Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
Handtasche zu wühlen.
„Heute Nacht. Später. Du und Raphael. Hier, nimm das.“
Sie drückte
mir eine Handvoll Kondome in die Hand.
„Roxy!“,
rief ich schockiert aus. „Was machst du denn mit den ganzen Kondomen? Ich
dachte, du wartest auf den Richtigen?“
„Ach was!
Miranda hat doch gesagt, ich werde ihn noch in diesem Monat treffen, also hab
ich die mal für alle Fälle mitgenommen. Allerdings habe ich hier bis jetzt noch
niemanden gesehen, der auch nur im Entferntesten der Richtige sein könnte,
außer Christian, aber der ist nur auf dich scharf.“
„Er ist
nicht scharf auf mich, er ist nur einer von diesen Männern, die immer glauben,
sie müssten das haben, was einem anderen gehört. Er meint es nicht ernst.“
„Mmm. Dein
Wort in Gottes Gehörgang. Hier, sie riss mir die Kondome aus der Hand und
stopfte sie in meine Handtasche, „verwende sie mit meinem Segen.“
Ich
ignorierte ihr anzügliches Grinsen und stürzte mich wieder in die Menge, wobei
ich mich genau wie einer dieser Lachse fühlte, die stromaufwärts schwimmen
müssen, als ich mich nun von den Ständen und Zelten entfernte und auf die
Wohnwagen zuging, die am anderen Ende der Wiese in einer Art Halbkreis standen.
Sicher hatte Raphael nichts dagegen, dass ich seine Bude dazu benutzte, mich
abzutrocknen. Schließlich hatte er mir seinen Schlüssel gegeben; offensichtlich
erwartete er, mich in seinem Wohnwagen vorzufinden, wenn er mit der Arbeit
fertig war. Und ich wollte lieber hier als in meinem kleinen Hotelzimmer auf ihn
warten oder gar weiter über den Platz laufen, wo ich jederzeit wieder auf Tanya
treffen konnte. Von Dominic und seinen krakenähnlichen Fangarmen ganz zu
schweigen. Oder dem obergruseligen Milos.
Eine halbe
Stunde später saß ich warm und trocken in Raphaels Wohnwagen.
Ich hatte
eins seiner Sweatshirts an und mein Kleid, das ich so gut wie möglich mit einem
Handtuch gesäubert hatte, hing über dem Stuhl. Mein Mantel war auf einem Stapel
Zeitungen ausgebreitet. Meine Unterwäsche hatte ich diskret in meiner Tasche
verstaut. Nach einer langen Debatte mit mir selbst über das ‚Höschen an oder
aus’-Dilemma war ich letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass ‚Höschen
aus’ Raphael zwar auf die Idee bringen könnte, ich gehörte zu jenen Frauen, die
es auf die Art von Tätigkeit abgesehen haben, bei denen die Unterwäsche nur
hinderlich ist, dass dies aber immer noch besser war, als in triefend nasser
Unterwäsche herumzusitzen. Oder - noch viel schlimmer - als zu riskieren, dass
er die triefend nasse Unterwäsche an mir entdeckte. Eklig!
Nachdem ich
dieses überaus ernsthafte Problem gelöst hatte, kuschelte ich mich mit einer
Decke und einem Buch in Raphaels Bett und widerstand heldenhaft der Versuchung,
seine Besitztümer zu durchwühlen, um zu sehen, was ich so alles über ihn
herausfinden könnte. Schließlich machte seine geheimnisvolle Art ja gerade
einen Teil des Reizes aus, der unsere ganze Beziehung kennzeichnete - soweit
sie bisher gediehen war. Ich konnte es kaum erwarten, all die vielen
interessanten Kleinigkeiten zu entdecken, die diesen ungeheuer appetitliche
Mann ausmachten. Dieser Gedanke erinnerte mich daran, was Roxy mir in die
Handtasche gesteckt hatte. Obwohl ich davon überzeugt war, dass Raphael auch in
dieser Beziehung bestens ausgestattet war, hatte es schließlich keinen Sinn,
ein Risiko einzugehen. Ich schaute mich also nach einem geeigneten Ort um, wo
ich ein Kondom unterbringen könnte - außerhalb seiner Sichtweite, nur für den
Fall, dass es nicht so lief, wie ich es mir erhoffte, und doch in greifbarer Nähe
für den gegenteiligen Fall.
„Das
Kissen!“, sagte ich freudig erregt. Ich drehte mich um und wollte ein Kondom
unter eines der Kopfkissen auf seinem Bett legen. Meine Hand zögerte über dem
Kissen, das mir am nächsten war, dann hob ich es vorsichtig hoch.
Es lag keine
Waffe darunter.
„Hmm.“ Ich
sah unter dem anderen Kissen nach.
Ebenfalls
eine waffenfreie Zone. Also legte ich das Kondom darunter und lehnte mich
zurück. Ich zog die Knie an meine Brust, sodass ich mein Kinn darauf abstützen
konnte, während ich nachdachte. Ich hatte seine Brust an meiner gespürt und
mich eng an ihn geschmiegt, und er trug auch keine Waffe in einem Holster unter
seiner Achsel. Also wo war sie? Ich blickte durch die offene Tür in den
vorderen Teil des Wohnwagens und fragte mich, ob er sie irgendwo hier versteckt
oder woandershin gebracht hatte.
„Wo wir
schon dabei
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