Dark Love
nicht erkennen.
Hallo, meine Lieben! begrüßte Emilio alle mit einem strahlenden Lächeln. Ihr wisst sicherlich, wer ich bin. Normalerweise halte ich mich im Hintergrund, wenn mein bester Freund nicht da ist, aber heute Abend habe ich eine ganz besondere Begleiterin dabei.
Oh Gott
, dachte ich panisch und spannte mich an.
Das ist Makayla. stellte er mich nun vor, aber ich schaffte es nicht zu lächeln. Stattdessen starrte ich bloß leer in die Menge. Sie ist die Tochter von Ramon Harsen und die Fortuna seines größten Feindes. Er machte eine kurze Pause. Ares Valerius.
Ich wusste sofort, dass es ein großer Fehler von ihm gewesen war, dies zu tunk, denn kaum zehn Sekunden später hatte sich ein Großteil um mich herum versammelt und engten mich beinahe ein. Die kleinen Kinder unter mir streckten ihre Arme aus, um mich mit ihren zarten Fingern, die überraschend kalt waren, zu berühren. Anstatt mich geschmeichelt zu fühlen über diese Aufmerksamkeit, war ich viel eher schockiert. Die Kinder waren keine Menschen. Ihre außergewöhnlichen Augenfarben und die Reißzähne verrieten sie. Waren sie schon so geboren worden oder hatte man sie verwandelt? Von diesen Monstern konnte ich alles erwarten. Dass Vampire Kinder biologisch zeugen konnten, wusste ich bereits, denn sonst würden Ares und seine Geschwister keine leiblichen Eltern haben. Bisher hatte ich mir jedoch noch nie die Frage gestellt, warum Ares nie verhütete. Hatte er einen besonderen Grund dafür?
Vielleicht bin ich jetzt gerade schwanger von ihm
, schoss es mir erschrocken durch den Kopf, woraufhin ich automatisch eine Hand auf meinen Bauch legte. Andererseits... würde er das dann nicht spüren? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mich weiterhin schändigen würde, wenn es so wäre. Ein wenig erleichtert versuchte ich zu lächeln, was mir nur teilweise gelang, denn auf einmal fühlte ich mich wie erdrückt durch all die Personen, die mir unzählige Fragen stellten. Ich war mir nicht einmal sicher, ob und welche ich beantworten sollte. Ratlos blickte ich in die überwältigten Gesichter und dachte darüber nach, weshalb diese Vampire Ares so zu verehren schienen. Er besaß Drogenkonzerne, was ihn Kriminell macht, er nahm die Tabletten auch selbst, was ganz bestimmt nicht gut für seinen Körper sein konnte, und er zeigte sich nicht gerne in der Öffentlichkeit, was bedeuten musste, dass er die Gesellschaft nicht besonders mag. Oder er fürchtete sich nur davor, angegriffen zu werden. Ich glaubte, die beiden Dinge hatten einen zusammenhang, der mir im Moment nicht einfiel. Ich hatte so viele Gedanken im Kopf, dass sie sich schon beinahe überschlugen.
He, wollt ihr sie etwa umbringen? rief plötzlich jemand in die laute Menge, woraufhin alle um mich herum augenblicklich verstummten und, als wäre eine Königin erschienen, zur Seite traten. Blinzelnd stellte ich fest, das es eine blasshäutige, blonde Schönheit in einem bodenlangen, rot glänzenden Kleid gewesen ist, die mich vor dem Erdrücken bewahrt hatte. Ihre vollen Lippen wirkten ein wenig wie aufgespritzt, aber seitdem ich Nadja kannte, wusste ich, dass Vampire Schönheitsoperationen nicht nötig hatten. Sie sahen alle gut aus.
Die Frau stemmte mit gereiztem Blick ihre Hände in die Hüften und kam eilig auf mich zu, um mein Handgelenk fest zu packen und mich zu den Büffet-Tischen zu ziehen, während uns die anderen ausdruckslos hinterher sahen.
Sie atmete einmal tief durch, nachdem sie mich losgelasen hatte, und drehte sich schließlich wieder zu mir um. Ich hätte bei dem Anblick ihrer Augenfarbe beinahe nach Luft geschnappt. Sie waren rot - glühend rot! Ich fürchtete mich schrecklich vor dieser Farbe. Sie war das Zeichen für Blut, Wut und Tod. Ares' Augen änderten sich in diese Farbe, wenn er kurz vor dem Ausrasten war. Sie dagegen wirkte nicht so, als würde sie jeden Augenblick anfangen mich anzuschreien. Vielleicht war sie, wenn sie nicht so genervt ist, ja ganz nett. Immerhin hatte sie mir geholfen, obwohl wir uns noch gar nicht kannten. Ich war mir jedoch sicher, dass sich das gleich ändern würde.
Nun, ähm... vielen Dank. Ich streckte meine Hand aus. Ich bin Makayla Ha-
Ich weiß, wer du bist. meinte sie und machte eine abfällige Bewegung mit ihrer linken Hand, ehe sie das Glas in ihrer anderen Hand mit Blut füllte und einen langen Schluck davon nahm. Als sie merkte, wie ich meine eigene Hand zurückzog und sie ansah, da hörte sie abrupt auf und klopfte mit ihrem
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