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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Stoff
nachzogen.
    „Das! Siehst
du den roten Faden? Er ist sehr fein, wahrscheinlich aus Seide oder so, und
richtig in den Stoff hineingewebt.“
    „Vielleicht
ist das ja der Fluch“, raunte Beth mir zu. Ich wollte mich zuerst über diese
dumme Bemerkung lustig machen, doch in ihrer Stimme lag eine Anspannung, die
mir einen kalten Schauder über den Rücken jagte. Plötzlich wurde mir bewusst,
dass wir ganz allein in dem dunklen Keller des Museums waren - meine beste
Freundin, ein seltsames Tuch, das angeblich Zeuge einiger der furchtbarsten
Gräueltaten der spanischen Inquisition gewesen war, und ich.
    Ich
versuchte die düstere Vorahnung zu ignorieren, die mich beschlich, doch meine
Finger zitterten, als ich das Tuch vor mir ausbreitete, um das Muster näher zu
untersuchen. „Also, wenn das ein Fluch ist, dann sollte es ein Kinderspiel
sein, ihn zu brechen. Das ist doch nur ein kompliziertes labyrinthartiges
Muster!“
    „Genau das
sagte Tante Li über die Banne, die sie uns gezeigt hat - dass sie praktisch
Muster sind, hinter denen eine bestimmte Absicht steckt.“
    „Hmmm.“ Ich
strich das Tuch auf dem Boden glatt und krabbelte auf allen vieren darum herum,
während ich im Schein von Beths Taschenlampe den Anfangspunkt des roten Fadens
suchte, der sich durch den Stoff zog. „Ich glaube, ich habe ihn. Was hat deine
Tante gesagt? Was muss ich jetzt machen?“
    „Das weiß
ich doch nicht! Hast du ihr denn nicht zugehört?“
    „Du bist die
angehende Hexe - du hättest dir merken müssen, was sie gesagt hat!“
    „Hexe ja,
Bannwirkerin nein. Ich glaube, sie hat gesagt, du musst dem labyrinthartigen
Muster auf die Schliche kommen, um den Fluch zu brechen.“
    „Okay.“ Ich
atmete tief durch und setzte ein zuversichtliches Lächeln auf. „Wird schon
schiefgehen.“
    Ich legte
meinen Finger auf den kleinen Knoten in dem roten Seidenfaden, den ich in einer
Ecke entdeckt hatte, und begann das komplizierte Muster nachzuzeichnen.
    „Es
leuchtet!“, rief Beth plötzlich mit schriller Stimme. „Sieh nur, Nellie! Wenn
du es berührst, leuchtet es, als wäre es aus Neon.“
    Mir lief es
kalt über den Rücken. Der Teil des roten Fadens, den ich bereits nachgezogen
hatte, leuchtete tatsächlich in der Dunkelheit, als bezöge er Energie aus
meiner Berührung, und das Leuchten wurde immer stärker, je weiter ich der
verschlungenen Linie mit dem Finger folgte.
    Das ungute,
fröstelige Gefühl, das mich begleitete, seit wir den Kellerraum betreten hatten,
wurde immer stärker, sodass es mich beinahe erdrückte.
    „Irgendetwas
stimmt hier nicht“, sagte ich zitternd und mein Herz schlug immer schneller,
während mein Finger weiter dem roten Muster folgte, das sich durch den Stoff
zog. „Ich glaube, ich sollte aufhören.“
    „Das ist
echt cool!“ Beth beugte sich über den Stoff, bis sie mit der Nase nur noch ein
paar Zentimeter von meinem Finger entfernt war. „Mein Gott, das Leuchten kommt
wirklich durch die Berührung zustande! Unglaublich! So etwas habe ich noch nie
gesehen!“
    „Nein“,
sagte ich und versuchte die Angst zu unterdrücken, die plötzlich in mir
aufstieg. „Da stimmt etwas nicht. Irgendetwas ist hier nicht in Ordnung. Wer
weiß, was noch passiert. Ich höre besser auf.“
    Beth sah
mich mit vor Begeisterung leuchtenden Augen an. „Was ist los mit dir, Nell? Du
siehst aus, als wäre dir schlecht geworden.“
    „Das liegt
an diesem Tuch“, sagte ich und mich packte das kalte Grausen, als ich
vergeblich versuchte, den Finger von dem Muster zu nehmen. „Ich kann nicht...
verdammt, Beth, ich kann nicht aufhören, der Linie zu folgen!“
    „Was?“ Sie
schaute auf meinen Finger, der eine Reihe komplizierter Schnörkel nachzog. „Was
soll das heißen, du kannst nicht damit aufhören?“
    „Das heißt,
dass ich nicht damit aufhören kann!“ Ich nahm die linke Hand zu Hilfe und
zerrte mit zusammengebissenen Zähnen an meinem Arm, doch auch das nützte
nichts. Mir war eiskalt, und meine Finger fühlten sich ganz taub an. „Das ist,
als würde ich regelrecht an dem schrecklichen Ding festkleben! Hilf mir! Tu
irgendetwas!“
    „Vielleicht
bist du ja dazu bestimmt, den Fluch zu brechen“, meinte Beth, der offenbar
völlig entging, wie verzweifelt ich war. Trotz der Eiseskälte, die mir in die
Knochen kroch, stand mir der Schweiß auf der Stirn, und meine Angst wurde immer
größer. „Vielleicht kannst du deshalb nicht aufhören“, sagte sie. „Oh, wow!
Sieh dir das an! Jetzt sprüht es

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