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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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immer noch mit Tränen in den
Augen vor mir. Ich fluchte leise vor mich hin und stöpselte vorsichtig das
Ginsengfläschchen zu.
    „Allerdings sollte da was passieren, aber ich habe jetzt keine Zeit
herauszufinden, was schiefgegangen ist. Esme, ich rufe dich!“
    Esme tauchte vor uns auf. „Oh, Sie haben noch jemanden herbeigeniest!
Was für ein hübsches kleines Mädchen! Wo kommst du denn her?“
    Honoria stürzte schluchzend in Esmes Arme.
    Ich hinkte zum Bett. „Ich habe sie nicht beschworen, sondern von
Guarda gelöst. Geht es Joy und den anderen gut?“
    Esme tätschelte Honoria die Hand. „Ja, Joy geht es gut. Sie hat
Antonio dreimal hintereinander beim Strip-Poker geschlagen, aber ich glaube
nicht, dass ihm das viel ausgemacht hat. Jem wollte sich die Zunge piercen,
aber irgendetwas ist schiefgelaufen, und jetzt ist sie weg.“
    Ich stutzte. „Was ist weg? Der Stecker, oder was meinen Sie?“
    „Nein, seine Zunge. Er ist ziemlich in Aufruhr deswegen.“
    Ich atmete tief durch und verdrängte rasch den Gedanken an eine frei
umhersegelnde Geisterzunge. „Ich habe versucht, Honoria zu befreien, aber es
ging nicht, und ich muss Christian retten, sobald ich mit Sebastian gesprochen
habe und weiß, was Christian in diesem Haus hält, deshalb wäre es sehr nett,
wenn Sie sich ein Weilchen um sie kümmern...“
    „Nichts lieber als das! Komm, meine Kleine! Ich muss dir etwas Tolles
zeigen. Wir haben hier einen Fernseher, und wenn wir Glück haben, läuft gerade Buffy auf BBC 2 ...“
    Die beiden verschwanden, und ich strich Sebastian sanft über den Kopf.
„Ich denke, das sollte genügen.“
    Er löste langsam seinen Mund von Raphaels Handgelenk, leckte es ab und
ließ den Arm los.
    „Wow“, hauchte Roxy, als sie sah, wie die beiden kleinen Wunden an
Raphaels Handgelenk innerhalb kürzester Zeit verschwanden.
    Ich betrachtete Sebastian prüfend. Er sah immer noch furchtbar aus,
aber zumindest war seine Haut nicht mehr so grau wie zuvor. „Ruh dich kurz aus,
dann muss ich mit dir reden.“
    Er schloss die Augen.
    Roxy und ich schleppten Raphael zu dem Sessel neben dem Bett und
setzten ihn hinein. Ich breitete eine Wolldecke über ihm aus und lief rasch
nach unten in die Küche.
    Als ich kurz darauf wiederkam und einen Teller mit einem Stück
Napfkuchen und ein Glas Apfelsaft für Raphael hinstellte, damit er sich stärken
konnte, wenn er wach wurde, sah Roxy mich nachdenklich an. „Weißt du, ich fand
die Welt der Dunklen immer äußerst faszinierend, aber ich muss zugeben, dass es
ein bisschen gruselig ist, wenn man einem Vampir dabei zusieht, wie er vom Blut
eines guten Freundes trinkt.“
    Ich legte eine Hand auf Raphaels Stirn und öffnete ihm mein
Bewusstsein. Ich war zwar nicht besonders gut im Erspüren der Gefühle anderer,
aber es schien Raphael nicht schlecht zu gehen. „Ich denke, er ist okay.
Sebastian war vorsichtig, und Raphael wird sich vermutlich gar nicht daran
erinnern, wenn du es ihm nicht auf die Nase bindest.“
    Roxy sah mich entgeistert an. „Ich glaube, das lasse ich lieber.“
    Ich schaute zu Sebastian. Er hatte seine himmelblauen Augen geöffnet
und einen Hauch von Farbe im Gesicht.
    „Kannst du sprechen?“
    Er schluckte einige Male und nickte. „Ein bisschen.“
    Er hatte einen Akzent, allerdings einen anderen als Christian.
Vielleicht einen französischen.
    Roxy zuckte zusammen. „Autsch. Du klingst ja, als hättest du mit
Glasscherben gegurgelt.“
    Das stimmte zwar, aber befragen musste ich ihn trotzdem. Ich hatte
getan, was ich konnte, um ihm fürs Erste über die Runden zu helfen, und nun
musste er mir helfen.
    „Hast du gesehen, was Christian zugestoßen ist, als er kam, um dich zu
retten?“
    Sebastian schüttelte den Kopf und hob matt die Hand, um sich ans Auge
zu tippen. „Konnte nichts sehen. Blind.“
    „Oh, tut mir leid. Aber jetzt kannst du wieder sehen, ja?“
    Er nickte.
    „Du weißt, dass Christian dich gerettet hat?“
    Er verzog die Lippen zu einem Lächeln, aber ausgemergelt, wie er war,
sah es zum Fürchten aus. „Ja. Wusste, dass er kommt. Brüder.“
    Ich starrte ihn an. Christian hatte nie einen anderen Bruder als den
erwähnt, den er in jungen Jahren verloren hatte. „Christian ist dein Bruder?“
    Sebastian schüttelte den Kopf, nestelte mit seinen langen Fingern an
der Decke und legte die Hand auf sein Herz.
    „Oh, ach so, im Herzen seid ihr Brüder. Dann wirst du ja verstehen,
dass ich sehr besorgt um ihn bin. Hält ihn jemand

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