunder! Ihr Vampire seit makellos und unsterblich! Ich bin so ein Hohlkopf. Nein. Ihr konntest das doch gar nicht wissen. beruhigte ich ihn, während er tief ein und aus atmete. Endlich kamen wir an einem großen Holzhaus an. Ist das Euer Gasthaus? Ja. sagte voller Stolz, während meine Augenbrauen nach oben glitten. Über dem Eingang hingen grelle Lichterketten und neben der großen Tür standen zwei leuchtend grüne Palmen. Von außen hin sah es schon mal sehr gut aus. Norman öffnete strahlend die Tür. Meine Augen weiteten sich. Die Bartische waren alle vollbesetzt von vielen Wesen, für die ich keine Namen hatte. Waren das Mischlinge? Mischlinge waren Wesen, deren Eltern nicht derselben Rasse entsprachen. So würde es auch bei mir und
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