Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
schulfrei. So ging ging, lief ich zum Aufzug, der voll mit sechsklässlern war und stellte mich rein. Beim vierten Stock angekommen ging die Stahltür auf und alle gingen in ihre Zimmer. Binnen weniger Minuten war der Flur wieder menschenleer. Etwas verwirrt öffnete ich die Tür und trat ein in das unordentliche Wohnzimmer. Hier sah es wirklich unmöglich aus. Die Decken lagen überall herum und... wie lange hatte Tanya hier nicht gestaubsaugt? Wo war sie eigentlich? Bestimmt bei Ravyl. Hach, die Gute. Ohne weiter nachzudenken machte ich mich ans Aufräumen. Die Schränke mussten gewischt werden, sowie der Fernseher und der kleine Tisch vor der Couch. Doch zuerst musste alles, was auf dem Boden lag, auf die Platze gebracht werden. In eine Schüssel ließ ich heißes Wasser einlaufen. Inzwischen zog ich mir schnell eine Jogginghose und einen bequemen, lilanen Pullover an und band die Haare zu einem Zopf nach hinten. Dann ging es los. Vom vielen Bücken bekam ich zwar Rückenschmerzen, aber es kam überhaupt nicht in Frage, dieses Zimmer so dreckig zu lassen. Ich machte auch ganz laut die Musik im CD-Player von Tanya an. Sie hatte mir mal erlaubt, wann immer ich wollte, Musik zu hören. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden war ich fertig. Endlich! Erschöpf atmete ich tief durch. Das Wohnzimmer war nun glitzerblank. Und wunderschön mit den kiefernen Schränken, die sicher antik waren. Alle Möbel in diesem Internat waren wahrscheinlich schon uralt, sahen aber trotzdem total modern und faszinierend aus. Am besten gefielen mir die kleinen silbernen Statuen, die unter der Fensterbank befestigt waren. Als ob sie einen immer und zu jeder Zeit beobachten konnten. Lächelnd drehte ich die Musik leiser und machte etwas Ruhiges zum Entspannen an, ehe ich mich auf die Couch fallen ließ und die Augen wenige Minuten lang schloss.Denn plötzlich klopfte es an der Tür. Mein Gefühl sagte, es sei Tanya, doch als ich die Tür öffnete, traute ich mich meinen Augen nicht. Das konnte doch nicht wahr sein. Mom? Was machte sie denn hier? Und warum? Mein Herz fing an zu rasen, während meine Augenbrauen vor Überraschung nach oben glitten. Spätzchen. Ihre Augen fingen an zu glühen und ein Strahlen machte sich auf ihrem wunderschönen, blassen Gesicht breit. Gerade, als ich die Arme heben wollte, um sie zu umarmen, fiel mir ein, dass sie doch ein Vampir ist. Ein grausames Monster. Eine Mörderin. Und sie hatte Dad und mich verlassen. So schnell wie die Freude gekommen war, verschwand sie auch schon wieder und eine gewaltige Wut machte sich breit. Mom wollte mich umarmen, doch ich wich geschickt zurück. Was willst du hier? stieß ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Ihr Blick wurde entsetzt. Na, meine Tochter besuchen. Warum? Wieso nicht? Wir haben uns sechs Jahre lang nicht gesehen. Ja, sechs lange Jahre! Und jetzt auf einmal wollte sie wieder die liebevolle "MOM" spielen, die alles für ihr kleines Marleenchen getan hätte. Das konnte sie gleich mal wieder vergessen. Du bist tot. sagte ich dann mit ausdruckslosem Gesicht und trat ein paar Schritte zurück. Du lebst nicht mehr. Das zu sagen, trieb mir Tränen in die Augen. Aber ich durfte sie auf keinen Fall fließen lassen. Sonst würde meine Mutter merken, dass es mich schmerzte, so etwas zu sagen. Aber sie hatte es nicht anders verdient. Marleen... ich bin doch hier... Für mich bist du tot! Was ist daran so schwer zu verstehen? Jetzt schrie ich nur noch. zum Glück schien das die anderen Kinder in ihren Zimmern nicht zu stören. Aber Marleen... Ihr Gesicht wurde schmerzerfüllt. Warum sagst du sowas? Ich bin es doch. Deine Mom. Sie sollte aufhören, so zärtlich zu reden! Meine Mom ist tot! Sie ist vor sechs Jahren VOR MEINEN AUGEN gestorben!! Sie holte tief Luft. Ich musst es tun. Das war nicht freiwillig, mein Schatz. Nenn mich nicht so! John hat mich dazu gezwungen. Glaubst du wirklich, ich wäre jemals freiwillig das geworden, was ich jetzt bin? Wer weiß! Marleen, ich bitte dich! Du kennst mich doch. Nein, ich kenne dich überhaupt nicht. Meine Mutter hätte sich wenigstens einmal - EINMAL - in diesen sechs Jahren gemeldet, nur damit ich Bescheid gewusst hätte, dass es ihr gutgeht! Weißt du eigentlich, dass Dad mich fast in eine Psychiatrie einsenden musste? nein, stimmt`s? Meine Mom ist vor meinen Augen zerquetscht worden. Du hast keine davon, was ich alles hallizuniert habe! ganze sechs Monate lang!! Das tut mir leid... Das kannst du dir so was von sparen! Du bist

Weitere Kostenlose Bücher