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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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führte.
    Dieses Gebäude hatte von außen schrecklich hoch ausgesehen. Ich wollte gerade hoffen, dass nicht alle Treppen so lang sein würden, da drängte Emilio mich auch schon in den ebenso luxuriösen Aufzug hinein, wo meine Augen von dem grellen, gelben Licht für ein paar Sekunden geblendet wurden, ehe ich mich auf die kleine Bank setzen durfte, bevor wir losfuhren.
    Emilio tippte ungeduldig mit seinem Fuß auf den Boden und stand bloß mit verschränkten Armen da, als ein leises Surren in meine Ohren klang und wir losfuhren.
    Ich schluckte. Soll ich... an einer Pole-Dance-Stange tanzen?
    Das weiß ich nicht. antwortete er und er sah dabei nicht aus, als würde er lügen. Mein bester Freund sagte nur, dass alles vorbereitet ist und du nur noch zu kommen brauchst. Er wartet schon seit Stunden auf dich.
    Ihr Freund? fragte ich ungläubig. Also konnte der Mann nicht wirklich alt sein. Emilio war ganz bestimt nicht mit einem alten Mann befreundet. Das würde nicht zu jemanden wie ihn passen. Bringen Sie ihm die Frauen immer nach Hause?
    Er schwieg für einen Moment.
    Nein. sagte er dann leise, ohne mich anzusehen Du bist die Erste. Er hat darauf bestanden, dass ich dich zu ihm bringe. Er war der Meinung, dass ich der Einzige sei, der es richtig machen könnte - der in der Lage sei, dich nicht panisch werden zu lassen.
    Ich bin panisch. versicherte ich ihm Ich schreie bloß nicht, weil mir klar ist, dass Sie mir notfalls den Mund zuhalten und mich in das Apartment
zerren
würden, wenn ich nicht brav bleibe.
    Gutes Mädchen. lobte er mich grinsend, während ie Fahrstuhltür sich öffnete. Du bist wirklich einzigartig.
    Ich kniff meine Augen zusammen.
    Es ist das Apartment mit der Nummer 513.
    Mit diesen Worten schob er mich hinaus auf einen langen, aber schmalen Korridor. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er mir folgen würde, aber stattdessen durfte ich frustriert mit ansehen, wie die Türen sich nun schlossen und Emilio, nachdem er mir einmal zugezwinkert hatte, somit verschwand.
    Ganz alleine stand ich jetzt hier. Es brannte kein Licht, sodass ich bloß den leuchtenden Nummerzahlen an jeder schneeweißen Tür folgen musste. Ich hielt mich an die linke Seite und tastete mich dort an der Wand voran, ging um insgesamt zwei Kurven, bog in einen weiteren Korridor ab und gelangte schließlich nach ganz hinten, wo die Wand aus purem Glas bestand und ich deshalb von hier oben einen fantastischen Blick auf die Stadt hatte. Von überall her stachen mir kunterbunte Lichter ins Auge und die Menschen sahen aus wie Ameisen, als ich einen Blick nach unten wagte, gleich danach jedoch wieder zurücksprang. Ich befand mich auf einer Höhe, die mir schwindelig werden ließ. So weit oben wohnte ich nicht einmal.
    Dann drehte ich mich um und starrte für ein paar Minuten ausdruckslos auf das leuchtende Nummernschild, auf dem 513 stand.
    Was würde gleich passieren? Würde ich herzlich empfangen und zu einer Poledance-Stange gebracht werden? Wie viele Männer befanden sich in diesem Apartment? Ich wünschte mir, dass es bloß einer war. Mein Pfefferspray hatte ich zwar dabei, aber das konnte ich nur benutzen, wann man mir nicht die Tasche wegnahm. Es interessierte mich brennend, wer die Person war, die wie ein Wahnsinniger so viel Geld nur für einen einzigen Hausbesuch von mir ausgegeben hatte, doch andererseits wollte ich das Apartment gar nicht betreten. Mein Magen rumorte schon die ganze Zeit, weil ich heute nur einen einzigen Muffin gegessen hatte, mehr nicht. Es würde schrecklich peinlich werden, wenn es beim Tanzen noch lauter wird. An so eine Blamage wollte ich gar nicht denken.
    Innerlich gab ich mir einen harten Ruck. Es würde schon nicht so schlimm werden. Ich würde reingehen, tanzen und danach...
    Ich erstarrte. Ja, wo sollte ich danach denn hin? Nach Hause konnte ich nicht. Meine Mutter würde mich bloß schadenfroh ansehen und glauben, ich wäre von ihr abhängig. Am besten, ich miete mir ein Hotelzimmer. Genügend Geld dafür besaß ich schließlich.
    Kopfschüttelnd hob ich meine Hand, um anzuklopfen, doch noch bevor ich dazu kam, öffnete sich die Tür mit einem lauten
Klack
wie von selbst.
    Mein Herz begann zu rasen. Jetzt war es soweit.
    Vorsichtig betrat ich das dunkle Apartment, in dem ebenfalls keine Lichter brannten, ehe sich die Tür hinter mir plötzlich schloss. Ich war nun von purer Dunkelheit umgeben und wusste überhaupt nicht, wohin ich gehen sollte.
    Also blickte ich mich irritiert um, bis mich ein

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