Dark Love 2
stach am Meisten heraus weil sie überhaupt nicht in eine moderne Großstadt wie diese passte.
Mich erinnerte sie viel eher an eine Scheune oder eine Jägerhütte im Wald. Die untere Hälfte wurde aus Backsteinen gebaut, die obere Hälfte bestand aus zusammengenageltem Holz. Das Dach war aus Ton und Lehm entstanden, wie ich erkannte und neben der Tür wurde Feuerholz aufeinander gestapelt. Die Hütte schien einfach auf einem Grundstück gebaut worden zu sein, um das sich nicht einmal ein Zaun befand. Dieser Zauberer schien überhaupt keine Angst um seine Sicherheit zu haben. Er war wohl echt sehr mächtig. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte er einmal vor mir preisgegeben, dadrin seit mehreren Jahrhunderten zu wohnen und keines von Ares' Angeboten für ein besseres Leben annehmen zu wollen.
Dieser Mann war für alle ein Rätsel.
Emilio war in der Lage den Sarg sogar mit nur einer Hand zu tragen, denn mit seiner anderen Hand klopfte er nun an die Tür.
Es blieb still. Nur zwei Autos fuhren an uns vorbei, aber da sie nicht anhielten, nahm ich an, dass sie nicht den Sarg bemerkt haben, was auch ganz gut so war. Allein die Tatsache, dass Emilio sich nicht davor scheute damit in der Öffentlichkeit herumzulaufen, machte mich fassungslos.
Wieder klopfte er, doch es geschah nichts.
Ich glaube, er ist nicht da. Zweifelnd blickte ich von Lawrence zu ihm, dessen Gesicht sich vor Wut einen Moment lang verzog. Es vergingen nur wenige Sekunden, ehe er plötzlich wie ein Wilder gegen die Tür zu hämmern begann.
Phobos, sei doch nicht immer faul! rief er ungeduldig Es ist ein Notfall, verdammt nochmal!
Von drinnen war ein Brummen zu hören und dann wurde die Tür tatsächlich geöffnet, sodass Phobos zum Vorschein kam, der bloß einen braunen Bademantel trug und uns mit seinem Gesichtsausdruck sofort klar machte, wie wenig Besuch hier bei ihm erwünscht ist. Er trug nicht einmal Schuhe, obwohl es bei ihm drin auch nicht viel wärmer als draußen zu sein schien. Was? fragte er schroff und schob sich seine langen, grauen Locken aus dem Gesicht. Gleich darauf weiteten sich seine müde aussehenden Augen auch schon. Emilio, du dummer Junge! Ich glaube, ich war betrunken, als ich dir aufgetragen hatte, jemanden zu ermorden!
Ich unterdrückte mir wieder ein Lachen.
Phobos, können wir bitte hereinkommen? Emilio blickte sich nervös um. In dem Sarg liegt kein Toter. Keine Sorge.
Warum bist du dann hier mit diesem Ding? wollte er wissen und stemmte seine Hände in die Hüfte. Ich hatte vollkommen vergessen, wie groß dieser Mann war. Er schien über zwei Köpfe größer als ich zu sein. Ich musste wortwörtlich hochblicken, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Da seine Haut nass war, nahm ich an, dass er gerade ein Bad genommen hatte - in der Kälte!
Können wir bitte hreinkommen? widerholte Emilio seine Frage und tatsächlich schien Phobos nach seinem genervten Stöhnen nachzugeben, denn er deutete mit seinem Arm nach drinnen. Emilio ließ sich das nicht zweimal sagen und trat ein. Ich sah, wie er den Sarg auf das Holzbett unter dem quadratischen Fenster mit den zerissenen Gardinen stellte und ein wenig besorgt dabei aussah.
Oh, hallo, Makayla! begrüße Phobos mich plötzlich erfreut, wodurch er meine Aufmerksamkeit wieder auf sich zog. Eifrig umschloss er seine warmen Hände um meine und zog mich dann hinein in den engen, schwach beleuchteten Raum, um gleich darauf die Tür hinter sich zu zu werfen, sodass Lawrence sie beinahe ins Gesicht geschlagen bekommen hätte.
Oh, äh... Mein Blick glitt von der Tür zu Phobos, der sich nicht darum zu scheren schin, dass noch eine Person draußen in der Kälte stand. Also musste ich ihn wohl überreden. Könntest du Lawrence bitte auch hereinlassen?
Nein. sagte er argwöhnisch Parasiten gehören nicht in mein Heim.
Ich hörte, wie Lawrence von draußen so etwas wie Als ob du etwas Besseres wärst... murmeln, versuchte aber ernst zu bleiben. Er hat die Seiten gewechselt, Phobos. versuchte ich ihn zu überzeugen, doch er ging geradewegs zu Emilio und beachtete mich nicht mehr. Phobos, bitte, tu es für mich. Immerhin bin ich die Einzige, die deine Kekse gern hat.
Er erstarrte. Ich hatte ihn fast soweit.
Du möchtest doch nicht, dass ich sage, sie wären ekelhaft, oder?
Mit zusammengekniffenen Augen drehte er sich wieder zu mir um und brummte einmal leise, bevor er sich dazu entschied, die Tür für Lawrence dann doch zu öffnen, der jedoch erst eintrat, als ich ihm aufmunternd zu
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