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Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Müde schloss ich die Augen, öffnete sie aber gleich wieder, um zu sehen, wohin man mich brachte. Aus irgendeinem Grund erinnerten mich die beiden Männer an... oh! Mister Kohl und Ravyl! Wussten sie von allem Bescheid? Es war ein Wunder, dass mein Vater die beiden noch nicht entdeckt hatte. Anscheinend spielten sie ihre Rollen sehr gut. Mein Vater ging voran und öffnete die große Tür zum Ratssaal. Natürlich waren alle Mitglieder da und hatten sich auf ihren Stühlen niedergelassen. Nein, Moment! Alle Vampire, die beim Rat lebten, hatte sich hier versammelt! Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Mir klappte die Kinnlade hinunter. Wieso machte mein Vater daraus eine öffentliche Verhandlung?! Das war echt nicht zu fassen! Ich wurde in die Mitte des Saales geführt und gezwungen, in die Kniee zu gehen. Mein Vater ging zu Kate, deren Augenlider etwas angeschwollen und rot waren. Sie hatte geweint, was ja selbstverständlich war, wenn man dachte, dass das eigene Kind ermordet werden würde. Doch niemand, außer mir, wusste, dass ich etwas ganz anderes vorhatte. Wie immer erhoben sich alle und starrten zu meinem Vater, dessen Gesicht noch nie zuvor so ernst wie jetzt gerade gewesen war. Sein Gesicht zeigte keine Gefühlsregung, genauso wenig wie diese vor Zorn blitzenden, feuerroten Augen. Herzlich Willkommen, meine Lieben, zu der wohl wichtigsten Veranstaltung, die es je gegeben hat! Lächelnd breitete er die Arme aus und blickte mir tief in die Augen. Augenblicklich wurde es still im Raum. Nehmt doch bitte Platz. Heute ist ein so wunderbarer Tag. Du wirst gleich dein blaues Wunder erleben! Bei dem Gedanken machte sich ein schwaches, böses Grinsen auf meinem Gesicht breit. Alle setzten sich. Die Anspannung war mehr als deutlich zu spüren, was meinem Dad anscheinend nicht gefiel, denn er verzog kurz das Gesicht. Plötzlich wurde die große Tür wieder geöffnet und ein ganz besonderer Geruch drang in meine Nase. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Mmmmh! Wie ich Marleens Blut begehrte! Doch ich musste mich beherrschen. Das fiel mir nicht schwer, denn als ich in ihre ängstlichen Augen schaute, überkam mich das Gefühl der Sehnsucht und der Drang, sie beschützen zu wollen. Ihre verknoteten Haare standen in alle Richtungen ab. Die sonst so schönen, zartrosanen Wangen war vom Dreck verdeckt worden und ließen sie wie eine richtige Gefangene aussehen. Die Ärmste. Da, was sie wegen mir durchmachen musste, tat mir unendlich leid. Aber gleich würde ich sie hier raus holen! Der dunkelhaarige Mann, der sie an den Oberarmen festhielt und zwang, weiterzugehen, schubste sie nun rücksichtslos neben mich auf den Boden. Sofort krabbelte ich zu ihr und wollte sie in meine Arme nehmen, doch das konnte ich erst, als man mir endlich diese nervigen Ketten abnahm. Lächelnd vergrub ich das Gesicht in ihren Haaren und atmete in vollen Zügen das letzte mal ihren menschlichen Geruch ein. Abgesehen von ihrem Herzschlag würde ich das wohl am meisten vermissen.

Marleen
     
    Alle hier im Raum starrten uns an. Das bereitete mir ein ungutes Gefühl im Magen. Mein Herz raste vor Angst und schlug mir bis zum Hals. Darren hatte die Arme fest um meinen zitternden Körper geschlungen und schien mich nicht mehr loslassen zu wollen. Der Duft von frischer Erde und Wasser drang mir in die Nase. Wow! Gerade, als ich seufzen wollte, flüsterte er so leise, dass wirklich nur ich es hören konnte: Ich hole dich gleich hier raus. Benommen blinzelte ich ein paar mal und versuchte, ruhig zu bleiben, damit niemand etwas bemerkte. Er hatte also einen Plan. Ich musste heute doch nicht sterben! Das Gefühl der Freude überkam mich. Mein Gefühl hatte schon die ganze Zeit gespürt, dass er nicht zulassen würde, dass John sich zwischen uns stellte. Wenn ich es mir recht überlegte, verdiente er aber eine heftige Ohrpfeige, die ich ihm später, wenn wir in Sicherheit waren, mit hunterprozentiger Sicherheit geben würde! Warum hatte er uns denn überhaupt verraten?! Außerdem bemerkte ich, wie er jetzt etwas überrascht auf meinen (wieder) gesunden Arm schaute. Auch das würde ich ihm nachher erklären müssen. Es gab noch so vieles zu besprechen. Besonders diese Gefährtensache machte mir zu schaffen. John räusperte sich leicht angesäuert, sodass Darren mich leider loslassen musste und fest die Lippen aufeinanderpresste. Nun. Es ist wirklich eine Schande und auch eine sehr große Blamage für mich, dass mein eigener, über alles geliebter Sohn sich

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