Dark Love 2
hatte ich ihr Schicksal besiedelt.
Ich war eine Mörderin. Ich hatte das Böse schon damals aus meinem Inneren herausgelassen, ohne es auch nur im Geringsten bemerkt zu haben.
Makayla, alles ist gut. sagte Guztavol leise, während er eine Hand beruhigend über meinen Rücken gleiten ließ. Du bist wirklich nicht Schuld daran. Immerhin hattest von alldem hier gar keine Ahnung.
Aber... Unzählige Gefühle brachen auf einmal in mich hinein. Ich war glücklich, weil Guztavol an meiner Seite war, ich war wütend auf meinen Dad, ich empfand Hass mir selbst und ihm gegenüber und ich empfand Traurigkeit, weil Guztavol die ganze Zeit so wie ich hatte leiden müssen. Wir beide hatten keinen zum Reden gehabt.
Ich hätte dir schon viel früher von meiner wahren Existenz erzählen sollen. seufzte er Dann hätten wir gemeinsam bestimmt eine Lösung für unsere Probleme gefunden. Mir ist erst nach dem Tod meiner Mom eingefallen, dass ich doch einfach auch hätte lügen könen, was unseren Tag betraf. Leider hatte ich an dem Zeitpunkt gar nicht daran gedacht und dann... dann war es zu spät. Sie wurde vor meinen Augen bei lebendigem Leibe verbrannt.
Es tut mir leid. Ich schmiegte mich an seine Brust und stellte fest, dass er es doch geschafft hatte mich zu beruhigen. Die unsichtbaren Kräfte eines besten Freundes waren wirklich erstaunlich. Ich wünschte, ich hätte die wahren Seiten meines Dads schon viel früher kennengelernt. Er ist für mich gar nicht mehr wiederzuerkennen.
Du hattest ziemlich Gück, dass er so freundlich dir gegenüber immer war. meinte Guztavol Er hat schon immer, obwohl er selbst jetzt sterblich ist, die anderen Unsterblichen als minderwärtig betrachtet, obwohl sie nun tausendmal stärker als er sind. Sogar für mich wäre es eigentlich ein Leichtes, ihm den Hals umzudrehen und glaube mir - ich würde nicht eine einzige Sekunde zögern, dies zu tun, wenn seine Anhänger einmal nicht in der Nähe wären.
Noch bevor ich es merkte, zuckte ich zusammen, was Guztavol natürlich daher als Erster spürte. Oh, entschuldigung. Ich dachte bloß, dass-
Es ist schon in Ordnung. unterbrach ich ihn mit einem schwachen lächeln, das sich auf meinen Lippen gebildet hatte Ich habe nur die ganze Zeit gehofft, man könnte ihn irgendwie ändern, sodass er wieder
gut
werden würde.
Das ist unmöglich, Makayla. Guztavol sah fest davon überzeugt aus, als ich nach oben in sein Gesicht blickte und mich dann vorsichtig von ihm löste, ohne jedoch dabei seine Hand, die kurz davor meine ergriffen hatte, loszulassen. Es gibt absolut nichts Gutes mehr in ihm. Er hat doch bereits dein ganzes Leben mit seinem vorgetäuschten Tod kaputtgemacht.
Guztavol hatte wahrscheinlich recht. Außerdem hat er mich angelogen, was meine Großmutter betrifft. Das werde ich ihm auch niemals verzeihen.
Moment mal. Er erstarrte. Du weißt, dass Agata am Leben ist? Wie hast du davon erfahren?
Oh, äh... Verdammt! Mal wieder hatte ich ein Geheimnis verraten! Jetzt musste schnell eine Lüge her. Weißt du, gestern, als... wir im Flur zusammengestoßen sind, da... bin ich doch unten im kerker gewesen. Ich lächelte nervös und kratzte mich mit meinem Zeigefinger am Hinterkopf, als Guztavol skeptisch eine Augenbraue hob.
Ja, und?
Ich war nicht nur in dem Raum, wo ich aufgewacht war, sondern... Ich schluckte. Als, äh, ich wieder nach oben gehen wollte, da... haben mir die zwei Gefangenen da unten, Peter und Leah, gesagt, meine... Großmutter wäre noch am Leben.
Ich betete innerlich, dass er mir glaubte, aber das Schicksal schien gegen mich zu sein, weil er nun seine Augen böse zusammenkniff. Diese Parasiten! Denen werde ich es zeigen!
Ich sprang auf die Beine, als er weggehen zu wollte und packte seinen Arm, um ihn irgendwie hierbehalten zu können. Peter und Leah durften auf keinen Fall nur wegen meiner Lüge bestraft werden. Ich musste das verhindern, also ließ ich mich ohne nachzudenken auf die Knie fallen und senkte meinen Kopf. Guztavol, bitte, verschone sie. Ich bin ihnen nämlich sehr dankbar.
Sie dürfen aber nicht mit dir reden! rief er aufgebracht und jetzt war ich froh darüber, ihm nicht von meiner Liebe zu Ares erzählt zu haben. Er schien doch noch auf der anderen Seite zu sein.
Ich fand solch eine Regel außerdem absurd. Bestimmt hatte mein Dad sie aufgestellt! Peter und Leah waren sowohl mein Onkel und meine Tante, als auch meine Schwiegereltern. Er konnte ihnen nicht einfach befehlen, kein einziges Wort mit mir
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