Dark Love
gegen die Theke stieß. Verdammt, was willst du, Travis?
Wusste dieser Mann, dass Ares wortwörtlich kein Herz besaß? Wenn ja, woher?
Begrüßt man etwa so seinen Sheriff, Ares Valerius? Travis grinste breit und reckte das Kinn nach vorne, während sich meine Augen weiteten.
Jetzt wurde mir alles klar. Es war kein Wunder, dass Ares ihn nicht leiden konnte. Dieser Mann hatte ihn ein ganzes Jahr lang unter die Erde verbannt. Dieser Mann besaß noch mehr Macht als er, weil er der Boss von allen nichtmenschlichen Wesen in dieser Gegend war.
Wie ich sehe, hast du endlich deine Fortuna gefunden. Er betrachtete mich einmal genauestens von Kopf bis Fuß und hielt bei meinem Hals inne, was alles andere als gut war, denn ich trug dort noch immer das große Pflaster. Ich hatte es eigentlich ablegen wollen, doch Ares war der Meinung gewesen, dass es anderen Vampiren Hunger machen konnte. Ich wusste allerdings, dass der wahre Grund ein anderer war: Er wollte nicht, dass dadurch zu viel Aufmerksamkeit erregt wurde. Das Pflaster hatte beinahe dieselbe Farbe wie meine Haut, sodass man es von weiter hinten kaum erkennen konnte. Bei vampirischen Augen war ich mir jedoch nicht ganz sicher. Hat er dich gebissen?
Ich war überrascht über diese direkte Frage, in der eine Spur von Wut und Amüsierung zu hören war. Suchte dieser Mann einen Grund, um Ares wieder bestrafen zu können? Hatte Lawrence nicht einmal behauptet, dass er zu der anderen Seite gehörte? Was machte er dann hier? Hatte der grausame Mann ihm aufgetragen, ein Auge auf Ares und mich zu haben? Blickte Ares deswegen immer wieder durch den Saal, so als ob er jemanden suchen würde? Hielt er Ausschau nach anderen Vampiren, die ihm etwas böses antun wollten?
Ähm, ich-
Halt ja deinen Mund, Makayla unterbrach Ares mich warnend, ohne den Blick von Travis abzuwenden. Was ich mit ihr mache, geht dich einen Scheiß an, Sheriff. Sie gehört einzig und allein mir. Wenn dein Boss ein Problem damit hat, dann soll er mich persönlich aufsuchen, damit wir das wie richtige Männer klären können. Er versteckt sich bereits seit einem Jahr wie Feigling vor mir. So langsam bekomme ich wirklich das Gefühl, dass er sich vor mir fürchtet
Travis stieß einen verachtenden Laut aus. Es gibt keinen Grund, weshalb er sich vor dir fürchten sollte, Ares.
Warum hat er dich dann hierher geschickt?
Er hat anderweitig zu tun.
Ares hob daraufhin eine seiner Augenbrauen und stellte sich dann direkt hinter mich, um seine Hände auf meine Arme zu legen und mir einen sanften Kuss auf die Wange zu geben. Ach ja? Möchte er sie denn gar nicht befreien? Weiß er etwa nicht, wie es ihr geht und was ich alles jede Nacht mit ihrem zarten Körper mache?
Ich hielt den Atem an, um nicht aus Versehen aufzustöhnen, als er anfing, seine Fingerspitzen langsam von meinem Ohr bis hin zu meinem Dekoletté gleiten zu lassen. Mit aller Kraft versuchte ich mich währenddessen nicht zu bewegen, obwohl sich mein Körper ihm nur allzu gerne hingegeben hätte.
Aus den Augenwinkeln erkannte ich, wie er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr und schließlich seine Hand noch tiefer in meinen Ausschnitt glitt. Ich dachte, dass es gleich geschafft wäre, aber dann tat er auf einmal etwas, das mich nach Luft schnappen ließ. Meine linke Brust wurde fest gepackt.
Ares lachte auf und zog sich sofort zurück, nur, um sich danach wieder neben mich zu stellen und meine Hand zu ergreifen. Sie ist mir ausnahmslos verfallen.
Verlegen sah ich nach unten auf den Boden und versuchte mich mit der Frage abzulenken, warum der grausame Mann, von dem sie sprachen, mich retten wollen sollte? Kannte er mich etwa so gut, das ich ihm am Herzen lag? War ich ihm schon einmal begegnet? Hatte ich doch einen Teil meines Gedächtnisses bei dem Autounfall im letzten Jahr verloren?
Travis zog die Lippen kraus und öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch eine weibliche Stimme kam ihm zuvor. Liebling?
Ich erkannte sofort, dass es Lucy, meine Arbeitskollegin aus dem Club war, weil die Farbe ihrer roten Haare, die heute noch in alle Richtungen abstanden, mich immer wieder aufs Neue faszinierte. Sie waren greller als der Teppich unter unseren Füßen und sogar als ihr Kleid, das hauteng war und bis zum Boden reichte. Auf ihren schmalen lippen befand sich ebenfalls roter Lippenstift. Nur ihre Wimpern waren schwarz.
Als ich die Narbe an ihrem unterarm entdeckte, hätte ich beinahe darauf gezeigt und gemeint, dass er seine Begleitung doch
Weitere Kostenlose Bücher