Dark Lights
tränenüberströmt war. Natürlich hatte sie alles mitgehört. Ohne ein Wort umschlangen wir unsere Arme und konnten nicht mehr aufhören. Erst da wurde mir klar, dass sie meinen Schatz wie einen Bruder liebte. Darren musste damals sehr viel Zeit mit ihr verbracht haben. Sie war außerdem eine wahre Freundin. Das wusste ich jetzt ganz genau.
Darren
Müde öffnete ich die Augen. Der Schlaf hatte ein bisschen gut getan. Meine Wunden waren nun alle geheilt. Doch ich hatte schrecklich großen Durst. Mein gesamter Hals war ausgetrocknet. Langsam ließ ich den Blick umherschweifen. Oh, ich war ja immer noch in der Folterkammer. Wieso hat mein Vater eigentlich nie vorher davon erzählt? Oder... hatte er diesen Raum etwa speziell für mich errichten lassen?! Denkbar wäre alles bei ihm. er diesen Raum etwa speziell für mich errichten lassen?! Denkbar wäre alles bei ihm. Er war vorhin wieder hier gewesen und hatte mir gesagt, dass... oh Gott! Ich sollte morgen Marleen umbringen! Warum ließ mein Vater sich nicht, so wie sonst auch immer, viel Zeit dabei? Bis morgen waren es sicher nur noch ein paar Minuten. Denn ich spürte bereits das Adrenalin in meinen Adern, die frisches Blut in sich haben wollten. Also müsste es gleich Mitternacht sein. Was sollte ich nur tun? Ich hatte wirklich Angst. Nicht davor, dass ich gleich ausrasten würde, weil ich hier gefesselt war, sondern ich fürchtete mich vor dem, was morgen passieren würde. Wie sollte ich denn meine Gefährtin umbringen? Könnte ich noch einmal eine über alles geliebte Person verlieren, ohne wahnsinnig zu werden? Obwohl ich ein Vampir war, hieß das noch lange nicht, dass ich perfekt und seelisch stark genug war. Im Gegenteil: Ich war überhaupt nicht perfekt. Von außen hin vielleicht schon, aber ansonsten nicht. Leider. Hatte ich denn überhaupt eine Wahl? Mit ganzer Kraft überlegte ich mir die Möglichkeiten, das Ganze zu umgehen. Plötzlich aber verschwand der Schmerz und unglaubliche Wut ersetzte es. Meine Haut fing an zu prickeln und wollte morden. Meine Augen verfärbten sich, während die beiden Reißzähne aus meinem Mund hervorschossen. Wieso konnte ich mich nicht losreißen?! Vor Entsetzen fletschte ich die Zähne und schrie auf. Ich wollte Blut! Undzwar von einem menschlichen Körper. Es sollte mir die Kehle hinunterfließen und mich sättigen, so wie es sich gehörte. Doch hier war niemand. Abgesehen von den Folterinstrumenten und mir. Verdammt!!! Meine Stimme klang so gar nicht wie ich. Sie war viel rauer und wütender als sonst, was auch ein Wunder war. Wie konnte man meinen beschissenen Vater denn auch mögen? Das war schier unmöglich! Dieser Drecksack ruinierte mir das ganze Leben! Ich wollte doch nur glücklich mit meinem Engel sein. Und mehr nicht. War das denn zu viel verlangt? Auf jeden Fall würde ich sie morgen nicht töten! Das konnte er gleich mal wieder vergessen. Marleen ist meine Gefährtin. Ohne sie könnte ich gar nicht weiterleben. Wenn es nicht anders ging, dann starb ich eben für sie. Hauptsache mein Engel blieb am Leben. Auf einmal verschwand die Wut und machte der Verzweiflung Platz. Keuchend ließ mich schlapp hängen und versuchte dann meinen Atem zu beruhigen. Warum brachte man mir nichts zu Trinken? Ich dachte, mein Vater will mich am Leben lassen! Na? Hast du dich beruhigt? erklang eine tiefe, belustigte Stimme. Schlagartig hob ich den Kopf und musste mit ansehen, wie mein Vater aus dem Schatten trat und sich direkt vor mich stellte. In seiner linken Hand... da war ein kleiner Beutel. Ein Blutbeutel! Schon wieder fletschte ich die Zähne und versuchte, es ihm wegzunehmen. Du bekommst erst in paar Stunde etwas zu Trinken, mein Lieber. Ich werde dir einen ganzen Körper bringen, den du leersaugen wirst, bis kein Tropfen mehr drinnen ist. Solange es nicht Marleen ist, gern. Er lachte zwar, doch es klang falsch und abtrünnig. Als er sich wieder beruhigt hatte, packten seine Hände meinen Hals und drückten leicht zu. Wenn ich sage, du wirst sie bis zum letzten Tropfen aussaugen, dann- Ich werde das nicht tun! unterbrach ich ihn stur Vergiss es! Meine Liebe zu Marleen ist größer, als meine Furcht vor dir. Jetzt blitzten seine Augen vor Wut. Mit gelangweiltem Gesicht zuckte er die Schultern. Na schön. Wenn du unbedingt möchtest, dass sie in Fetzen gerissen wird... Nein! Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt und ihm das Herz aus der Brust gerissen. Wenn er überhaupt eines besaß. Wenn ja, dann war es auf jeden
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