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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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neben einer schmucklos-unauffälligen Eingangstür in die Mauer eingelassen war. Rasch tippte er einen Code ein. Ein Klicken war zu hören, das Zischen entweichender Luft, dann sprang die Tür auf.
    Jessie hob eine Augenbraue. »Na, vom Feinsten.« Und sicher sehr teuer. Sie hatte schon einiges an Sicherheitsvorkehrungen in den mittleren Ebenen kennengelernt, aber das hier übertraf alles.
    Offensichtlich war die Einzige Kirche nicht gerade knausrig, wenn es um ihre eigenen Leute ging. Prima.
    Der Fahrstuhl hatte einen eigenen Code. Jessie entging nicht, dass der Jäger das Eingabefeld sorgfältig mit seinem Körper abschirmte. Sie bekam die Zahlenkombination nicht mit. Ein cleveres Kerlchen. Er ging einem tierisch auf den Geist, war aber nichtsdestotrotz clever.
    »Das hier ist der sicherste Ort, den es für dich gibt. Also, tu mir bitte einen Gefallen …«, meinte Silas, als sie die Fahrstuhlkabine betraten. Der Fahrstuhl gab ein hohl klingendes Seufzen von sich, sackte ein winziges Stück nach unten weg, ehe er sich mit einem Ruck in Bewegung setzte und nach oben schnurrte.
    »Welchen?«, fragte Jessie und griff nach dem Handlauf.
    »Bleib hier, zumindest lang genug, um dich auszuruhen! Morgen treffen wir uns mit den anderen, und dann beginnen wir mit der Suche nach deinem Bruder.«
    Mit den anderen? Alarmglocken schrillten in Jessies Verstand los. »Moment mal …«
    Der Jäger packte sie am Arm. Ihr Magen machte einen merkwürdigen Satz und schaltete jegliches Alarmschrillen in ihrem Verstand aus.
    »Nur eine Nacht, Jessie«, sagte der Jäger ruhig. »Gib mir wenigstens das!«
    Es klang wie ein Versprechen. Oder ein Angebot. Eine Nacht voller stöhnender, schweißtreibender Fleischeslust. Sie wusste ohne den Hauch eines Zweifels, dass sie es genießen würde, es mit Silas Smith zu treiben.
    Sie blickte ihm direkt in die Augen. Mit einem Mal war sie unglaublich froh, dass er nicht ihre Gedanken lesen konnte.
    Agent Silas Smith hob die schwielige Hand und berührte mit einem Finger ganz sanft die frische Kruste in Jessies Mundwinkel. »Lass mich zumindest das da wiedergutmachen.«
    Das Blut, das vor Müdigkeit viel zu träge durch ihre Adern floss, kochte und brodelte plötzlich. Die Stimme des Jägers strich rau über Jessies Haut, eine seltsame Mischung aus rauchigem, torfigem Whiskey und Samt. Es waren nur ein paar Zentimeter. Nur ein paar Zentimeter trennten ihre Lippen von seinem Mund.
    Wie wohl die Küsse eines Hexenjägers schmeckten?
    Der Umstand, dass sie sich allen Ernstes diese Frage stellte, genügte schon. Sie zwang sich dazu, ein Gähnen vorzutäuschen, das sie trotz aller Müdigkeit nicht wirklich fühlte. Eine Nacht allein mit Silas Smith, dem Hexenjäger? Nur um dann am nächsten Morgen noch mehr Hexenjägern gegenüberzustehen?
    Der Kerl tickte doch nicht richtig!
    »Okay«, log sie, »eine Nacht.«

KAPITEL 3
    Nur eine Nacht noch, und er hätte diese Charade hinter sich. Die Schwester des Hexers würde Leuten übergeben, die weitaus besser als er auf nett machen konnten. Er bräuchte dann nur noch abzuwarten, bis der Befehl zur Liquidation bei ihm ankam.
    Oder, sehr viel besser noch: Silas würde machen, dass er aus dieser beschissenen Stadt herauskäme und so viel Distanz wie möglich zwischen sich und alles legen, was mit ultralangen Beinen und bernsteinfarbenen Augen zu tun hatte. Er war einfach nicht für den Umgang mit Zivilisten gemacht. Das hatte er noch nie gekonnt.
    Silas schloss die Tür hinter ihnen. Er legte den Daumen auf den elektronischen Sensor und wartete auf das unverkennbare Klicken der Türverriegelung.
    »Nur so aus Neugier: Warum treffen wir morgen noch mehr von Ihren Leuten?«
    Silas drehte sich um und sah Jessie die Wohnung begutachten. Ihre Hände stützte sie in Hüfthöhe auf die eng sitzende Jeans. In der Wohnung gab es nicht viel zu sehen. Der Teppichboden war abgetreten und hatte bereits erste Löcher. Seine melierte Unfarbe passte nicht zu der schäbigen, ausgeblichen roten Couch, die fast eine ganze Wand an der Schmalseite des Raumes einnahm. Zu Jessies Linken wechselte der Bodenbelag von Teppichboden zu brüchigem, von Kratzern zerfurchtem Linoleum und führte in die winzige Küche. Neben den alten Küchengeräten unter der einzigen Arbeitsfläche fanden dort vielleicht gerade einmal zwei Personen Platz.
    Schmale, mit Vorhängen verhängte Fenster, zwei Türen, dazwischen ein paar Beistelltische, auf denen rein gar nichts lag; mehr gab es nicht zu sehen. Silas

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