Dark Lights
setzen wollen? Du bist dumm und schwach. Mehr nicht. Ich habe dich nicht nötig. Langsam knieete er zu mir nieder und packte meine Schultern. Der Himmel färbte sich schwarz und die Sonne wurde durch laute, grelle Blitze ersetzt. Der Wald um uns herum kam mir jetzt ziemlich bedrohlich vor. Irgendetwas sagte mir aber trotzdem, ich soll dareinlaufen. Darren, was ist denn los mit dir? Tränen sammelten sich in meinen Augen. Plötzlich sah er wieder normal aus und schaute mir mit schmerzerfülltem Blick tief in die Augen. Hilf mir, Marleen. Irritiert blinzelte ich ein paar mal. In dem Moment erschien eine Gestalt oben am verdunkelten Himmel. Wir sahen beide gleichzeitig auf. John! Hahaha! Guter Junge! Töte sie! Reiße ihr Herz in winzige Stücke! Mein Schatz schloss gequält die Augen. Verzeih mir, Marleen. Verzeih mir. Seine Hände glitten sanft in meine Haare, sodass mein gesamter Hals entblößt wurde. Aus irgendeinem Grund hatte ich jetzt keine Angst mehr. Tu es, Darren. Ich will durch deine Hand sterben. Du wirst nicht sterben. waren seine letzten Worte, ehe ich dann sein Handgelenk an meinem Mund spürte und das süße, warme Vampirblut meine Kehle hinunterfloss. Schreiend riss ich die Augen auf und versuchte meinen keuchenden Atem zu beruhigen. Was hatte dieser Traum zu bedeuten gehabt? He, ist alles in Ordnung? fragte Patricia besorgt und rieb sich müde die Augen. Ja, ich... ich habe nur schlecht geträumt. gab ich erhlich zu und legte die linke Hand kurz auf meinen Hals. Worüber? Warum interessierte sie das? Gegen meinen Willen erzählte ich ihr alles. Ihr erst so glückliches Lächeln verschwand allmählich, bis es zum Schluss nicht mehr zu erkennen war. Hieß das etwas Schlechtes? Kannst du den Traum deuten? wollte ich wissen und hob hoffnungsvoll die Augenbrauen. Nein. antwortete sie, doch es war zu schnell gekommen und wusste, dass sie mich anlog. Bestimmt gab es dafür aber einen guten Grund. Wahrscheinlich würde heute etwas sehr Schlimmes passieren. Ich schluckte. Schade. Mein Herz raste und ließ mich die Lippen zusammenpressen. Also, ich habe einen Bärenhunger! Patricia stand auf und streckte sich gähnend. Du auch? Langsam nickte ich. Konnte sie etwas herzaubern? Das wäre fantastisch! Na schön. Ehe ich mich versah, lagen vor uns zwei Tabletts mit Schokocroissants, Muffins und Reiswaffeln. Boah! Lecker! Sofort nahm ich einen Schluck von dem Orangensaft, der übrigens wirklich sehr köstlich schmeckte. Als käme er direkt von der Natur. Jetzt können wir uns mal so richtig sattessen. Was allerdings wunderte war, dass sie so gut gelaunt ist. Hatte sie etwa vergessen, was heute für ein Tag ist? Oder versuchte sie es bloß zu verdrängen? Mein Blick zu meinen Fingern. Sie zitterten total. Ich glaube, wir sollten uns auch umziehen, findest du nicht? Grinsend hob sie ihren linken Zeigefinger, doch ich rief noch in letzter Sekunde Stop! Als sie fragte, was denn lossei, erklärte ich ihr, dass das John auffallen würde und sie dann, genauso wie ich, in Gefahr wäre. Also aßen wir schweigend unser Frühstück auf. Es war wirklich unglaublich, wie viel sich in diesem einen Jahr verändert hatte. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn ich damals, als noch die Möglichkeit bestand, auf ein Internat in Kalifornien gewechselt hätte. Dann müsste ich diese ganzen Qualen nicht erleiden. Kaum hatte ich das gedacht, schüttelte ich auch schon den Kopf. Ich würde Darren niemals verlassen. Egal, was uns noch bevorstand – er konnte auf mich zählen!
Darren
Eigentlich hatte ich vor, weiterzuschlafen, doch plötzlich war die Anwesenheit von drei Personen ganz nah vor mir zu spüren. Schlagartig öffnete ich die Augen und blickte direkt in die Augen meines Vaters. Er stand gelangweilt vor mir und gab den beiden schwarz gekleideten Männern eine Handbewegung als Anweisung, sodass sie plötzlich vortraten und die Ketten von der Nadel-Wand losmachten. Da mein Körper sich sehr schwach fühlte, fiel ich mit gefesselten Händen zu Boden. Guten Morgen, Darren. Fahr zur Hölle... stieß ich mit gefletschten Zähnen hervor. Mein Hals war sodermaßen ausgetrocknet, dass es bereits wehtat. Tut mir leid, aber das wird gleich deine kleine Menschfreundin tun. Außer mir vor Wut wollte ich mich auf ihn stürzen, doch die dünnere, schwarz gekleidete Person packte von hinten meine Arme und hielt sie solange fest umschlossen, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte. Na toll! jetzt war auch meine letzte Kraft weg.
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