Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
der Zeit war, mich in die örtliche Klapsmühle einzuweisen.
„Das ist
okay, Christian glaubt an Vampire. Weißt du noch, es gibt mehr Dinge zwischen
Himmel und Erde ... ?“, entgegnete sie. „Joy hat nämlich Visionen“, fügte sie
hinzu. „Sie wurde von einem mährischen Vampir auserwählt. Ich habe ihr gerade
erklärt, dass es Raphael sein muss, da er nicht mit uns essen wollte.“
„Moment“,
wandte ich ein, denn mir war eingefallen, was Roxy morgens gesagt hatte. „Du
hast mir doch erklärt, er könne es nicht sein, weil er in der Schänke ein Bier
getrunken hat.“
„Ach“, sie
machte eine abschätzige Handbewegung, öffnete die Tür und lief nach draußen.
„Hast du ihn denn tatsächlich trinken sehen? Beeilen wir uns, Leute! Ich möchte
Raphael genauer unter die Lupe nehmen. Unglaublich! Da sitzt man neben
jemandem, ohne zu wissen, was er überhaupt ist!“
Ich nahm
Christian an die Hand, zog ihn hinter mir her und folgte Roxy eilig.
„Aber was
hast du damit gemeint, als du sagtest, jetzt hätte ich meine Antwort?“
Sie blieb am
Ende des großen gekiesten Platzes stehen, den das Hotel als Parkplatz nutzte.
„Denk doch mal nach! In deiner Vision hast du gesehen, wie Raphael sich dem
Hotel näherte ...“
„Es war ein
Mann. Sein Gesicht habe ich nicht gesehen. Das hätte jeder sein können.“
Roxy sah
mich von oben herab an. „Wohl kaum!
Okay, du
hast also diesen Mann auf das Hotel zukommen sehen, und als er nah genug war,
hat er dir seine Gedanken und Gefühle übermittelt, richtig?“
Ich warf
einen raschen Blick auf Christian, stellte fest, dass ich immer noch seine Hand
hielt, und ließ sie rasch los. Ich sah ihn entschuldigend an. „Du musst mich
wirklich für verrückt halten.“
„Ganz im
Gegenteil, ich finde das alles sehr faszinierend“, entgegnete er. „Wer hätte
gedacht, dass Raphael eine dunkle Seite hat? Er kam mir vor wie ein ganz
gewöhnlicher Mann.“
Ich horchte
auf. „Er ist alles andere als gewöhnlich!“
Christians
Augenbrauen schossen nach oben.
„Allerdings.“
„Hörst du
mir jetzt zu?“, ging Roxy dazwischen. Ich nickte. „Wo war ich stehen geblieben?
Ach, richtig.
Du hast also
in deinen Visionen gesehen, was Raphael, oder wer auch immer, sah und tat,
während er näher kam. Wurde sie stärker, kurz bevor er in die Schänke kam?“
Ich nickte
wieder und wurde ganz kribbelig, als ich mir das bedrohliche Gefühl in
Erinnerung rief. Ich dachte darüber nach. „Warum habe ich das Gefühl gehabt, in
großer Gefahr zu schweben, als Raphael auf dem Weg zur Schänke war, aber als er
vorhin im Flur wütend auf mich war, fühlte ich mich total sicher?“, fragte ich
Roxy.
„Ist doch
logisch“, antwortete sie und machte eine ungeduldige Handbewegung. „Er wusste
ja noch nichts von dir, bevor er dich sah. Ein Dunkler würde seiner
Auserwählten niemals Schaden zufügen, das weißt du genauso gut wie ich. Aber
zurück zu deinen Visionen: Als er die Schänke betrat und dich sah, hat er dich
als die Frau erkannte, die ihm bestimmt ist, und gemerkt, dass du seine
Gedanken lesen kannst. Ab da hielt er sie unter Verschluss, um dich nicht
weiter zu quälen.“
Ich
verschränkte die Hände ineinander und dachte nach.
„Das ergibt
doch Sinn, nicht wahr?“, fragte Roxy Christian.
„Sieht ganz
so aus, ja.“
„Aber heute
Abend ...“ Sie sah Christian prüfend an.
„Vampire
sind bekanntlich sehr eifersüchtig. Ich würde vorschlagen, dass du deine Flirts
mit Joy stark einschränkst, wenn du nicht mit einem stinkwütenden Vampir
aneinandergeraten willst.“
Christian lächelte
matt. „Das wäre in der Tat eine einzigartige Erfahrung.“
Sie nickte.
„Sonst noch Fragen? Nein? Gut. Dann nichts wie weiter! Ich möchte mich auf dem
Markt umsehen und herausfinden, wie viele andere Vampire es dort gibt, bevor
wir uns Raphael vorknöpfen.“
„Wir werden
nichts dergleichen tun“, sagte ich bestimmt und marschierte mit Christian an
meiner Seite hinter Roxy her. „Da die einzige andere Erklärung lauten könnte,
dass ich kurz vor dem Durchdrehen bin, will ich gern zugeben, dass ich Visionen
habe und ihre Ursache ein Vampir ist. Aber wir wissen ja gar nicht, ob es
Raphael ist. Vielleicht ist der arme Mann einfach nur zur falschen Zeit am
falschen Ort.“
Roxy
schnaubte und ging langsamer, bis wir sie eingeholt hatten. „Wie wahrscheinlich
ist es, dass hier noch ein anderer Vampir herumschleicht, den du bisher nicht
gesehen hast? Du hast selbst gesagt,
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