Dark Lights
liebsten nie wieder von ihm gelöst hätte, so tat ich es doch und blickte ihn unsicher an. Meine Augen waren immer noch rot und daran würde sich in nächster Zeit bestimmt nichts ändern. Doch meinem Dad schien das gar nichts auszumachen! Wie merkwürdig. Was machst du hier? Ich entfernte mich ein wenig, weil mich sein Duft fast wahnsinnig machte, und ballte die Hände so fest zusammen, dass die Sehnen schon hervortraten.
Behersche dich, Marleen! Er ist dein Vater. Kein Blutbeutel!
Diese Worte sagte ich in Gedanken immer wieder auf, aber leider brachte es kaum etwas. Hungrig glitt mein Blick zu seiner Kehle. Die Arterie befand sich direkt darunter... sofort schüttelte ich heftig den Kopf. Tanya hat gesagt, ich soll dich in Toronto auffinden. Die anderen und sie kommen auch gleich hierher. Freude machte sich in mir breit. Sie sind also Marleens Vater? fragte Prudence verblüfft und traute seinen Augen kaum. Der gefährlichste Vampirjäger ist ihr Vater! Oh mein Gott! Selbst Page und Regan starrten ihn mit offenem Mund an. Allerdings schienen sie keine Angst mehr zu haben. Und plötzlich standen Yeriel und Ancyra mit Trixie ebenfalls im Flur. Wie bitte? fragten die Drei und hoben beide Augenbrauen. Ja, ja. Jetzt wissen es alle. meinte ich gelangweilt. Darf er bitte reinkommen? Es wurde mucksmäuschenstill. Jeder sah den anderen unsicher an. Oh man! Falls ihr es noch nicht wisst, er hat seinen Titel seit sieben Jahren abgelegt. Also? Wirklich? Prudence kniff die misstrauisch die Augen zusammen, woraufhin ich ihm fest in die Seite boxte. Au! Okay, dann kommen Sie rein. Aber hier wird keine Gewalt angewendet, ja? Wir leben ganz friedlich in dieser Stadt und daran soll sich nichts ändern. Mein Vater lachte auf. Kein Problem. Ich bin doch gar kein Vampirjäger mehr. Sondern nur ein langweiliger Geschäftsmann, der ständig um die Welt reist. Wir gingen alle ins Wohnzimmer. Wurde der Raum irgendwie immer größer oder kam nur mir das so vor? Nachdem mein Dad sich auf der Couch niedergelassen hat, brachte ich ihm ein Glas Orangensaft. Den liebte er genauso sehr wie ich, als ich noch ein Mensch gewesen war. Vielen Dank. Weißt du, Marleen, als Tanya mich plötzlich angerufen hatte, war ich gerade bei einem wichtigen Meeting... sie schrie total panisch ins Telefon. Es hatte sich so angehört, als würde sie mit irgendjemandem kämpfen. Und als sie dann fertig mit dem Erzählen war, hörte ich auf einmal einen dumpfen Schlag, ehe die Leitung unterbrochen wurde. Erst habe ich mir ziemliche Sorgen gemacht, aber nach ungefähr drei Stunden hat sie sich wieder bei mir gemeldet und gesagt, dass sie einen von Johns Männern töten musste, als John sie dann bewusstlos geschlagen hat. Erschrocken weiteten sich meine Augen. Was?! Geht es ihr wieder gut? Ja, keine Sorge. versuchte mein Dad mich zu beruhigen, was ihm nur teilweise gelang. Nur wegen mir brachten sich alle in solche Gefahren! Das war echt unfassbar! Dann ist ja gut. Erleichtert atmete ich durch. Sagt mal, wo ist- Noch ehe er den Namen aussprechen konnte, ging die Wohnzimmertür auf und ein total verschlafener Darren kam herein. Seine schokoladenbraunen Haare standen in alle Richtungen ab und er trug bloß eine dunkelblau karierte Boxershort mit einem Hemd darüber. Guten Morgen, Leu- Als er meinen Dad erblickte, erstarrte er und hob überrascht die Augenbrauen. -Mister Anderson? Oh. Schön, dass sie endlich gekommen sind. Müde rieb er sich die Augen. Unauffällig schaute ich zur Uhr. Na ja, es war erst sieben. Kein Wunder, dass er so müde war. Aber wieso waren wir anderen das nicht? War er gestern Nacht etwa zu lange draußen gewesen? Ähm... begann mein Dad und schaute an ihm herab. Wartet kurz. Grinsend zog ich meinen Schatz hinaus in den Flur und wieder rein in unser Zimmer. Wieso stehst du auf, wenn du noch so müde bist? Ich habe Stimmen gehört und wollte wissen, wer da war. nuschelte er und warf sich mit geschlossenen Augen zurück auf das Bett. Es knarrte leise. Oh man, er machte mich echt noch wahnsinnig mit seinem guten Aussehen! Schlaf weiter. Mein Dad ist eben gerade erst gekommen. Vorsichtig deckte ich ihn zu und wollte gerade gehen als er plötzlich meinen Arm ergriff. Warte. Kriege ich noch einen Kuss? Fast hätte ich aufgelacht. Stattdessen beugte ich mich langsam runter und drückte die Lippen kurz auf seinen göttlichen, sinnlichen Mund, der mich für einen Moment total benebelte. Wider Willen löste ich mich dann aber von ihm, weil er sich auf
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