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Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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ausgerechnet in einen Menschen verliebt hat, wie ihr ja alle bereits wisst. Die meisten nickten jetzt, andere dagegen blieben regungslos und wirkten für mich wie eiserne Statuen. Da mir mein Sohn aber wichtiger und bedeutungsvoller ist, wird nur der Mensch bestraft. Marleen Anderson wird heute durch die Hand von Darren Sahne sterben! Somit war sein Urteil gefällt. Diese Worte ließen meinen Atem schneller werden. Mein Blick glitt zu Mom. Sie bedeckte sich mit einem schneeweißen Tuch die Nase und den Mund. Aber durch ihre rot angeschwollenen Augen konnte ich sehen, dass sie weinte. Anscheinend bedeutete ich ihr noch mehr, als ich dachte. Ob mein Dad wohl auch hier war? Und wo waren eigentlich Mister Kohl und die anderen? Hoffentlich mussten sie alle das hier gerade nicht mit ansehen. Dann fangen wir mal an. John rieb sich die Hände und setzte sich lächelnd hin. Anscheinend konnte er es kaum erwarten. Ich hörte, wie Darren den Kiefer aufeinander presste. Jetzt war es wohl soweit. Gib ihr erst mal eine Ohrpfeige, die sie umhauen wird. Erschrocken schnappte ich nach Luft und zuckte heftig zusammen. Das Letzte, was ich im Moment wollte, war von meinem Schatz geschlagen zu werden. Doch da ich wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, stand ich auf und entfernte mich laut schluckend ein paar Schritte von ihm. Darren blieb stur sitzen und schaute weiterhin zu Boden. Na schön. John zuckte gleichgültig die Schultern. Dann muss ich das wohl erledigen. Noch bevor ich einmal blinzeln konnte, hatte sich mein Schatz mit gefletschten Zähnen vor mich gestellt und fauchte alle hier im Raum einmal an. Irgendetwas sagte mir, er hatte wahnsinnigen Durst. Wie lange hatte er kein Blut mehr getrunken? Mehrere Tage schon? Kein Wunder, dass er so schlecht gelaunt war. Nach einigen Sekunden jedoch drehte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zu mir um. Wir sahen uns tief in die Augen, ehe ich beschloss, einfach zu nicken, damit er es hinter sich brachte. Man merkte, wie er kurz mit sich selbst rang. Tu es. flüsterte ich und schloss die Augen. Kaum eine halbe Minute später wurde ich mit einem harten Schlag auf das Gesicht zu Boden geschleudert. Ein unglaublicher Schmerz durchfuhr mich. Um nicht loszuheulen, presste ich die Lippen zusammen und sah, wie sein ganzer Körper angespannt war. Dieser Schwachkopf musste mir ja auch unbedingt mit der Faust eine reinhauen! Gut gemacht, Junge. meinte John, woraufhin ich am liebsten auf ihn losgegangen wäre! Darren sagte gar nichts dazu, was mich etwas enttäuschte. Warum war er jetzt so still? Grimmig stand ich wieder auf. Doch es war umsonst, denn John verlangte immer wieder, dass ich zu Boden geschleudert wurde. Wahrscheinlich war meine Wange bereits angeschwollen und knallrot. Auf jeden Fall spürte ich sie nach einiger Zeit gar nicht mehr. Hatte Darren eben nicht noch gesagt, er würde mich hier raus holen? Wieso tat er das nicht? Und warum schlug er so fest zu?! Wenn ich nicht die Zähne aufeinander gebissen hätte, hätte ich ihn schon längst mit allen möglichen Schimpfwörtern konfrontiert! Der würde nachher sein blaues Wunder erleben! Undzwar nicht auf die sanfte Weise. Seine Verletzungen würden sowieso danach sofort wieder heilen. Wieso unternahm meine Mom denn nichts? Anstatt John anzuflehen, dass er aufhören sollte, weinte sie bloß. War ihre Furcht vor ihm größer, als ihre Liebe zu mir. Der Gedanke tat ziemlich weh. Mir war total schwindelig. Für einen Moment drehte sich alles um mich herum und ich bekam Angst, gleich in Ohnmacht zu fallen. Das durfte auf keinen Fall passieren. Gott weiß, was die ganzen Vampire mit mir anstellen würden! Von überall her drang abwärtiges Gelächter in meine Ohren. Ich glaube, das reicht jetzt. John erhob sich mit ernstem Blick und atmete tief durch. Augenblicklich wurde es totenstill hier im Saal. Das hieß nichts Gutes. Nur mein schwerer Atem war zu hören. Ebenso wie mein laut klopfendes Herz, dass immer schnell zu schlagen schien. Darrens Gesicht zeigte jetzt keinerlei Gefühle mehr. Hatte er sie ausgeschaltet? Hoffentlich nicht, denn ich wollte auf keinen Fall gleich sterben. Darren? Ja? fragte dieser mit hasserfüllter Stimme. Du weißt sicherlich, was du jetzt zu tun hast. Sein Vater schaute ihn wütend und gleichzeitig erwartungsvoll an. Mein Schatz schaute ganz kurz auf mich hinab. Und endlich war eine Gefühlsregung in seinen wunderschönen, ozeanblauen Augen zu erkennen. Es war große Verzweiflung. Er holte tief Luft, trat

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