Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
ich den Reißverschluss an der Seite zumachte, um in die schwarzen Schuhe zu schlüpfen, die überraschenderweise genau in meiner Größe waren. Ares hatte sich höchstwahrscheinlich, ein paar Tage nachdem ich durch den Unfall am Abend bei Guztavols und meinem letzten Wiedersehen ohnmächtig geworden war, meine Schuhe angesehen, während er knapp drei Tage ohne Aufsicht bei mir zuhause gewesen ist.
    Ich war froh, dass wir aufgrund meines Großvaters alle Bilder und Erinnerungen an meinen Vater in den Keller gebracht hatten. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, was Ares getan hätte, wenn er vorher schon erfahren hätte, wessen Tochter ich bin.
    Langsam drehte ich den Schlüssel einmal, woraufhin die Tür wie durch Magie plötzlich ein wenig aufsprang und ich erschrocken zurückwich. Hatte Ares das gemacht oder war die Tür einfach so eingestellt? Vorsichtig streckte ich meine zitternde Hand aus, um sie zu öffnen.
    Vor mir lag die weiße Wand. Jetzt jedoch war sie hell beleuchtet. Das Licht war so grell, dass ich blinzeln musste, bevor ich laut schluckend hinaustreten konnte.
    Es blieb still. Mir drang kein einziges Geräusch in die Ohren. Für einen kurzen Moment glaubte ich, winzige Schatten durch die Wand entlang springen sehen zu können, aber das bildete ich mir wahrscheinlich nur ein.
    Ich fixierte meinen Blick auf die offen stehende Tür des Wohnzimmers und ging, ohne es eigentlich zu wollen, darauf zu. Meine Füße schritten immer weiter voran, obwohl ich mich mit aller Kraft zu stoppen versuchte. Panisch sah ich hinunter und schaffte es dann mich im Türrahmen doch noch zu stoppen.
    In diesem Raum war
es
gestern geschehen. In diesem Raum hatte ich meine Jungfräulichkeit verloren. In diesem Raum wurde ich vergewaltigt.
    Ich konnte nicht hierbleiben. Das würde mir nicht gut tun. Ich musste gehen.
    Abrupt drehte ich mich um und rannte beinahe schon zu der Haustür. Ich wollte so schnell wie möglich dieses Apartment verlassen. Die Tür musste offen sein, denn Ares war eben gerade erst gekommen. Es sei denn... ich hoffte von ganzem Herzen, dass er sie nicht schon wieder abgeschlossen hatte. 
    Gerade, als ich nach der Klinke greifen wollte, da wurde mir plötzlich eine Hand auf die Schulter gelegt, sodass ich erstarrte. Das Blut gefror mir in den Adern.
    Glaubst du ernsthaft, ich würde einen Sterblichen, der das Geheimnis meiner Familie kennt, lebendig und unversehrt davonkommen lassen?
    Mein Herz machte einen großen Sprung, wie immer, wenn ich mir sicher war, dass Ares es ist.
      Als unversehrt bezeichnet du mich also? fragte ich mit heiser und spürte, wie meine Wangen nass wurden. Es war beinahe beängstigend, wie schnell sich Tränen in meinen Augen angesammelt hatten.
    Du bist am Leben. sagte er ruhig. Obwohl ich ihn nicht sehen konnte, weil ich mit dem Rücken zu ihm stand, so konnte ich mir dennoch gerade genau vorstellen, wie er mit den Schultern zuckte, so, als wäre alles Ordnung. Aber das war es nicht. Mit mir war nichts in Ordnung.
    Ich war verletzt, hatte Angst und fühlte mich zerbrochen. Das schien ihn jedoch gar nicht zu interessen. Meine Gefühle und mein Empfinden bei der ganzen Sache war ihm anscheinend total egal, denn auf einmal vernahm ich seinen heißen Atem an meiner Schulter. Er war mir jetzt ganz nahe -
zu
nahe für meinen Geschmack.
    Du hast meine Schwester schon kennengelernt, richtig?
    Ich brachte ein kurzes Nicken zustande. Sie ist nett.
    Als er in sich hineinlachte, vibrierte seine Brust an meinem Rücken. Wieder erstarrte ich, aber jetzt war das Kribbeln, dass von oben hinabfuhr daran Schuld. Was war die Liebe doch für ein verräterisches Gefühl!
    Lerne sie erst einmal richtig kennen. Du wirst dich vor ihr noch mehr fürchten, als vor irgendjemandem anderen. Das verspreche ich dir.
    Das, was er sagte, klang nicht wie ein Versichern, sondern tatsächlich wie Versprechen, an das er sich auf jeden Fall halten würde. Er hatte vor, mir das wahre Gruseln beizubringen und wenn ich mich nicht irrte, dann war Rhea bereit, ihm dabei zu helfen.
    Anstatt mir mein Leben zur Hölle zu machen, könntest du auch einfach beenden. Ich machte eine kurze Pause, ehe ich leiser wurde. Ich wäre dich los und du mich auch.
    Du spinnst wohl. erwiderte er Der Tod wäre eine Erlösung für dich. Seine Lippen drangen an mein Ohr. Ich will dich leiden sehen, Makayla Harsen.
    Tu das nicht, Ares... flehte ich, doch er achtete nicht darauf, sondern ließ seine Hand nun zu den hauchdünnen Trägern

Weitere Kostenlose Bücher