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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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prickelten seine Hände, unerwartet und heftig. Silas blinzelte und sah, dass er das Lenkrad so fest mit den Fingern umklammert hielt, dass denen das Blut abgepresst worden war.
    Einen Finger nach dem anderen löste Silas vom Lenkrad. »Klar doch. Ich seh euch dann morgen früh. Smith, Ende.« Er unterbrach die Verbindung, ehe Eckhart noch etwas erwidern konnte.
    Silas wurde eng um die Brust. Das Ganze machte ihn wütend. Lebhaft farbige Bilder schossen ihm in wilder Folge durch den Kopf. Auch das machte ihn wütend. Ganz langsam atmete Silas ein und hielt eine Weile die Luft an.
    Prüfend suchten seine Augen die Umgebung ab.
    Waren Jessie und er hier wirklich sicher? Ausgerechnet hier? Ganz bestimmt jedenfalls verglichen mit einer düsteren Gasse mitten in einer hexenverseuchten Ruinenstadt. Aber legte man einen anderen Maßstab an, hatte Silas schon sicherere Gegenden gesehen.
    Gegenden sogar, die verdammt viel sicherer waren.
    In der Dunkelheit flackerten matt Lichter, ein schwaches elektrostatisches Knistern, das vom vorbeirauschenden Verkehr übertönt wurde. Man hatte den heruntergekommenen Wohnkomplexen nicht gerade viel Platz eingeräumt. Relativ nah, gemessen an der Lärmentwicklung, die der dichte Verkehr dort mit sich brachte, drängten sich die schäbigen Gebäude an den Ebenenrand und damit an die Zubringer zum Karussell.
    Wenn die mittleren Ebenen der Gläsernen Stadt als Wohnbezirke der untersten Arbeiterschicht galten, dann lebte man in diesem Drecksbezirk erst recht auf der falschen Seite des Zauns.
    Ein paar Fenster waren erleuchtet. Silhouetten huschten hin und wieder an den Fenstern vorbei, untermalt von gelegentlich laut werdenden Stimmen und dem beständig vorbeirauschenden Verkehr. Soweit Silas sah, trieb sich hier draußen niemand herum. Was nicht hieß, dass tatsächlich niemand auf der Straße war.
    Immerhin wirkte die ganze Szenerie relativ harmlos. Mit ganz normalen Idioten konnte es Silas jederzeit aufnehmen, kein Problem, allemal besser als mit verrückten Magiebesessenen.
    Silas blickte auf Jessies schlafende Gestalt und überlegte. Innerlich versetzte er sich einen Tritt in den Hintern. Herrje, er war ein erwachsener Kerl und sollte doch dazu fähig sein, seinen Sexualtrieb zu kontrollieren! Trotz der Signale, die sein Schwanz an sein Gehirn sandte.
    Mit gespreizten Fingern legte er seine Hand auf Jessies Hüfte. Gott, war Jessie herrlich warm! Sanft rüttelte er sie aus dem Schlaf. »Wach auf, Jess!«
    Sie rührte sich. Ein einziges Mal flatterten ihre Lider, ehe sie tief einatmete und ihre herrlich langen Beine in seinen Schoß ausstreckte. Sein Körper war schlagartig wach und da, jede Faser, jeder Muskel, alles, sein Herz hüpfte, in seinem Schritt wurde es warm, und der Teil seines Gehirns war eingeschaltet, der Jessies Körper unter seinem spüren wollte. Wie sie sich unter ihm bewegte, wand. Vorzugsweise nackt.
    Er nähme auch so gut wie nackt. In der Fahrerkabine wäre immerhin genug Platz.
    Verdammt! Er musste sich zusammenreißen. Er sah nicht mehr hin, wie sie sich rekelte und streckte, ignorierte ihre grazilen, fließenden Bewegungen. Stattdessen griff er auf das Armaturenbrett und schaltete das Navi ab. So waren seine Finger mit anderem beschäftigt, nicht damit, Jessies Wadenlinie entlangzufahren oder die warme Innenseite ihrer Oberschenkel.
    »Hallo«, murmelte sie verschlafen.
    »Bist du wach?«
    Jessie strich sich das zerzauste Haar aus dem Gesicht, blinzelte. »Vielleicht.« Sie stemmte sich auf einen Ellenbogen hoch, nahm ihre Beine aus Silas’ Schoß und stellte die Füße wieder auf den schmutzigen Boden vor dem Beifahrersitz. »Definiere ›wach‹!«
    »Schalt dein Gehirn ein!« Silas stieß die in den Angeln knarrende Fahrertür auf. »Ich schau mich mal um. Also bleib du schön hier im Wagen!«
    »Sind wir da?«
    »Ja.«
    »Der Schlüssel ist im Türklopfer.« Jessie rieb sich die Augen, eine Geste, die zu verflucht zerbrechlich wirkte für Silas’ momentanen Gemütszustand. Seinen Seelenfrieden. Silas musste machen, dass er ausstieg, ehe er dem Impuls nachgäbe und Jessie auf seinen Schoß zöge.
    Ehe er von ihren schlaftrunkenen Lippen gekostet hätte, von ihrer weichen Haut. Von ihrer gottverdammt köstlichen Haut.
    Die kühle Luft tat wenig, um Silas abzukühlen. Mit langen Schritten trat er zu einem überwölbten Durchgang, der wenig einladend aussah. Es war schon weit nach Einbruch der Dunkelheit. Aber mit großen, neugierigen Augen beobachteten drei

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