Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
Vom Netzwerk:
eigentlich hatte sie ja recht. Widerwillig ließ Silas von seinem Tun ab. Stattdessen hob er Jessies Kinn und küsste sie. Jede Unze Hunger, jedes Gramm Sehnsucht, das er verspürte, legte er in diesen Kuss.
    Dass das wirkte, wusste er, als Jessie ihn mit Beinen und Armen fester an sich zog.
    Sie lachte leise, als er sich trotzdem zielstrebig auf den Strand zubewegte, statt anderes zu tun. Sie löste die Beine, mit denen sie seine Taille umschlungen hatte, nahm aber seine Hand. Wieder sah er dieses Funkeln in ihren Augen. »Das wirst du noch bereuen«, sagte sie, als sie schließlich gemeinsam aus dem Wasser hinauf an den Strand stiegen.
    Silas, drehte sich zu ihr, fing ihre Hand auf ihrem Rücken und küsste sie noch einmal. Es war ein fordernder, ein rascher Kuss. Heilige Dreifaltigkeit, Jessie schmeckte wirklich wie Sonnenschein und Sommerwärme! Wie zum Henker konnte eine Frau bloß nach Sonne und Sommer schmecken?
    Halb trunken von diesem Kuss, Jessie schon so gut wie ganz verfallen, löste Silas seine Lippen von ihrem Mund und trat einen Schritt zurück. Um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, schüttelte er heftig den Kopf. In Jessies Blick bemerkte er dieselbe Benommenheit, dasselbe Gefühl, sich zu verlieren, das er selbst verspürte. Mit anderen Worten: Er war in Schwierigkeiten, großen, großen Schwierigkeiten.
    »Lass uns was essen!«, meinte er.
    Beide zogen sie sich an. Heimlich beobachtete Silas Jessie, wie sie sich nach Unterwäsche, Rock und Shirt bückte. Sein Blick wanderte über ihren schlanken, schmalen Rücken ihre endlos langen Beine hinunter. Silas mochte diese Aussicht verdammt viel lieber so, als mit den knappen goldenen Shorts, die Jessie bei ihrer ersten Begegnung getragen hatte.
    Zwischen dieser ihrer ersten Begegnung im Perch und ihrem Bad hier in dem grünen Wasser der heißen Quelle war einiges passiert. Silas hatte Jessie beinahe verloren, beinahe hätte ein magischer Angriff sie und ihn getötet. Silas wusste, dass das jederzeit wieder passieren konnte. Also blieb ihm nur, sich so schnell wie möglich abzusetzen, sich von ihr zu trennen.
    Verflucht noch mal, das würde sie nicht verstehen und ihm nie verzeihen!
    Nein, korrigierte er sich selbst. Sie hatte genug auf dem Kasten, das musste er ihr schon zugestehen. Sie würde es verstehen. Aber sie wäre niemals einverstanden. Ihr kleiner Streit in der Fahrerkabine des Pick-ups hatte das ziemlich deutlich gemacht.
    Wie konnte Silas Jessie nur begreiflich machen, dass jede Prellung, jede Schnittwunde, jeder Schmerz, der ihr zugefügt wurde, nicht nur sie traf, sondern auch ihn?
    Und wann, Scheiße noch mal, war ihm die ganze Sache eigentlich derart über den Kopf gewachsen?!
    Eigentlich kannte er die Antwort auf diese Frage ganz genau. In exakt der Sekunde, in der er die Augen nicht mehr von der Brünetten mit den nackten Endlos-Beinen, den roten Lippen und dem Honig im Blick hatte nehmen können, exakt da, war er im Arsch gewesen. In der Sekunde, in der er Jessica Leigh in einer dunklen, regennassen Gasse geküsst hatte, als sich ihr Körper seinem entgegengesehnt hatte.
    »Soll ich für dich tanzen?«
    Silas riss sich von der Vergangenheit los und konzentrierte sich auf die Gegenwart und Jessie. Jessie, so bemerkte er jetzt, blickte ihn an; ein kleines Lächeln auf dem hübschen Mund mit den vollen Lippen. Silas könnte Jessie jetzt gleich haben, wenn er wollte, noch einmal. Das wusste er.
    Und sie wusste ess auch.
    Wow, war ihm das alles über den Kopf gewachsen! Himmelhoch, verdammte Scheiße! »Essen«, sagte er mit belegter, aber fester Stimme und ging in Richtung Haus.
    Jessie kicherte. Als sie ihn bei der Hand nahm, ihre Finger sich mitseinen verflochten, gab es eine Explosion in seiner Brust, mindestens eine Supernova. Silas blickte starr geradeaus, fluchte lästerlich und ganz im Stillen für sich. Seine Hand aber scherte sich einen Dreck darum und hielt Jessies ganz fest.

KAPITEL 20
    Wie in einer stillen gegenseitigen Übereinkunft sprachen Silas und Jessie nicht über die Umstände, die sie hierher in den Graben gebracht hatten. Auf dem Weg zurück zu Matildas Häuschen sagte Silas kein Wort, und Jessie bohrte nicht nach.
    Wenn sie ihm jetzt neugierige Fragen stellte, könnte auch er sich genötigt fühlen, Fragen zu stellen. Und wenn er Fragen stellte, müsste Jessie höchstwahrscheinlich lügen.
    Und hier, an diesem Ort, würde er wissen, dass sie log.
    Das wiederum würde zu noch mehr Fragen führen und zu

Weitere Kostenlose Bücher