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Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Wie sollte man denn diesen knoten da rausbekommen? Verdammt! Wenn meine Haare nicht so lang wären, würde es sicher auch nicht so wehtun! Aber sie abzuschneiden könnte ich nicht übers Herz bringen. Dad hatte es geliebt, sie jeden Abend, wenn ich bei ihm sein konnte, zu streicheln und mit seinen Fingern zu kämmen. Er wäre also sicher nicht erfreut darüber. Und mein Vater war absolut der Letzte, den ich je verletzen könnte. Schon, wenn er das Gesicht ein wenig verzog, spürte ich einen Stich unterhalb der Brust. Dieser Mann war das einzige, was mir noch geglieben ist. Die einzige Person, die mich liebte, wie ich war. Ich zog mich ausnahmsweise mal hier um, machte meine Haare und so weiter aber im Badezimmer zurecht. Irgendetwas sagte mir, heute würde ein toller Tag werden. Was sonst hatte die Aufregung in mir zu bedeuten? Mein Herz schlug sehr schnell. Mit einem Strahlen im Gesicht fuhr ich den Aufzug hinunter und trat hinausauf den Schulhof. Die Luft war zwar eiskalt und schneidend, aber trotzdem frisch und klar.Die Person, die alleine auf der Bank dort drüben saß und mit jemandem telefonierte, zog meinen Blick sofort auf sich. Ohne nachzudenken ging ich zu ihm. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust hinaus - so heftig schlug es gerade. Nein, ich bin mir nicht sicher, ob... vielleicht... Wollte der mich verarschen oder so? Warum blickte Darren nicht einmal kurz hinter sich, um mich zu sehen? Und mit wem redete er da? Guten Morgen. sagte ich lächelnd und extra laut und setzte mich neben ihn. Uuuh! Dass ich so nett klang, war gar nicht gut. Aber wenigstens schaute Ducki jetzt in meine Augen. Nein, es ist niemand bei mir. Du musst dich verhört haben. Verwirrt zog ich leicht die Augenbrauen zusammen. Ich war doch bei ihm hier. Ja, das weiß ich... Warum fesselten mich seine ozeanblauen Augen gerade so? Wieso starrte der mich überhaupt an?! Am besten, ich schaue schnell irgendwo anders hin. In dem Moment klappte er das Handy zu und lächelte leicht verbissen. Guten Morgen. Du bist ganz schön früh wach. Ist das so schlimm? Er klang überraschend ruhig. Ich widerstand dem Drang, ihn zu fragen, wer die Person an der anderen Leitung gewesen war. Mein Verstand sagte, es sei besser, wenn ich es nicht wusste. Nein. Ich meine ja nur. Hm. Hast du gut geschlafen? Hä? Was war das denn für eine Frage? Aber da kam mir etwas Eigenartiges in den Sinn. Vielleicht gab es einen Grund, dass er das fragte. War er doch in der Nacht bei mir gewesen? Oh ja! Ich habe lange nicht mehr so toll geschlafen. Es war komisch, denn... irgendwie habe ich das Gefühl, jemand war bei mir gewesen. Die ganze Zeit. Mein Körper realisierte jede Bewegung von ihm. Er presste die Lippen zusammen, wand den Blick ab und bei dem letzten Satz versteifte er sich. Also, hatte ich recht gehabt! Aber... was hatte er denn bei mir gemacht? Außer mich vielleicht angestarrt. Ich meine, etwas anderes kann man doch nicht machen. Oder er etwas gesucht oder so... nein, das war unlogisch. Im Schlafzimmer gab es nichts Verstecktes. Also war die einzige Möglichkeit - egal, wie verrückt dieser Gedanke jetzt auch sein mag - dass Darren in meiner Nähe sein wollte. Sonst hätte ich seine warme Hand nicht unter meiner Wange gekuschelt. Oh Gott, war das unangenehm! Darren durfte niemals erfahren, dass ich es wusste. Schön. Eine peinliche Stille zog sich.Wir hatten beide das Gesicht abgewand und schauten auf den Boden. Mein Herz wollte sich einfach nicht beruhigen lassen. Machst du heute irgendetwas besonders? Footballtraining. antowortete er knapp und holte tief Luft. Hi, Leute! rief Tanya und setzte sich mit Ravyl neben uns. Worüber redet ihr? Über nichts. erwiderte Darren plötzlich mit schroffer Stimme, stand auf und ging dann einfach weg. Was war denn plötzlich los? Wollte er etwa nicht, dass die beiden sich zu uns gesellt hatten? Das kann man doch aber sagen! Schließlich hatte Gott ihm einen Mund zum Reden gegeben. Hm. Komischer Junge. Es klingelte und alle gingen in die Klassenräume. Heute versuchte ich mich besonders anzustrengen. Und erst recht in Englisch und Erdkunde.    Irgendwann musste man ja mal anfangen, so richtig mitzumachen. Denn wenn ich etwas überhaupt nicht leiden konnte, waren das schlechte Noten oder Briefe an die Eltern. Und beim Thema Schule konnte mein Vater manchmal echt durchdrehen. Er wollte unbedingt, dass ich mal aufs College gehen würde. Mir dagegen war das eigentlich egal.Hauptsache, mein Leben würde nicht auf der Straße

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