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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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werden …«
    »Sterben. Ich weiß.« Mit diesen Worten machte ich mich auf den Weg zu den anderen Mitgliedern der Kompanie Z .
    Als sie mich erblickten, ordneten sie ihre Reihen und salutierten. Bei diesem Anblick sank mir das Herz. Ich brachte nicht gerade gute Nachrichten.
    »Captain Griswold!«, sagte Ben und ließ die Hand sinken. »Sir, wir haben ein Gerücht gehört, dass der Befehl erlassen wurde, uns alle zu töten!«
    »Da habt ihr richtig gehört«, sagte ich. Ich schritt die Reihen entlang, bis ich in der Mitte meiner Zombiekameraden stand, sodass mich alle hören konnten. »Wir haben noch bis 0600. Ich bin töricht genug, noch immer zu hoffen, dass der Befehl widerrufen wird, doch alle hier, die weniger vertrauensselig sind, sollten besser ihre eigenen Schlüsse ziehen.«
    Um mich herum hörte ich gedämpftes Fluchen, Drohungen gegen jeden, der versuchen wollte, sie anzugreifen, und ein paar Schreckensrufe. Ich überließ sie kurz ihrer Angst, bevor ich fortfuhr. »Wir haben allerdings noch einiges zu tun. Ich brauche dreißig Mann für eine Mission in Bolivien. Dr. Dearly wurde gefunden und muss abgeholt werden.«
    Diese Nachrichten entlockten ihnen immerhin ein paar Jubelrufe. Ich hatte keine Schwierigkeiten, die nötigen Rekruten zusammenzubekommen. Ben war der erste, der die Hand hob. Außer ihm wählte ich noch weitere Zombies, von denen ich wusste, dass sie stark und relativ gesund waren.
    »Und was macht der Rest von uns?«, fragte eine Frau namens Hagens, nachdem ich den Letzten ausgewählt hatte. Sie war groß und hager und ihre Wangenknochen durchstachen fast ihre Gesichtshaut.
    Das war eine harte Frage. »Wenn ich könnte, würde ich jeden einzelnen von euch mitnehmen«, sagte ich. »Leider ist das aber nicht möglich.«
    »Also, was tun wir? Sollen wir einfach hierbleiben und Däumchen drehen, während wir darauf warten, erschossen zu werden?«, konterte sie. »Ist das dein Ernst?«
    »Ich habe die Rotröcke beobachtet. Wir könnten es mit ihnen aufnehmen«, meinte ein anderer Zombie.
    »Sie sind hier, um uns zu beschützen, Franco«, sagte ich. »Sie sind hier, um uns vor ihresgleichen zu beschützen.«
    »Komm schon, das glaubst du doch selbst nicht, Gris, du bist doch ein kluger Kopf.«
    Wenn ich tatsächlich so klug war, warum hatte ich dann keine Antwort parat? Ich sah meine Zombiekameraden an und jetzt verstand ich, was Wolfe gemeint hatte, als er über die »Loyalität zu meiner Spezies« gewettert hatte. Genau das war es, was ich empfand. Die Vorstellung, dass man sie aussondern und hinrichten würde, ohne dass sie eine Chance bekamen, sich zu verteidigen, brachte das bisschen Blut zum Kochen, das ich noch im Körper hatte.
    »Captain Griswold?«
    Ich drehte mich um. Lopez bremste seinen Wagen am Rande der Menge ab, direkt neben den Männern, die ich ausgewählt hatte, um die Schiffscrew zu begleiten. Dieses Mal war er allein. Er sprang heraus und faltete die Hände hinter seinem Rücken. Seine Haltung war so perfekt aufrecht, dass ich tatsächlich versucht gewesen war zu glauben, dass er sein Gewehr verschluckt hatte. Man musste anerkennend anmerken, dass meine Männer nichts taten, um ihn zu bedrohen.
    »Ja, Colonel?«
    Lopez trat einen Schritt vor, seine braunen Augen waren ernst. »Ich wollte Sie nur wissen lassen, Captain Griswold, dass ich den Befehl erhalten habe, keinen Ihrer Männer mehr auf die Boote zu lassen. Die Erika wird bald eintreffen.«
    »Nun gut«, entgegnete ich, da es sonst nichts zu sagen gab.
    Lopez stand einfach weiter da. »Ich dachte, Sie sollten es wissen«, erklärte er langsam. »Da es sonst keine Restriktionen ihrer Bewegungsfreiheit gibt, dachte ich, ich sollte Ihnen das unmissverständlich klarmachen.«
    »Woll’n Sie damit sagen, dass unser Captain blöde ist?«, knurrte Franco nun doch.
    Verwirrt sah ich Lopez an. Und?
    Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, was er mir wirklich sagen wollte und warum er allein gekommen war.
    Rasch schritt ich auf den Colonel zu, während meine Männer zur Seite traten, um mir den Weg frei zu machen. »Was wäre, wenn meine Männer in die Stadt zurückwollten?«, fragte ich geradeheraus.
    Diese Frage entlockte den Zombies um mich herum einige Flüche und Beteuerungen, sie würden keinen Finger rühren, um den Lebenden zu helfen. Lopez ignorierte sie. »Nun ja, angesichts der Tatsache, dass wir zwar angewiesen wurden, die Rotleuchten zu beschützen, nicht jedoch, sie in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken …

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