Dark Love
kenne dich zwar erst seit knapp einer Stunde, Makayla, aber ich finde, dass du ein Mensch bist, der sehr viel auf einmal ertragen kann. Man merkt klar und deutlich, dass du an Liebeskummer leidest, und dafür bekommst du mein vollstes Verständnis, aber überlege doch bitte einmal. Ares hätte diese Sache vor einem Jahr nicht getan, wenn dein Vater es nicht verdient hätte.
Er war ein guter Mann. erwiderte ich und wollte meine Augen zusammenkneifen, wozu er mir jedoch mit seinem wütenden Blick keine Chance ließ. Stattdessen wäre ich beinahe erschrocken zurückgewichen und somit gegen die Pforte gestoßen.
Seine Gesichtszüge hatten sich verzogen und sein leicht geöffneter Mund, aus dem nun noch spitzere, weiße Zähne herausragten, wirkte plötzlich größer und bedrohlicher. Die silbernen Augen blitzten einmal auf.
Er sah kein bisschen mehr aus, wie ein gewöhnlicher Mensch, der schlecht gelaunt war. Stattdessen erinnerte er mich an ein Raubtier, das bereit war sein Opfer jeden Augenblick zu töten.
Wenn du wüsstest, was er uns angetan hat, dann wärst du hundertprozentig meiner Meinung. Das Grollen, das anscheinend aus seiner Brust kam, bereitete mir Gänsehaut.
Ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Es ist eine Schande, dass du ihm hinterhertrauerst, wenn du ihm doch so wenig bedeutet hast.
Das ist eine Lüge
, wollte ich sagen, aber ich konnte es nicht tun. Wo war der lustige, gut gelaunte Deimos hin? Ich erkannte ihn nicht wider.
Wenn du die Wahrheit wüsstest, Makayla, dann würdest du auch merken, wie erbärmlich es von dir ist hierher zu kommen.
Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, weil er darauf zu warten schien, doch das kurze Klingeln in meiner Hosentasche hielt mich auf.
Deimos deutete mit seinem Kinn, dass ich es herausholen sollte, was ich bloß aus Angst vor ihm tat.
Eine Nachricht von meinem Boss. murmelte ich leise und öffnete die Nachricht.
Was steht darin? wollte er streng wissen, was mich ziemlich wunderte. Er klang, als müsste ich es ihm sagen. Warum interessierte ihn das so sehr? Was könnte er denn damit zu tun haben?
Makayla, es ist mir egal, wenn du irgendetwas vorhast oder noch krank bist. Du wirst heute Abend zur Arbeit kommen, weil ich dich dringend brauche. Wenn du nicht pünktlich um acht Uhr vor meinem Büro stehst, dann komme ich persönlich zu dir nach Hause und werde deiner Mutter und deinem Großvater erzählen, dass du in meinem Club arbeitest und jeden Abend von Stripperinnen und sexgeilen Männern umgeben bist, die dich anmachen. Ich weiß, dass sie nichts davon wissen. Du möchtest doch auch, dass das vermieden wird, oder etwa nicht? Wenn ja, dann solltest du wohl besser kommen. Die Zukunft des Clubs liegt in deinen Händen, deshalb flehe ich dich an! Du wirst einen ganz bestimmten Auftrag von mir bekommen.
Während ich es ihm wortwörtlich vorlas, fiel mir auf, wie sein Blick immer wieder zwischen meinem und seinem Handy umher glitt. Und dann überkam auch mich ein merkwürdiges Gefühl.
Konnten diese beiden Nachrichten miteinander zusammenhängen? Wäre das denkbar? Dass mein Boss schreckliche Angst vor Ares hatte, wusste ich bereits, aber würde dieser ihn auch erpressen?
Ich erstarrte.
Was, wenn er auch kommen und mich wieder beobachten wollte? Aber warum sollte er das tun? Schließlich waren wir beide weder ein Paar, noch konnten wir jemals wieder eines werden. Er hatte doch nicht etwa vor, mich ausgerechnet heute Nacht beseitigen zu wollen! Bei der lauten Musik würde niemand mein Schreien hören, wenn er mich in eines der Schlafzimmer zog und dort wie ein blutrünstiges Monster aufschlitzte.
Erschrocken über diesen Gedanken schnappte ich nach Luft. Mein Herz fing an zu rasen.
Hmm... Deimos sah ganz kurz aus, als würde er über etwas nachdenken. Weiß du, dass Ares noch nie wissen wollte, wo ich mich gerade aufhalte?
N-N-Nein. stotterte ich und wollte einen Schritt nach hinten treten, stieß dabei aber ein wenig unsaft gegen die Pforte. Au...
Makayla, es war mir wirklich ein eine Freude, dich endlich einmal persönlich kennengelernt zu haben, doch nun muss ich dich leider verlassen und nach meiner Verlobten sehen.
Ich nickte einfach, ohne ihn anzusehen.
Mein Gefühl sagt, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Sofort hob ich meinen Blick und wollte fragen, was genau er damit meinte, aber dazu kam ich gar nicht mehr, denn Deimos hatte sich bereits umgedreht und ging mit eiligen Schritten davon.
Kapitel 14
Hustend stieg
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