Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok
dich. Du gehst hoch zu Belinda und schleichst dich hinten raus. Ich
sorge dafür, dass unsere kleine Bannstreberin so lange beschäftigt ist, bis du
dich in Sicherheit gebracht hast.“
„Ich werde
dich nicht verlassen“, sagte er und zog mich an sich. Einen Moment lang wurde
ich schwach und ließ mich gegen ihn sinken; unsere Lippen berührten sich.
Ich weiß
diesen machomäßigen Superman-Beschützerinstinkt wirklich zu schätzen, Adrian,
aber diesmal musst du ihn überwinden. Du weißt genauso gut wie ich, dass
Christian und Allie mir nichts zuleide tun werden. Ich bin nicht in Gefahr,
also hör auf, dich so anzustellen, wenn wir uns trennen müssen. Ich werde dich
nicht verlassen. Ich werde es nicht zulassen, dass du ihnen in die Hände
fällst.
Meine Lippen
streiften über sein Kinn und seine Wangen. Es war nicht Christian, der mich
umbringen wollte, es war Sebastian. Ich schwöre dir, ich bin vollkommen sicher.
Jetzt, wo ich mich endlich daran gewöhnt habe, schon vor dem Frühstück sechs
unmögliche Dinge zu glauben, mein weißes Kaninchen, habe ich nicht vor, dich zu
verlieren.
Hasi -
Geh! Ich
treffe dich später, im Britischen Museum.
Wohin
wirst du gehen? Sein Widerstand wurde schwächer. Sein Bedürfnis, mich zu
beschützen, lag im Widerstreit mit der Gewissheit, dass das, was ich sagte, der
Wahrheit entsprach, aber die Entscheidung, ob sein Herz oder sein Verstand
gewinnen würde, stand auf Messers Schneide.
Zum
einzigen Ort, zu dem ein Vampir keinen Zutritt hat - eine Kirche.
Sein Seufzer
streifte mein Bewusstsein, als er sich von mir löste. „Dunkle sind durchaus in
der Lage, Kirchen zu betreten, Hasi. Wir sind verdammt, keine Dämonen.“
„Oh.“ Ich
warf einen erneuten Blick auf den Bann. Jetzt begann er sich am anderen Ende zu
lockern; offensichtlich arbeitete Allie nach wie vor mit allen Kräften an
seiner Auflösung. Mir blieben nur noch Sekunden, nicht mehr. „Ich gehe zur
amerikanischen Botschaft, okay? Das muss der sicherste Ort in ganz London sein.
Gleich nach Sonnenaufgang treffe ich dich dann im Britischen Museum.“
„Nell, wenn
wir uns trennen, werden wir nicht mehr unsere Gedanken verschmelzen können.“
Das gab mir
ein paar Sekunden lang wirklich zu denken. Ich hatte mich eigentlich nie als
besonders anhänglichen Menschen gesehen, aber seit ich Adrian kennengelernt
hatte, bereitete mir jede Trennung Unbehagen, fast so, als ob mir ein Teil
meines Bewusstseins fehlte. Wenn es sich schon so anfühlte, wenn ich mich nur
in einem anderen Raum als er aufhielt, wie würde es dann sein, wenn uns eine
ganze Stadt trennte?
Die Tür
hinter mir wurde von einem Schlag erschüttert. Ich hatte keine Wahl.
„Geh!“ Ich
schubste ihn die ersten paar Stufen hinauf und eilte dann zur Tür zurück, um
mich weiter mit dem Bann abzuplagen. Der Knoten, den ich geknüpft hatte, löste
sich. Widerwillig begann Adrian die Treppe hochzusteigen.
„Adrian?“
Er blieb
oben stehen - fast verschmolz er mit den Schatten der Dunkelheit, die ihn
umgab.
„Ich liebe
dich.“
Ich konnte
eine kurze Bewegung seines Kopfes ausmachen, doch ob sie zustimmend oder
ablehnend war, würde ich wohl nie erfahren. In diesem Moment glitt mir der Bann
aus den Händen und löste sich fast vollständig auf. Ich schnappte mir gerade
noch das Ende und hielt es so fest ich konnte, während Adrian gegen Belindas
Tür hämmerte. Sie öffnete sich und er verschwand im selben Augenblick, als die
Tür vor mir unter der Gewalt eines schweren Schlages erzitterte. Der Bann
krümmte und wand sich in meiner Hand. Lärmend schlug ein großer, wütender
Vampir auf die andere Seite ein. Ich klammerte mich an den Bann, so lange es
mir möglich war, und versuchte sogar, den Knoten neu zu knüpfen, aber Allie
verfügte über weitaus mehr Erfahrung als ich. Der ganze Bann löste sich unter
meinen Händen auf, während Holz splitterte. Ich brachte mich mit einem Sprung
nach hinten in Sicherheit, als Christian sich erneut gegen die Tür warf. Ohne
den Fesselungsbann, der die Tür geschlossen hielt, gab das Holz auf der Stelle
nach. Ich lehnte mich mit verschränkten Armen gegen die Wand und setzte eine,
wie ich hoffte, unbekümmerte Miene auf. „Na so was, Sie auch hier?“
Christian
stieß zwischen gefletschten Zähnen ein paar Worte in einer Sprache hervor, die
mir vage vertraut vorkam, und stürzte an mir vorbei.
„Sind Sie
etwa zu lange in der Sonne gewesen?“, rief ich ihm hinterher und zeigte mit
einem Finger auf die
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