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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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Eine Verliererin auf der ganzen Linie.
    Dann erinnerte ich mich daran, dass ich seit vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen und die ganze Zeit damit verbracht hatte, zu rennen, mich zu verstecken und Zombies zu töten. Wenigstens für einen Moment war ich keine Verliererin mehr gewesen. Ich war zu Pamela Roe geworden, der entrechteten, betrogenen und gedemütigten Königin der Zombiejäger, mit einem potenziell untoten Bruder und Eltern, die sie für verrückt hielten, die bei allem, was gut und gerecht war, aber Anspruch auf ein kleines bisschen Glück hatte.
    Ich ließ Isambard los, trat vor und verpasste Michael einen Stoß vor die Brust. Das traf ihn unvorbereitet. Er stolperte auf die Docks und fiel dann mit einem vernehmlichen Platschen ins Wasser.
    »Ich hoffe, dass es da drinnen Zombiehaie gibt, die Sie beißen, sodass Sie sterben!« , brüllte ich.
    »Was in drei Teufels Namen?«, fragte Lopez und drehte den Kopf nach hinten. Er ließ die Waffe sinken und nahm den Finger vom Abzug. Die übrigen Mitglieder von Brams Zombiecrew erschienen auf dem Schiffsdeck über uns und spähten über Bord auf den Mann, der dort im Wasser zappelte.
    Nora und Vespertine starrten mich einfach nur an.
    Ich wandte mich ab und schubste Isambard in den engen Wagen. » Rein mit Ihnen und los! «, fuhr ich Lopez an, während ich neben Issy kletterte. Coalhouse drängte sich durch die Menge, sprang mir nach und quetschte mich glatt an die Kabinenwand.
    Die Augen des Colonels weiteten sich, als er einen verwirrten Blick mit seinen Soldaten tauschte – doch dann stiegen alle in die Kabine. Wir überließen es Michael, sich selbst aus dem eisigen Wasser zu ziehen und die steinernen Docks mit dunklen Flecken zu beträufeln.
    »Pam«, versuchte es Issy mit ängstlich piepsiger Stimme. »Ganz ehrlich, von Bruder zu Schwester … du musst dich beruhigen.«
    »Noch ein Wort und ich schieße dir ins Gesicht«, fauchte ich.
    »Zur Kenntnis genommen.«
    »Ich bin ja so froh, ein Einzelkind zu sein«, bemerkte Coalhouse leise.

Ich zog Allister aus der Brühe und schickte ihn und Mink zu den lebenden Soldaten. Nach ein paar unsicheren Schritten begannen sie beide zu rennen.
    Dann wandte ich mich wieder wichtigeren Dingen zu.
    Ich hatte schreckliche Angst, doch ich wusste, dass ich ruhig bleiben musste. Lopez hatte mir keinen Grund zu der Annahme gegeben, dass er den Eliminierungsbefehl bedauerte. Allerdings schien er ein überaus korrekter und sachlicher neuviktorianischer Gentleman zu sein. Vermutlich behielt er seine Gefühle für sich. Gut, dass Nora nicht so war.
    Gott, Nora.
    Ich wusste nicht, wen ich um Hilfe bitten konnte, und so blieb nur ich selbst. Im Moment führte ich hier den Befehl und ich musste tun, was für alle Beteiligten das Beste war. Wir mussten zu Dr.   Dearly kommen. Wir mussten dabei helfen, New London unter Kontrolle zu bringen. Wir mussten einfach weitermachen und hoffen, dass wer auch immer dort oben die Entscheidungen traf, zur Besinnung kam oder einige Pro-Zombie-Meldungen von einer noch höheren Instanz erhielt – ob nun menschlich oder göttlich.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Nora.
    Ich sah zu den hundertzwanzig Zombies hinüber, die sich auf einem der anderen Docks versammelt hatten, und erkannte, dass die Black Alice niemals alle würde tragen können.
    »Wie viele Männer kriegen wir noch auf dieses Ding?«, fragte ich Renfield, als er zu uns trat.
    Ren ließ seinen Blick über die Menge schweifen und stellte an den Fingern abzählend ein paar Berechnungen an. »Vierzig vielleicht.« Er schüttelte den Kopf. »Warte … nein. Ohne den Regulator, auf einer so langen Fahrt … Ich würde nicht mehr als … dreißig riskieren. Das Gewicht vergrößert den … o Himmel, es tut mir leid …«
    »Entschuldigen kannst du dich später«, sagte ich. »Vermutlich ist es meine Schuld. Anscheinend ist es mein Schicksal, niemals genug Männer zu haben.«
    Nora sah unsicher aus. »Nur dreißig?«
    »Das muss reichen. Wir haben keine Zeit mehr. Tom, Chas, geht und unterhaltet euch mit den netten Rotröcken. Sagt ihnen, dass wir eine Ladung Kohle brauchen. Da die Christine hierbleibt, könnten wir ihre Bunker leeren. Versucht, ihnen nicht zu viel Angst einzujagen.« Sie salutierten und machten sich auf den Weg. »Renfield, mach das Schiff bereit. Nora, du bleibst bei ihm. Ich werde unsere Rekruten holen.«
    »Was ist mit den anderen?«, fragte Ren an mich gewandt. »Wir können sie nicht einfach hierlassen, sie

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