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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Kreis.
    „Er wird Raphael doch nichts antun?“
    Ich schaute zum Bett. „Sebastian!“
    Der Dunkle öffnete die Augen, und ich stellte überrascht fest, dass
sie strahlend blau waren und nicht mehr gräulich-schwarz wie zuvor. Er saugte
gierig an Raphaels Handgelenk.
    „He, trink nicht zu viel, er ist einer von den Guten, verstanden?“
    Er nickte matt.
    Ich setzte mich vor den Kreis und schnitt mir eine lange Haarsträhne
ab.
    „Ich will ja nicht unhöflich sein, aber... äh... vertraust du ihm?“
    „Ja.“ Ich sah zu Roxy auf. „Ich dachte, du bist hier die Expertin für
Dunkle. Dann solltest du wissen, dass Sebastian sich Raphael verpflichtet
fühlt. Er würde ihm niemals etwas Böses tun.“
    „Oh. Da hast du vermutlich recht. Es ist nur... Raphael ist ein guter
Freund, und ich fände es nicht so gut, wenn ihm... äh... der Saft ausgeht, wenn
du verstehst, was ich meine.“
    Ich lächelte. „Das wird nicht passieren. Sebastian passt auf.“
    „Das spürst du?“
    Ich nickte. „Das spüre ich.“
    „Okay.“ Nach einem letzten Blick auf das Bett setzte Roxy sich neben
mich. „Wie willst du den Geist denn in deinen Besitz bringen ?“
    Ich schob die Puppe in den Kreis und legte ihr die abgeschnittene
Haarsträhne um den Hals. „Eigentlich habe ich das noch nie gemacht, ich weiß
also nicht, ob es funktioniert. Theoretisch müsste es klappen, aber wer weiß?“
    Das Band benutzte ich dazu, der Puppe die Hände auf dem Rücken
zusammenzubinden. Dann kramte ich in meiner Tasche und holte ein
pflaumenfarbenes Stoffbündel heraus, in das ein langer silberner Gegenstand
eingewickelt war.
    „Das ist ja zauberhaft. Was ist das?“
    Ich hielt es hoch, damit Roxy die beiden Figuren am oberen Ende, ein
eng umschlungenes Liebespaar, sehen konnte. „Das ist eine Hutnadel, wie man sie
von früher kennt. Ein Zauberer, mit dem ich befreundet bin, hat sie für mich
gemacht. Ich verwende sie allerdings für magische Zwecke.“
    „Cool. Führt das Ding Befehle aus?“
    Ich schüttelte den Kopf, vergewisserte mich mit einem raschen Blick,
dass bei Sebastian und Raphael alles in Ordnung war, dann zeichnete ich die
nötigen Bindesymbole in die Luft und schloss den Kreis um die Puppe, wobei ich
darauf achtete, dass meine Hände auch in seinem Inneren blieben. Als Nächstes
stach ich der Puppe mit der Hutnadel ins Herz.
    „Diese Nadel sticht in dein Herz hinein, von nun an sollst du nur an
mich gebunden sein.“
    „Wow, Magie!“, sagte Roxy mit großen Augen.
    Ich schnitt das Band durch, mit dem ich die Arme der Puppe
zusammengebunden hatte, was die Zerstörung der Bindung des Geistes an Guarda
symbolisierte. „Hielten alte Bande früher dich, bist du jetzt gebunden an
mich.“
    „Warum müssen sich solche Formeln eigentlich immer reimen? Ich meine,
als hohe Dichtkunst kann man das nun wirklich nicht bezeichnen.“
    „Ich fürchte, es wird noch schlimmer“, entgegnete ich, während ich
meine abgeschnittene Haarsträhne in die verfilzte Wolle auf dem Kopf der Puppe
flocht. „Jetzt bin ich ein Teil von dir, also gehorchst du nur noch mir!“
    Roxy stöhnte.
    „Jetzt kommt der letzte Spruch.“
    „Gut. Viel länger könnte ich das nämlich nicht ertragen. Du solltest
wirklich einen Lyrikkurs belegen, bevor du so was noch mal machst. Nimm dir ein
paar schöne alte Oden als Beispiel, das würde helfen.“
    Ich stach mir mit der Hutnadel in die Fingerkuppe und tupfte das Blut,
das ich herausdrückte, auf zwei einander gegenüberliegende Stellen auf dem
Kreis. „Mit meinem Blut befehle ich dir: Hör auf mich und komm zu mir!“
    „Au Mann, das war ziemlich schwach! Aber, hey, es funktioniert!“
    Ich zog meine Hände aus dem Kreis, als die Luft darin trüb wurde,
zuerst hellgrau, dann immer dunkler, bis schließlich das schimmernde Bild eines
kleinen Mädchens in einem viktorianischen Kleid erschien.
    Ich verankerte den Geist. „Wie heißt du?“
    „Honoria Entemann.“
    Roxy pfiff anerkennend.
    „Honoria Entemann, möchtest du befreit werden?“
    Ich schwöre, in ihren Geisteraugen glitzerten Tränen. Sie drückte ihre
Geisterpuppe an sich und nickte. „Bitte.“
    Ich stand auf, zeichnete Schutzsymbole in die Luft, verstreute
Ginsengpulver um den Geist, konzentrierte mich und sprach die Befreiungsformel.
Mit geschlossenen Augen nahm ich alle Kraft zusammen, um den Geist auf die
Reise zu schicken.
    „Ganz schön spannend! Aber sollte da jetzt nicht etwas passieren?“
    Ich öffnete die Augen. Der Geist stand

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