Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
Seite des Turmes und kletterte hoch. Dabei berührten nur meine Füße und Fingerspitzen die Wand. Oben angekommen lauschte ich unterhalb des Fenters, ob jemand im Zimmer war... nein. Also sprang ich hinein. Wow! Das Wohnzimmer war das erste mal, seit ich hier bin, so richtig aufgeräumt. Hatte mein Schatz hier sauber gemacht? Moment. Es stand mir nicht zu, sie MEIN SCHATZ zu nennen. Sie gehörte nämlich nicht mir, solange wir nicht zusammen waren. Das würde nie passieren. Und trotzdem brauchte ich ihre Nähe grad so dringend.Wo war sie eigentlich? Das Badezimmerlicht war zu und in der Küche war auch niemand. Also musste Marleen schlafen. Ohne einen Ton von mir zu geben, öffnete ich vorsichtig die Tür und trat ein in das warme Schlafzimmer. Da lag sie - wie ein wunderschöner Engel. Ihre Augenlider waren geschlossen. Die zerzausten Haare fielen ihr sanft ins Gesicht und auf ihren zartrosanen Lippenlag ein ganz sanftes Lächeln, dass leicht verkrampft schien. Moment mal. Hatte sie etwa vor dem Schlafengehen geweint? Warum nur? Langsam ließ ich mich auf ihrem Bett nieder und streichelte mit den Fingerspitzen über ihre Wange. Ein Seufzen erklang. Ehe ich mich versah hatten ihre Hände meine Hand umschlossen und sie unter ihre warme Wange gelegt. Sie war so süß, wenn sie schlief. Ich wusste nicht, wie lange ich nur da saß und ihr wunderschönes Gesicht beäugte, aber als dann die Morgendämmerung am Himmel zu erkennen war, zog ich meine hand ganz sanft weg und stand auf. Ihre Augenlider flatterten kurz. Oh nein. Sie würde gleich wachwerden. Ich musste schnellstens verschwinden. Lächelnd kletterte ich die Wand von außen hinunter und ging ins Jungenwohnheim. Vor der Schlafzimmertür aber hielt ich inne. Ähm, Leute? Kann ich reinkommen? Klar. sagte die Stimme von Ravyl und ich öffnete die Tür. Tanya saß vollständig angezogen auf dem Stuhl in vor dem Schreibtisch und hielt einen kleinen Spiegel in ihrer Hand, vor dem sie sich schminkte. Ravyl dagegen stand bloß in Boxershorts da und streckte sich vor dem offenem Fenster. Heute schien endlich mal wieder die Sonne. Der Schnee würde also sicherlich bis spätestens übermorgen geschmolzen sein. Na? Was ist heute für ein Tag? Dienstag? Nein, Mittwoch. antworte ich auf Tanyas Frage und nahm mir frische Klamotten aus dem Kleiderschrank, mit denen ich ins Badezimmer ging und sie anzog. Meine schokoladenbraunen Haare waren immer in Form. Glatt und mittellang. Mein Körper war auch perfekt. Wie der von jedem Vampir. Makellos und blass. Auf Menschen hatten wir eine gewisse Stärke von Anziehung. Warum das so war, wusste ich auch nicht. Vielleicht, weil es dann meistens einfacher beim Jagen war? Wer weiß? Ich könnte jedes Mädchen auf der Welt haben. Also, wieso hatte ich mich in Marleen verliebt? AUSGERECHNET IN EINEN MENSCHEN!!! Mein ganzes Leben bestand nur aus Unglück, Trauer und Tod. Würde ich jemals so richtig glücklich werden? Konnte dieses Gefühl, dass ich Schuld am Tod meiner eigenen Familie war, irgendwann mal verschwinden? War das möglich? Innerlich fraß es mich auf. Und es schmerzte... leise seufzend schloss ich die Augen und dachte an das schöne Gesicht meiner Mutter.

Marleen
     
    Erstaunt setzte ich mich auf. Wieso raste mein Herz sodermaßen? Ich hatte doch gar keinen Alptraum gehabt. Sondern einen schönen Traum. Na ja, eher ein gefühl, dass immer noch da ist. Es war, als wäre jemand die ganze Nacht bei mir gewesen und hatte die Hand unter meine Wange gelegt. Aber das war doch unmöglich, oder? War meine Mom hier gewesen? Nein, nein. Das würde sie nicht wagen! Ich hatte sie regelrecht fortgejagt von hier. Und auch ihre Gefühle verletzt. So, wie sie es vor sechs Jahren mit Dad und mir gemacht hatte. Es war eine gerechte Strafe gewesen.Aber wer war denn nun hier gewesen? Tanya, vielleicht? Aber wo war sie denn nun?Oder war es etwa... nee! Sicher nicht! Wie kam ich überhaupt auf den Gedanken, Darren wäre die ganze Zeit über hier gewesen und hatte mich beobachtet? Unsinn. Warum sollte er seine zeit deswegen verschwenden, wenn er doch genausogut zu der Zeit auch jagen gehen konnte. Hm. Na ja, egal. Mein Blick glitt zum Wecker. Es war schon halb sieben. In einer Stunde ging der Unterricht los. Schnell sprang ich auf und streckte mich. Es war ein wunderschöner Morgen. Die Sonne strahlte mir direkt ins Gesicht und brachte mich sofort zum Lächeln. Ein Blick in den Spiegel genügte, um zu wissen, dass ich sofort meine Haare kämmen musste.

Weitere Kostenlose Bücher