Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
verführen.“
„Schöne
Frauen?“, fragte ich und versetzte ihm einen Stoß. „Was für Frauen? Wir haben
uns zwar gerade erst kennengelernt und ich verlange auch gar nicht von dir,
dass du mich heiratest oder so, aber ich bestehe auf meinem Exklusivrecht. Ich
habe nie gelernt, mein Spielzeug mit anderen zu teilen.“
„Ich habe
von dir gesprochen“, erklärte Raphael und sah mich prüfend an.
„Oh. Also
... dann ist ja gut, obwohl ich klarstellen möchte, dass ich nicht an jeder
Ecke versucht habe, dich zu verführen.“
„Nein“,
pflichtete er mir bei, sah mich aber immer noch so komisch an. „Das hast du
nicht. Ich nehme alles zurück.“ Er zögerte, dann schnitt er verlegen eine
kleine Grimasse. „Du hast wirklich geglaubt, ich wäre ein Vampir?“
Nun war es
an mir, verlegen zu sein. „Es war für mich die einzige mögliche Erklärung“,
murmelte ich. Er legte einen Finger unter mein Kinn und sah mir in die Augen.
„Deshalb
wolltest du letzte Nacht, dass ich dich beiße?“
Ich nickte
und mein Gesicht brannte vor Scham. Ich war ein Idiot, ein Riesenidiot, aber
Raphael konnte einen ja auch wirklich um den Verstand bringen.
Seine
Mundwinkel zuckten, dann breitete sich ein sexy Grinsen auf seinem Gesicht aus.
„Und ich dachte, du stehst auf obskure Sexualpraktiken.“
Angesichts
seines Grinsens hatte ich Mühe, Empörung vorzutäuschen. „Ich? Du dachtest, ich
stehe auf solchen Kram? Mein Gott, nein, ich bin ziemlich spießig, was Sex
angeht. Meistens jedenfalls.“
Seine Lippen
berührten meine und ich hauchte die letzten Worte in seinen Mund.
„Wovor
versteckst du dich, Raphael?“
Er erstarrte
über mir.
„Bitte“,
flüsterte ich und fuhr mit dem Finger über seine angespannten Gesichtszüge.
„Deine Angst, dass irgendjemand etwas über dich herausfindet, ist
offensichtlich. Ich will dir helfen, wenn ich kann. Du musst mir dein Geheimnis
nicht verraten, sag mir nur, ob du irgendwie in Gefahr bist.“
Sein Blick
verfinsterte sich. „Nein, das bin ich nicht“, sagte er und ich spürte seinen
Atem auf meinen Lippen. „Ich ... es gibt da ein Problem mit meinem letzten
Arbeitgeber, Joy. Ich kann dir nicht mehr darüber sagen, aber solange ich hier
bin, ist alles gut.“
Ich nickte,
denn ich verstand ihn besser, als er ahnte.
Er
befürchtete, dass etwas aus seiner Vergangenheit ans Licht kam, und das war
offenbar so schlimm, dass er sogar Angst gehabt hatte, ich wolle ihn erpressen.
Ich ließ meine Hände über seine Arme gleiten. Seine Muskeln waren hart vor
Anspannung - ein Zeichen dafür, dass sich sein Misstrauen nicht nur gegen mich
richtete. Allem Anschein nach verdächtigte er jeden. Ich fragte mich, was das
wohl für ein Vorfall gewesen war, der ihn dazu getrieben hatte, sich dieser
herumziehenden Truppe anzuschließen.
Ihn dazu zu
drängen, sich mir zu öffnen, würde nichts bringen, und so konnte ich nur
versuchen ihm klarzumachen, dass ich keine Bedrohung darstellte.
Ich kitzelte
mit der Zunge seine Mundwinkel und seufzte, als er darauf einging und sofort
die Regie übernahm. Er küsste mich so leidenschaftlich, dass ich wünschte, Roxy
wäre im Hotel geblieben.
„Fangt ihr
schon wieder an? Also, Joy und ich, wir haben noch etwas vor und es wäre nett,
wenn ihr zum Ende kommen könntet!“
„Sie hat
recht“, murmelte ich und gab Raphael noch einen letzten Kuss. „Du brauchst
deinen Schlaf und Roxy und ich haben wirklich noch etwas vor.“
„Was denn?“,
fragte er, als ich aufstand und meinen Pullover zurechtzupfte.
Wir wollten
als Nächstes Milos unter die Lupe nehmen, aber weil mich der Verdacht
beschlich, dass Raphael das nicht gefallen würde, winkte ich nur ab.
„Ach, nichts
Aufregendes. Ich glaube, wir wollten heute zu den Höhlen, nicht wahr, Roxy?“
Sie erschien
in der Tür. „Zu den Höhlen, ja genau. Zu den Höhlen, so ist es.“
Raphael sah
so aus, als glaubte er uns kein einziges Wort. Er schlang einen Arm um meine
Taille und zog mich an sich, um mich ein letztes Mal zu küssen. „Wir sehen uns
später“, wiederholte er meine Worte vom Vortag.
„Ja, wir haben
noch etwas zu klären“, pflichtete ich ihm bei und es gelang mir nur mit
allergrößter Anstrengung, mich von seinem warmen, Schutz bietenden Körper
loszureißen. Rasch wandte ich mich ab und schob Roxy, die von einem Ohr zum
anderen grinste, vor mir her zur Eingangstür.
Raphael
schaltete das Licht im vorderen Teil des Wohnwagens ein, lehnte sich in den
Türrahmen und sah uns
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