Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)
nicht runterzufallen!«
»Ihr müsst euch gut an seinen Zacken festhalten«, erklärte Dark Lord Dirk. »Und jetzt steig endlich auf, Christopher, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Vor Sonnenaufgang müssen wir beim Eisernen Turm sein!«
Am liebsten hätte Christopher sich strikt geweigert. »Das ist doch Wahnsinn«, knurrte er, als er auf den glatten, schuppigen Drachenrücken kletterte.
Sobald alle saßen, rief der Dark Lord: »Auf, Herr der Drachen, auf und davon!« Abrakulax nahm Anlauf, bis er mit einem kräftigen Sprung abhob und seine enormen Schwingen ausbreitete. Mit unvorstellbarer Kraft trugen sie ihn durch die Lüfte wie zwei riesige schwarze Segel. Immer höher stieg das mächtige Tier in den Himmel.
Chris und Suus sahen zu, wie die Welt unter ihnen immer kleiner wurde. Wasserfall war bald nur noch eine winzige Spielzeugstadt und der Weiße Turm dahinter nicht mehr als ein dünner Strich. Triumphierend schüttelte der Dark Lord seine Faust und brüllte übermütig: »Ich bin wieder da! Und meine Rache wird kommen! Mach dich auf etwas gefasst, Hasdruban, du hirnrissiger Wichtigtuer! Muah-hah-haaah!!«
Pfeilschnell flogen sie mit den Wolken davon. Der Wind heulte ihnen um die Ohren und zerrte an ihnen, als wollte er sie jeden Moment in die Tiefe reißen. Sie zitterten in der eisigen Luft und klammerten sich, so gut es ging, an den scharfkantigen Zacken des Drachen fest. Ein großer See tauchte unter ihnen auf, es folgten vereinzelte Dörfer und weites Ackerland, das wiederum in eine wellige Moorlandschaft mit kleinen Gehölzen und Wäldern überging. Als sie in der eisigen Höhenluft schon beinahe vor Kälte erstarrt waren, sahen sie in der Tiefe nur noch kahles, verdorrtes Heideland, die Jammerebenen. Dahinter ragte in der Ferne wie ein drohender Zeigefinger der Eiserne Turm in den Himmel.
»Hinab, Eure Drachenmajestät, hinab!«, schrie der Dark Lord außer sich vor Freude. »Zum Eisernen Turm der Verzweiflung!«
DARK LORDS RÜCKKEHR
Während des Landeanflugs konnten sie tief unter sich immer mehr Einzelheiten erkennen – eine kleine Armee hatte den Turm eng umzingelt. Farbenfrohe Banner und Fahnen flatterten zwischen den ordentlich aufgereihten Zelten und provisorischen Unterkünften der Belagerer.
»Hasdrubans Paladine und Speerwerfer.« Suus, die dicht hinter dem Dark Lord saß, musste mit aller Kraft gegen den heulenden Wind, der ihnen um die Ohren pfiff, anschreien.
Der Dark Lord nickte. »Sieht aus, als wären auch Elben dabei. Allerdings nicht sehr viele. Die haben wir schnell vertrieben.«
»Wie?«, fragte Suus beunruhigt.
»Abrakulax kann viele mit seinem feurigen Atem verkohlen und ich werde noch mal so viele mit der vernichtenden Kraft des Rings töten. Es wird keine drei Sekunden dauern und sie werden um ihr Leben rennen!« Der Dark Lord war wieder ganz in seinem Element.
»Nein!«, protestierte Suus.
Dark Lord Dirk drehte sich zu ihr um und funkelte sie wütend an. »Nein? Was soll das heißen, nein?«
»Wir müssen sie nicht töten«, erklärte Suus verzweifelt. »Es reicht, wenn ihr das Gelände rundherum in Flammen setzt, ihre Zelte mit dem Drachenatem verbrennt. Sie werden die Warnung verstehen und fliehen. Außerdem haben sie sowieso solche Angst vor dir, dem unerbittlichen mächtigen Dark Lord, dass sie keinen Widerstand leisten werden!«
»Hah, da hast du recht, aber wo bleibt der Spaß? Was soll das Ganze?«
»Bitte, Dirk – Verzeihung, Großer Dirk, mein Lord, mein Dark Lord – bitte, tu es mir zuliebe. Wirst du sie verschonen, bitte?«, flehte Suus.
Dark Lord Dirk runzelte die Stirn. »Sie verschonen? Ich weiß nicht…« Er sah auf seine Fußspitzen und rieb sich das Kinn. Als er sie wieder ansah, flackerte sekundenlang unbändige Mordlust in seinen Augen auf, dann hatte er sich wieder gefangen. »Also schön, dir zuliebe, mein kleiner Vampir.«
Er flüsterte Abrakulax etwas ins Ohr. Der Drache flog eine Kurve, dann schoss er im Sturzflug auf die Armee der Belagerer hinab. Der gewaltige Feuerstrahl aus seinem Schlund setzte auf der Stelle Zelte, Holztürme, Karren und Palisaden in Brand.
Wie Ameisen krabbelten Hunderte kleiner Gestalten aus den Zelten und rannten aufgeschreckt durcheinander. Der Dark Lord entfesselte kraftvolle Energieblitze aus seinem Ring, die tiefe Krater in die Erde gruben und die Leute reihenweise umwarfen. Immer wieder überflog der Drache mit seinem dunklen Reiter das Lager und säte Verwüstung und Chaos.
Der Dark Lord lachte wie
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