Dark Love

auch gebissen haben musste, doch die Überraschung sie hier zu sehen, ließ mich verstummen.
    Ich starrte sie offenem Mund und geweiteten Augen an und konnte nicht glauben, dass sie auch von der Existenz der Vampire Bescheid wusste. Damals hatte ich sie nur als Kollegin gesehen, doch nun sah ich meine Chance durch sie einige weitere meiner Fragen beantwortet bekommen zu können.
    Ach du meine Güte! rief sie begeistert und umarmte mich für einen Moment Es ist so schön dich wiederzusehen, Makayla! Du bist viel zu lange nicht mehr auf der Arbeit gewesen!
    Ares versteifte sich sofort und jetzt wirkte auch der Sheriff ein wenig gereizt.
    Meine Liebste, warum hast du mir nie irgendetwas von Ares Valerius' Fortuna erzählt, wenn du sie doch so gut kennst?
    Makayla ist Ares' Fortuna? Ihr Blick glitt zu meiner Seite. Ihr beide seit also doch zusammengekommen! Oh, das freut mich ja so! Wieder schlang sie ihre Arme um mich. Ich hatte vollkommen vergessen, was für eine aufdringliche Person sie sein konnte - aber es gefiel mir. Der Abend würde vielleicht wirklich fantastisch werden.
    Allerdings wunderte es mich, dass sie von nichts wusste. Gehörte es sich nicht eigentlich, dass die Fortuna des Sheriffs über alles Bescheid wissen sollte? Wollte Travis nicht, dass sie sich mit Verbrechern bechäftigte? Veruschte er sie somit bloß zu beschützen? Ich glaubte nicht, dass sie wusste, dass er auf der bösen Seite war, denn sonst würde sie dich doch von ihm fernhalten - oder zwang er sie etwa bei ihm zu bleiben? Spielte sie uns gerade nur etwas vor? Versuchte sie Ares und mich somit zu verraten? Wurden wir von anderen Vampiren beobachtet, die vorhatten, Unruhe zu stiften?
    Du hast doch bestimmt nichts dagegen, wenn ich deine Fortuna entführe, oder? fragte sie Ares scherzhaft, der es einfach geschehen ließ. Wahrscheinlich traute er Lucy nichts Böses zu und wollte mit dem Sheriff ohnehin irgendetwas alleine besprechen, denn während ich zum anderen Ende der Bar geführt wurde, gingen die beiden fort und verschwanden in der Menge. Ich hoffte bloß, dass nichts Schlimmes passieren würde.
    Lucy drückte mich hinunter auf den Hocker und bestellte uns jeweils ein Getränk, bevor sie sich neben mich setzte und einmal tief seufzte.
    Ich freue mich auch, dich wiederzusehen. gab ich nach einer Weile ehrlich zu, obwohl es schon ein wenig spät war. Und, läuft alles ru-
    Lass uns doch bitte den langweiligen Teil weglassen, Makayla. unterbrach sie mich ernst, woraufhin ich irritiert blinzeln musste. Von der einen auf die andere Sekunde war sie wie eine ganz andere Person geworden.
    Ähm, okay. willigte ich ein und zuckte mit den Schultern Du... du bist doch aber ein Mensch, oder?
    Kaum hatte ich das gefragt, da fing sie auch schon wieder an zu lachen. Diese Frau litt wirklich an Stimmungsschwankungen. Natürlich, du Dummerchen! Travis hat gesagt, dass ich noch ein paar Jahre warten soll, bevor er mich verwandelt. Jetzt ist er schließlich mit seinen dreißig Jahren noch neun Jahre älter als ich.
    Sie hatte vor, eine Vampirin zu werden? Wieder klappte mir die Kinnlade hinunter. Wie bitte? Möchtest du denn kein Mensch bleiben?
    Nein. Meine Verwandlung ist die einzige Möglichkeit, um für immer mit Travis zusammenzubleiben. Er sagt ständig, dass er ohne mich nicht leben kann. Außerdem möchte ich auf keinen Fall alt und fältrig werden. Sie schauderte einmal. Unsere Verbündung muss wohl noch eine Weile warten.
    Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Verbündung? Was ist das?
    Na, wenn die Seelen Eins werden. erklärte sie mir argwöhnisch, hielt dann jedoch inne, als sie bemerkte, dass ich sie noch immer ratlos anstarrte. Hat Ares mit dir noch gar nicht darüber geredet?
    Nein.
    Wenn er nicht den Mut dafür findet, werde ich es eben tun. Sie nahm den ersten Schluck aus ihrem Glas. Weißt du, eine Verbündung findet statt, indem der Vampir und seine Fortuna das Blut des jeweils anderen gleichzeitig aus ihren Zeichen trinken. Ist die Fortuna ein Mensch, so wird sie dabei verwandelt.
    Und wenn nicht? wollte ich brennend interessiert wissen und trank ebenfalls von dem Alkohol.
    Dann geschieht nichts mit ihr. antwortete sie lächelnd Währenddessen werden sie Seelen bis in alle Ewigkeit aneinander gebunden. Das heißt, man kann nur noch seinen Partner lieben und wird immer dasselbe am Körper spüren, was der andere gerade empfindet.
    Wirklich? Heißt das, wenn der andere Schmerzen fühlt, dann tut sein Partner es auch?
    Ja, aber