Dark Love
Blutergüsse nicht wegbekommen konnte. Die würden wohl eine ganze Weile da bleiben.
Und wie lange sollte ich in diesem Apartment bleiben? Ares hielt mich momentan hier gefangen. Er durfte mich dem Gesetz nach nicht einfach sexuell missbrauchen und hier festhalten, um danach ungeschoren davonzukommen.
Dennoch könnte ich sowieso nicht zur Polizei gehen. Ich hatte es hier mit einem Vampir zu tun. Das war keine Sache, über die man mal kurz in der ganzen Welt berichten konnte. Die Menschen würden mich natürlich für verrückt halten, wenn ich ihnen das hier erzählte. Außerdem würde Ares mich garantiert umbringen, wenn ich das täte. Das Geheimnis durfte bestimmt nicht ans Licht kommen. Es musste bewahrt und mit ins Grab genommen werden, wenn man leben will. Ich fragte mich, ob es bei Vampiren so etwas wie einen Rat gab, der über alle herrschte und sich um die Probleme kümmerte. Es wäre doch ein wenig gefährlich, wenn die Vampire frei und ohne Regeln durch die Welt spazieren dürften. Bestimmt gab es auch bei ihnen Gesetze, an die man sich halten muss. Dazu gehörte wohl auch das Geheimhalten der Existenz.
Das Wasser hatte sich bereits so sehr verdunkelt, dass ich meinen Körper darin nicht mehr erkennen konnte. Also stand ich auf und ließ alles in den Abfluss laufen, bis nur noch die nassen Tropfen übrig waren. Dann ergriff ich die Brause und hielt sie mir über den Kopf, um mich ein letztes mal reinwaschen zu können.
Ich fühlte mich zwar noch immer nicht sauber, weil ich das nie wieder mehr sein würde, denn ich besaß meine Jungfräulichkeit nicht mehr, aber jetzt war mein Körper nicht mehr befleckt und ich stank auch nicht mehr nach meinem eigenen Blut. Stattdessen lag der Duft von Orangen und Zimt in der Luft. Ich konnte nicht abstreiten, das es fantastisch duftete.
Oh. Es war ganz und gar nicht gut, wenn ich davon schwärmte. Ich durfte das nicht tun. Ares empfand nichts für mich. Er war gestern eiskalt mit mir umgegangen. Er liebte mich nicht.
Während ich mir versuchte, dem Ganzen klar zu werden, stieg ich leise stöhnend aus der Badewanne und band vorsichtig das große Handtuch um mich, ehe ich mit dem Kleinen versuchte, meine Haare zu trocknen.
Ich hatte mir bereits gedacht, dass es schwierig werden würde, sie durchzukämmen. Ich kam mit dem Kamm nicht weiter als bis zum Ansatz, wo es steckenblieb und ich ein paar mal ziehen musste, um es überhaupt wieder herausziehen zu können. Das tat ich immer wieder, bis es mir einigermaßen gelungen war, wenigstens bis zu den unteren Spitzen zu kommen.
Meine Kopfhaut tat schrecklich weh, weil ich viel Kraft angewandt hatte, aber eine andere Möglichkeit hatte es nun einmal nicht gegeben. Ich glaubte nicht, dass Ares so etwas wie Spülung besaß. Schließlich hatte er keine langen Haare, in denen sich schnell Knoten bilden.
Seine kleine Schwester jedoch... sofort schüttelte ich meinen Kopf. Sie schien mich nicht besonders leiden zu können. Immerhin hatte sie mich bedroht. Sie war, genau wie Ares mir einmal erzählt hatte, ziemlich eingebildet, arrogant und besserwisserisch. Ich konnte nicht glauben, dass sie dachte, ich hätte keine Angst vor ihr. Selbst, wenn sie ein Baby gewesen wäre, hätte mein Herz bei ihrem Anblick angefangen zu rasen. Sie war eine sehr alte Vampirin, die im Körper eines Teenagers steckte. Ich hatte sie nach Ares rufen hören. Sie hatte dabei nicht so geklungen, als ob sie Widerspruch duldete. Vielleicht besaß sie ja tatsächlich ungeahnte Kräfte, von denen ich nicht einmal zu träumen wagte. Ares hatte mich bestimmt nicht angelogen, als er behauptete, dass Deimos und er sogar Angst vor ihr hätten und sie nicht kontrollierbar sei. Rhea hatte selbst zugegeben, dass nur ihre Eltern die Macht besaßen, sie zu stoppen, wenn sie Dummheiten anstellen wollte. Es musste schwierig für Deimos und Ares sein, die Erzieher für sie zu spielen. Es gab bestimmt oft Streit zwischen den drei Geschwistern.
Oh. Es war ganz und gar nicht gut, wenn sie mir leid taten. Ich durfte kein Mitgefühl haben. Vielleicht waren Vampire tatsächlich seelenlose Monster. Außerdem hatte Ares sicherlich auch keine Schuldgefühle wegen dem, was er mir angetan hat. Im Gegenteil – er freute sich wahrscheinlich sogar darüber. Welcher Mann war denn nicht glücklich, wenn er eine Frau ficken konnte. Da Wesen wie er an Gewalt gewöhnt waren, hatte es ihm bestimmt Spaß gemacht. Wer wusste schon, ob er das nicht bereits mit anderen Frauen gemacht
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