Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11
Schultern. Ohne Christian war das Leben unerträglich. Es war mir absolut
unmöglich, ohne ihn zu leben. Entweder schafften wir es gemeinsam, oder...
„Ich werde nicht untergehen, ohne ein paar von denen mitzunehmen!“,
knurrte ich, als ich die Tür zum Arbeitszimmer öffnete. Esme stürzte auf mich
zu, und Honoria sprang auf und kam hinter ihr hergelaufen.
„Oh, Allie, ich bin so erleichtert, Sie zu sehen! Die arme Honoria war
außer sich vor Sorge - ich natürlich auch, aber wie ich sehe, haben Sie eine
Freundin mitgebracht. Hallo, ich bin Esme Cartwright. Sie müssen die nette
Wächterin sein, die sich um den Dämon und die Kobolde gekümmert hat. Allie,
warum sind Sie denn nur so nass?“
„Ich wusste nicht, dass wir Kobolde im Haus hatten“, beteuerte ich und
ließ mich in Christians Schreibtischsessel sinken. „Esme, Honoria, das ist
Noelle. Sie ist tatsächlich die Wächterin, die Christian gerufen hat. Ich nehme
an, Sie sind mit Sarra fertig geworden?“
Noelle nickte, setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch und
lächelte Honoria an. „Das ist aber eine hübsche Puppe. Hat sie einen Namen?“
Honoria versteckte sich hinter Esme, sodass nur noch die Spitzen ihrer
braunen Locken zu sehen waren. „Bettina.“
„Das ist ein sehr schöner Name. Wird Allie dich und Bettina befreien?“
Ich legte seufzend meine Arme auf den Schreibtisch und bettete mein
müdes Haupt darauf. Das Wasser, das aus meinen Haaren tropfte, sammelte sich um
meine Handgelenke.
„Sie hat es nicht geschafft!“, entgegnete die Kleine zu meiner
Entrüstung. Sie kam hinter Esme hervor, zeigte auf mich und stampfte aufsässig
mit dem Fuß. „Sie hat gesagt, sie macht es, aber dann hat sie es doch nicht
gemacht, weil sie dumm ist und nicht weiß, wie es geht!“
„Aber, aber, Honoria, so redet eine junge Dame nicht mit Erwachsenen.“
Ich hob den Kopf und sah Esme wütend an. „Vor allem nicht mit
jemandem, der sich so bemüht hat, dir zu helfen, wie Allie“, beeilte sie sich
hinzuzufügen.
„Ist mir doch egal. Sie ist dumm! Dumm, dumm, dumm!“ Honorias schrille
Piepsstimme tat mir in den Ohren weh und bohrte sich direkt in mein
strapaziertes Hirn. Ich sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
„Du bist im Handumdrehen wieder bei Guarda, wenn dir das lieber ist!“
Honoria warf sich heulend in Esmes Arme.
Ich strich mir erschöpft das nasse Haar aus dem Gesicht. „Ich denke,
Sie sollten die ganze Bande kennen lernen. Antonio, Jem, Alis, Schnuckel, ich
rufe euch!“
Alle vier tauchten augenblicklich auf.
„Mi corrrazón! Du hast mich gerrrufen! Mein Herrrz schlägt
nurrr fürrr... Hallo! Was haben Sie fürrr prrrächtige rrrote Locken, meine
Dame!“ Antonio machte eine tiefe Verbeugung.
„Ver'amm! Iih wii meie une wiee!“
Jem trug einen hautengen rot-blauen Spandexanzug und blaue Stiefel mit
goldenen Flammen an den Seiten, und über den Kopf hatte er sich eine
blau-schwarz-rote Maske gestülpt.
Ich verzog das Gesicht. „Lass mich raten! Du hast dir eine
Wrestling-Show angeguckt?“
„Aa wa upe!“
„Die Zunge ist wohl immer noch weg?“, sagte ich zu Antonio.
Er riss seinen Blick von Noelle los und warf mir eine Kusshand zu.
„Leiderrr, ich fürrrchte ja, mein kleinerrr Wasserrrgeist. Wirrr haben
überrrall nach ihrrr gesucht, doch sie ist verrrschwunden. Wirrr können sie
nicht finden. Aber werrr ist denn diese wunderrrschöne Dame?“
„Und was bist du für ein Vogel?“, entgegnete Noelle.
Antonio sah sie empört an, und ich stellte die Herrschaften rasch
einander vor. Noelle wandte ihre leuchtenden, wachen Augen von Antonio ab und
widmete Esme und Honoria ihre Aufmerksamkeit.
„Ich war mal wie Sie“, sagte ich zu ihr. Irgendwie war ich plötzlich
total gereizt. „Ganz professionell und souverän, und ich hatte immer alles im
Griff. Mich konnte nichts aus dem Konzept bringen. Na ja, so gut wie nichts
jedenfalls. Ich hatte einen Plan, einen Lebensplan. Ich wusste, was ich wollte
und wie ich es erreichen konnte. Und jetzt sehen Sie sich an, was aus mir
geworden ist!“ Ich lehnte mich zurück, und das inzwischen durchweichte
Lederpolster in meinem Rücken gab ein schmatzendes Geräusch von sich. „Ich habe
mich verliebt. Das kommt dabei heraus, wenn man sich verliebt! Klatschnass
sitze ich da, mit einem Haus voller Geister und einem Mann, der glaubt, er
müsse sich um das Glück aller anderen kümmern - aber bloß nicht um sein
eigenes. Wenn ich mir das so ansehe, kann ich Ihnen nur
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