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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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hatte. Es war nichts, worum er sich ausgerechnet jetzt kümmern wollte. Jedenfalls nicht, solange Jessie im Nebenzimmer war. Gleichzeitig war er verflucht noch mal nicht willens, selbst Hand anzulegen, gerade weil sie im Nebenzimmer war. Er musste damit klarkommen, irgendeinen Weg finden. Drüber wegkommen.
    Bisher war ihm das immer gelungen.
    Nach diesem Einsatz könnte er …
    Ja, was denn?
    Silas seufzte schwer auf, veränderte seine Position unter dem Wasserstrahl. Jetzt floss das Wasser seinen Rücken hinunter, löste mit seiner wohligen Wärme den Schmerz in seinen verspannten Schultern. Wenn Silas ehrlich war, musste er sich eingestehen: Für ihn gäbe es kein danach . Für alle anderen bedeutete danach Zivilleben.
    Arbeiten gehen. Ein Zuhause haben. Eine Familie. Normales Alltagsleben eben.
    Diesen ganzen Mist hatte er aber nie hinbekommen.
    Mit den Unterarmen lehnte er sich gegen die vielfach gesprungenen Fliesen. Sollte doch die Wand einen Teil des Gewichts tragen, unter dem sein Knie den pochenden Schmerz produzierte! Er ließ die Muskeln auf Brust und im Schulterbereich spielen. Anspannung, Stress und das, was der rothaarige Hexer mit ihm angestellt hatte, hatten die Muskeln in Beton verwandelt.
    Silas fühlte sich, als hätte man ihn ein beschissenes Treppenhaus, Stufe um Stufe, hinuntergestoßen. Scheiße, so mies fühlte er sich schon nach einem einzigen Kampf! Himmel noch mal, es war kein Wunder, dass Jäger über dreißig Schreibtischtäter wurden oder Teamleiter! Ermit seinen vierunddreißig übertrieb es nicht nur, nein, er malte sich dabei selbst eine fette Zielscheibe auf den Rücken.
    Mit zusammengebissenen Zähnen legte er die Stirn auf die Arme. Das Lederband um sein Handgelenk brauchte er nicht zu sehen, um zu wissen, dass es da war.
    Ein Schreibtisch war nicht Teil seiner Zukunft. Teamleitung auch nicht. Und seit er so offensichtlich der Stachel in Petersons Fleisch war, gäbe es für ihn auch keine Einsätze mehr. Keine weitere Mission nach dieser.
    Weil das Wasser auf seinen müden Körper prasselte und seine müden Gedanken umspülte, überhörte Silas, wie vorsichtig die Badezimmertür geöffnet wurde. Er sah die Gestalt nicht, die in das kleine Badezimmer hineinglitt. Viel zu spät bemerkte er den Eindringling, erst als der Duschvorhang zurückgezogen wurde. Ehe er etwas sagen konnte, stieg Jessie zu ihm in die Wanne.
    Ihre Augen waren bis zum Rand voll Mitgefühl, mit dem er nicht umzugehen wusste. Als ob sie es spüren könnte, als ob sie wüsste, welchen inneren Kampf er gerade mit sich ausfocht, wartete sie. Sie war nackt, und ihre Haut schimmerte im matten Licht der Badezimmerbeleuchtung wie Alabaster. Was an Duschwasser von Silas’ hartem Körper abprallte, sprühte in feinen Tröpfchen auf ihre weiße Haut. Es sammelte sich zu kleinen Bächen, die an Jessies schlanker Gestalt hinabrannen und ihre weiblichen Formen nachzeichneten, Hügel und Täler, die einem Mann wie Silas das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen.
    Er starrte sie an. Er schluckte schwer. Kein einziges Wort fand durch den Dunstschleier primitiver Lust und heißblütiger Erregung, durch den tief sitzenden Schreck.
    Was zum Henker sagte ein Mann zu einer Göttin?
    Sie wirkte geistesabwesend, ja unsicher, als sie die schlanken Arme hob und ihr schulterlanges Haar zusammennahm. Sie schlang es im Nacken zu einem Knoten, strich sich so alles Haar aus dem Gesicht. Die Bewegung lenkte Silas’ Blick auf Jessies Brüste, die hellrotenBrustwarzen erregt aufgerichtet und zusammengezogen. Der kühleren Luft wegen?
    Seinetwegen?
    Silas’ Magen verkrampfte sich. »Jessie …«
    »Ich glaube …«
    Sie hielt inne, biss sich auf die Unterlippe. Ihre weißen Zähne hinterließen Bissabdrücke darauf, von denen Silas liebend gern gekostet hätte, die er gern mit seiner Zunge fortgeschmeichelt hätte.
    Sicher würde Jessie ihn gewähren lassen. Er wusste, dass sie es täte und dass es ihr gefiele.
    Es kostete ihn unglaubliche Anstrengung, aber er fasste Jessie nicht an. Gegen jeden Instinkt, der sich in seinem Hinterkopf meldete, blieben seine Muskeln unbeweglich. Sorgfältig führte er seine Hände in seinen Rücken, ballte sie zu Fäusten. Ganz vorsichtig zog er sich von der über Männerkraft hinausgehenden Versuchung ihres glatten, feuchten, nackten Körpers zurück.
    Herausfordernd blitzte Humor in Jessies Augen auf, brachte sie zum Leuchten. »Du gehörst wohl zu den Männern, die denken, Sex sei etwas anderes,

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