Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
können!“
„Tatsächlich?“,
entgegnete er trocken.
„Natürlich!
Du glaubst doch an Vampire, nicht wahr?“
Wir sahen
ihn beide an. Christian stocherte in seinem Gulasch, doch dann schaute er
lächelnd auf.
„Es gibt
mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio ...“
„Ist ja
verrückt!“, fiel Roxy ihm ins Wort. „Oh, tut mir leid, ich wollte dich nicht
unterbrechen, aber das hat erst vor ein paar Wochen jemand zu Joy gesagt, und
es ist ziemlich eigenartig, dass du jetzt auch mit diesem Zitat kommst. Als
wäre es ein Zeichen!“ Sie sah mich vielsagend an.
Ich wiederum
bedachte sie mit einem Blick, der ihr hoffentlich zu verstehen gab, dass sie
komplett auf dem falschen Dampfer war. „Ja, es ist wirklich zu merkwürdig, dass
ein derart unbekannter Dichter wie Shakespeare zweimal innerhalb von einem
Monat zitiert wird. Ich muss mir schnell Datum und Uhrzeit notieren. Dieses
unfassbare Ereignis will ich unbedingt in meinem Tagebuch festhalten!“
„Ich würde
euch sehr gern auf den Markt begleiten“, warf Christian ein, bevor Roxy etwas
sagen konnte.
„Großartig!“,
jubelte sie. „Dann erkläre ich dir jetzt am besten schnell das Wichtigste aus
den zwölf Book-of-Secrets- Bänden, damit du weißt, woran man Vampire
erkennt und worauf du achten musst.
Also,
zunächst einmal sind alle Vampire Männer.“
Christian
zog die Augenbrauen hoch. „Wirklich? Ist ja interessant. Und warum?“
Roxy zuckte
mit den Schultern und schob sich eine Gabel voll Fleisch mit Sauerkraut in den
Mund.
„Das hat
irgendwie mit der Art ihrer Bestrafung zu tun, glaube ich“, sagte sie vage.
„Jedenfalls können sie nichts anderes als Blut zu sich nehmen, wobei es nicht
unbedingt Menschenblut sein muss.
Außerdem
vertragen sie natürlich kein Sonnenlicht und haben große hypnotische
Fähigkeiten. Sie können sich auch in Tiere verwandeln und es ist schwer, sie zu
töten oder zu verletzen.
Ein Vampir
kann nie wieder ein Mensch werden, aber nach der Vereinigung mit seiner
Auserwählten - also der Frau, die seelenverwandt mit ihm ist - gewinnt er
Fähigkeiten hinzu, er verträgt zum Beispiel ein bisschen Tageslicht. Aber das
Beste ist, dass sie ausnahmslos alle fantastische Liebhaber sind!“
Ich hatte
genug gehört. „Ach, ich bitte dich, Roxy...“
„Stimmt
doch!“
„Vampire
sind Romanfiguren ...“ „Verdammt sexy Romanfiguren!“
„Was hat es
mit der Vereinigung auf sich, die du erwähnt hast?“, fragte Christian -
hauptsächlich, um den Frieden am Tisch zu wahren, wie ich annahm.
Roxy
fuchtelte mit der Gabel in der Luft herum, während sie kaute. „Das ist echt
cool! Das Vereinigungsritual wird in sieben Schritten vollzogen.“
Ich schaute
auf die kleine Holzuhr auf dem Regal neben der Tür. „Roxy, es ist fast sechs
Uhr. Wir sollten allmählich gehen, wenn du auf dem Markt nichts verpassen
willst.“
„Warte, das
geht ganz schnell. Und Christian ist sehr interessiert, nicht wahr?“
„Fasziniert“,
sagte er und schob seinen Teller zur Seite, den ich staunend betrachtete. Er
war leer bis auf ein paar Reste der Garnierung. Christian aß ja noch schneller
als Roxy! Und wenn sie den Titel der schnellsten Esserin der Welt nun doch
nicht bekam, lag es nicht daran, dass sie es nicht versucht hätte.
„Die sieben
Schritte sind folgende: Erstens, der Vampir findet die Frau, die für ihn
bestimmt ist.
Zweitens, er
beschützt sie aus der Ferne. Drittens, er führt den ersten Austausch durch von
... „
„Körperflüssigkeiten“,
fiel ich Roxy ins Wort. „Blut und Speichel und so weiter. Es klingt ekelig,
aber ich muss zugeben, dass es das ganz und gar nicht ist, wenn Dante es
beschreibt. In der Regel ist der erste Austausch ein ziemlich heißer Kuss.“
„Gefolgt von
dem vierten Schritt: Er legt sein Leben in die Hände der Frau, indem er ihr die
Möglichkeit gibt, ihn zu vernichten; dann kommt es zu dem zweiten Austausch.“
Roxy wackelte mit den Augenbrauen. „Dreimal darfst du raten, welche
Körperflüssigkeiten es diesmal sind. Im sechsten Schritt bezwingt der Vampir mithilfe
seiner Auserwählten seine dunkle Seite und der siebte und letzte Schritt ist
dann der finale Austausch - der von Blut. Die Auserwählte erlöst seine dunkle
Seele, indem sie anbietet, sich zu opfern, damit er leben kann. Er lässt sie
natürlich nicht sterben und das ist dann alles sehr romantisch!“
„Und
vollkommen fiktional“, murmelte ich. Roxy hörte es nicht, aber Christian schon.
„Das war's, Rox,
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