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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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die anderen getan haben? Würdest
du mich verlassen?
    Niemals!, entgegnete ich und liebkoste seine Lippen so lange, bis sie sich öffneten und
mich einließen. Sein Geschmack erfüllte mich mit einer solchen Vielzahl von
Gefühlen, dass es mir unmöglich war, sie zu entwirren. Du bist nicht böse,
Adrian. Ich könnte mich nie in einen Mann verlieben, der wirklich böse ist. Du
hast dein Bestes gegeben und so viele Dunkle gerettet, wie du konntest.
    Er grub
seine Finger in meine Hüften, als ich ihn leidenschaftlich küsste, doch dann
stieß er mich fort und sprang vom Bett auf. „Du bist zu unerfahren, um mein
wahres Ich zu erkennen,
    Nell. Ich
bin keinen Deut besser als Asmodeus!“
    Der
Selbsthass, der aus seinen Worten sprach, versetzte mir einen Stich ins Herz,
denn damit kannte ich mich bestens aus, doch Adrian gab sich ihm zu Unrecht
hin. Ich wusste, wie zerstörerisch Selbsthass sein konnte, wenn man ihn nicht
im Keim erstickte.
    Rasch stand
ich auf, sammelte meine Kleider zusammen und zog sie über. „Hörst du wohl auf
mit dieser Leidenstour? Ich habe schon genug mit meinem eigenen Selbstmitleid
zu tun, da kann ich mich nicht auch noch um deins kümmern!“
    Da er mir
den Rücken zukehrte, sah ich nur, wie er schmerzlich berührt zusammenzuckte.
    Seufzend zog
ich mir Strümpfe und Schuhe an. „Du bist nicht böse und du bist auch kein
Monster - du bist ein Mann, der mit einem Fluch belegt wurde, nicht mehr und nicht
weniger. Was Schuldgefühle angeht, hast du deshalb einen Joker gezogen.“
    Vampire
können zwar keine Dinge aus dem Nichts herbeizaubern, aber sie können sich
verdammt schnell bewegen, wenn sie wollen. Gerade hatte ich noch dagestanden
und Adrians Rücken angestarrt, und im nächsten Moment wurde ich bereits gepackt
und gegen die Wand gedrängt.
    „Ich hatte
die Wahl“, sagte er nachdrücklich mit loderndem Blick. „Die Tode, die ich
herbeigeführt habe, die Dunklen, die ich vernichtete habe - das habe ich mit
Absicht getan.“
    „Wegen des
Fluchs“, entgegnete ich sanft, schlang die Arme um ihn und hielt ihn ganz fest.
Er war randvoll mit Schmerz. In seinem Inneren tobte ein wahrer Wirbelsturm aus
Wut und Schuldgefühlen und Leid. Ich musste ihn einfach davon überzeugen, dass
seine Entscheidungen und Taten ihren Grund nicht darin hatten, dass er ein
Monster war. Sein Körper erzitterte, als ich in seinen Geist eindrang, während
ich seinen Hals küsste.
    Wie
kannst du so viel Vertrauen in mich haben, wenn du in dich selbst keins hast?
    Ich
lächelte, als ich spürte, dass seine inneren Qualen weniger wurden, bis nur
noch ein dumpfer Schmerz übrig war.
    Nenn es
weibliche Intuition! Ich weiß einfach, dass ich mich nicht in einen Mann
verlieben könnte, der Vergnügen am Leiden anderer hat. Du hast vielleicht nicht
gemerkt, dass ich es in dir gesehen habe, aber ich weiß, welchen Preis du dafür
zahlen musstest, Asmodeus' Diener zu sein. Ich weiß auch, dass du dich immer
für das kleinere Übel entschieden hast. Ein paar Dunkle sind umgekommen, ja,
aber wie viele leben noch, weil du stark genug warst, um das zu tun, was getan
werden musste.
    Er
antwortete nicht, weder mit Worten noch Gedanken, aber ich spürte, dass sich
hinter dem noch verbliebenen Schmerz ein tiefer Quell des Leids verbarg, der
nicht versiegen wollte. Warme Lippen liebkosten einen Moment lang mein Ohr,
dann machte er sich von mir los und nahm seinen Rucksack. „Die Toilette ist am
Ende des Flurs. Wir treffen uns in fünf Minuten unten.“
    Er verließ
das Zimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    „Hör mal,
dieser Ring von Asmodeus, nach dem du in Christians Schloss gesucht hast...“,
begann ich zögernd, als wir in der hereinbrechenden Dunkelheit an dem
prachtvollen Kölner Dom vorbei zum Hauptbahnhof gingen.
    Adrian sah
mich an und der Druck seines Arms, der um meine Taille lag, verstärkte sich auf
derart besitzergreifende Weise, dass ich bis in die Zehenspitzen erschauderte. „Warum
fragst du nach dem Ring? Du hast doch gesagt, du hast ihn nicht gefunden.“
    Genau
genommen hatte ich nichts dergleichen gesagt, aber nur, weil ich nicht sicher
war, um was für ein Schmuckstück es sich handelte, auf das ich in der
Schlossbibliothek gestoßen war... und Adrian mir noch keine Gelegenheit gegeben
hatte, es genauer zu untersuchen. Ich konnte nicht mit Sicherheit ausschließen,
dass es kein Ohrring war, aber es schien sehr gut möglich, dass es tatsächlich
der Ring war, nach dem Adrian gesucht hatte. Deshalb

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