Dark Lights
Gänsehaut. Ducki schloss die Augen, atmete einmal tief durch und ging ohne ein weiteres Wort davon. Verwirrt schaute ich immer noch zu den Mädchen rüber. Hatte Darren mich wegen denen nicht geküsst? Was hatten sie denn für ein Problem?! Und wieso regte mich das so auf? Er hatte doch in Wirklichkeit gar kein Interesse an mir. Sondern wollte mich bloß ins Bett kriegen. Aber für diesen Kuss... oh ja, ich war stinksauer und marschierte wieder in mein Zimmer, wo Tanya und Ravyl knutschend auf der Couch saßen. Leute! stöhnte ich mit flehendem Blick. Ich hatte den beiden schon mal gesagt, dass sie sich woanders so begrapschen sollen! Küssen ging ja noch, aber nicht die Hände unter das Oberteil des anderen schieben. Lächelnd lösten sich die beiden voneinander und würdigten mich immer noch keines Blickes.Ich verdrehte die Augen und ging ins Schlafzimmer, um für die Schule ein wenig zu lernen. Um vier Uhr zog ich meine schwarze Lederjacke an, die seit einem Monat nur im Schrank hing, legte mir meine rote Hängetsche um den Hals und ging hinaus zum großen Tor, dass mich von der Außenwelt fernhielt. Eine halbe Stunde später war Darren aber immer noch nicht gekommen, sodass ich jetzt ungeduldig mit Füßen zappelte. Wo war dieser Blödmann? Mir waren schon fast die Finger eingefroren! Mit ganzer Kraft versuchte ich nicht zu zittern. Irgendwann hielt ich es mehr aus und wollte zurück auf mein Zimmer gehen, doch stattdessen prallte ich heftig gegen eine feste Brust. Na toll. Das würde noch einen blauen Fleck auf der Stirn geben. Au! Du Arsch, wo bist du die ganze Zeit gewesen?! Ich warte schon seit fast einer Stunde auf dich und mir fallen gleich die Finger ab!! Oh, entschuldige, bitte, Fräulein! Er verschränkte wütend die Arme. Ich war bloß etwas essen, damit ich später nicht dich anfalle. Also, sei lieber froh. Er drehte sich um und kniete hinunter. Jetzt steig auf. Ohne weiter nachzudenken tat ich es und beobachtete, wie er über das Tor sprang, als wäre es ein kleiner Stein, und dann wie ein Vogel auf der anderen Seite landete. Unglaublich. Fasziniert klappte mir der Mund auf. Achtung. Jetzt könnte es schnell werden. Noch bevor ich die Augen geschlossen hatte, war er schneller als er der Blitz losgerannt. Um mich herum verschwomm alles. Ich presste das Gesicht an seinen Rücken, der voller Muskeln war. Genau wie der Rest des wundervollen Körpes, von dem ich getragen wurde. Meine Arme waren fest um seinen Hals geschlungen und ich musste mich ernsthaft fragen, ob er überhaupt noch Luft bekam. Hatte er das eigentlich nötig? Mein Herz raste immer noch wie verrückt. Jetzt konnte ich mich endlich an ihn "kuscheln", ohne das er etwas Falsches denken konnte. Erst dachte ich, ich wäre eingeschlafen, weil mir der Weg so unendlich lang vorkam, aber als plötzlich der Wind aufhörte, an mir vorbeizurauschen, öffnete ich die erstaunt Augen. Hörbar atmete ich aus. WOW!!! Wir waren tatsächlich in Toronto, der größten Stadt von Kanada. Unglaublich! Mir klappte der Mund auf. Wir standen direkt vor dem Fernsehturm unter einem Baum. Darren ließ mich hinunter. Hier war es wärmer, als ich gedacht hatte. Die Sonne war gerade unter gegangen, sodass von überall und allen Seiten helle, bunte Licher angingen und in die Höhe schossen. Ich musste ein paar mal blinzeln. Hinter dem Fernsehturm waren unzählige Hochhäuser zu erkennen. Toronto war wirklich wunderschön. Aufregung stieg in mir auf. Okey. Was machen wir jetzt? Komm mit. Als erstes müssen wir etwas von alten Freunden abholen. Zu meiner großen Überraschung und Verblüffung nahm Darren meine Hand und zog mich durch die dunklen Straßen, in denen unzählige Cliquen und andere Leute waren, bis wir vor einem gigantischen, dunkelblauen Gebäude ankamen. Als ich hochschaute, wurde mir fast schwindelig. Ganz oben war irgendeine Statue angebracht worden, deren Maul weit geöffnet war. Also musste es ein Tier sein. Als wir hineingingen dröhnte mir laute Musik entgegen. Mich durchzuckte die Angst. Alle schauten uns an und mit ihren leuchtenden Augen. Und mit leuchtenden Augen meinte ich so richtig hell! Wie bei einer Katze. Das war doch nicht normal, oder? Der große Raum war wie ein Nachtclub gestaltet. Vorne war eine große Bar, an der die meisten auf Sitzhockern saßen und sich wild küssten und laut lachten. Die Tanzfläche war nicht so voll, aber die zwölf Personen, die dort tanzten beanspruchten jede einzelne, freie Fläche
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