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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Freude,
als ich zugeben wollte.
    Ein Teil von mir - der rachsüchtige, böse Teil, dessen
Existenz ich gern verleugnete - wünschte, Denise möge in diesem Moment um die
Ecke biegen.
    Ich würde mich weder in die Brust werfen, noch vor ihr
protzen, ich würde einfach nur lächelnd mit meinen beiden unglaublich gut
aussehenden Begleitern die Straße hinunterflanieren.
    Leider - oder vielmehr zum Glück - war sie jedoch auf dem
voll besetzten Marktplatz nicht auszumachen, wo die Leute praktisch im Verbund
auf und ab hüpften und mit den Köpfen wackelten, wie es Menschen zu tun
pflegen, wenn sie auf engem Raum zu tanzen versuchen. Die Musik schlug uns mit
einer Lautstärke entgegen, die mir förmlich die Ohren wegpustete, und erst als
wir an die Rückseite der Häuser gelangten, die zu unserer Rechten den Platz
säumten, konnte man sich wieder verständlich machen.
    „Sie wollen nicht antworten?“, fragte Kristoff, als er vor
einer Stahltür mit dem verblichenen Namenszug des Buchladens stehen blieb und
mit gespieltem Erstaunen eine Augenbraue hochzog. Ich wäre ihm am liebsten an
die Gurgel gegangen.
    „Doch, ich wollte es nur nicht quer über den Marktplatz
schreien“, entgegnete ich würdevoll. „Ich bin vor ihm weggelaufen, weil er
genauso falsch liegt wie Sie - er hielt mich für diese komische Zorya und
wollte mich heiraten.“
    Alec zog einen Bund mit zahllosen Schlüsseln aus der Tasche
und steckte einen nach dem anderen ins Türschloss.
    Kristoff musterte mich von Kopf bis Fuß, und ich errötete
zum hundertsten Mal an diesem Abend. Um jedem Kommentar zuvorzukommen, sagte
ich rasch: „Sie können aufhören, mich anzusehen, als wäre ich eine
unverbesserliche Lügnerin, denn ich habe nicht gelogen!“
    Kristoff blinzelte überrascht, dann nahm sein Gesicht wieder
den gewohnten misstrauischen Ausdruck an.
    Aus irgendeinem Grund machte mich das noch wütender, als
wenn er mich einfach gefragt hätte, ob ich ihn auf den Arm nehmen wolle. „Ob
Sie es glauben oder nicht, es ist die reine Wahrheit. Diese Frau .. wie hieß
sie noch?
    . . Kristjana sagte etwas davon, dass Mattias und ich
heiraten müssen, damit er in meinen Armen sterben kann oder so. Also gucken Sie
mich gefälligst nicht so an, als hätte ich sie nicht mehr alle!“
    Hinter mir fing Alec an zu lachen. Kristoffs Augen funkelten
vor Wut, und eine Schrecksekunde lang befürchtete ich schon, er würde mich
schlagen.
    Stattdessen kam er zwei Schritte auf mich zu und schob mich
gegen die Mauer. „Wissen Sie überhaupt, wer ich bin?“
    „Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen, und ich muss sagen,
dieses Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit“, erwiderte ich. Mir zog sich der
Magen zusammen - ob aus Angst oder Wut, wusste ich nicht so genau.
    Kristoff legte seine langen Finger um meinen Hals und
drückte ziemlich unsanft zu. „Ich könnte Sie umbringen, wenn ich wollte!“
    Die Angst gewann die Oberhand über die Wut, aber das wollte
ich mir nicht anmerken lassen. Statt nach seiner Hand zu greifen, krallte ich
meine Finger in meinen Rock. „Damit würden Sie Ihre eigenen Pläne durchkreuzen,
wenn ich tatsächlich diejenige wäre, für die Sie mich halten“, bemerkte ich,
ohne der Tatsache, dass meine Stimme zitterte, Beachtung zu schenken. „Außerdem
müssten sie der Bruderschaft erklären, warum sie mich getötet haben.“
    Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, doch sein Blick
blieb eisig. „Das würde ich mit dem größten Vergnügen tun.“
    Seine Worte klangen so bedrohlich, dass ich entsetzt die
Augen aufriss, doch bevor ich protestieren konnte, schaltete sich Alec ein.
    „Hör auf, ihr Angst zu machen, Kris! Das bringt doch nichts!“
    Kristoff durchbohrte mich noch ein paar Sekunden mit seinem
Blick, und eine unglaubliche Wut und Feindseligkeit schlug mir entgegen. Dann
knurrte er etwas vor sich hin, ließ mich los und stürmte davon.
    Meine Beine fühlten sich an wie Tofu, und ich rutschte
langsam die Wand hinunter. Augenblicklich war Alec an meiner Seite, stützte
mich und sah mich besorgt an. „Alles in Ordnung, Pia?“
    „Ja. Ihr Freund scheint mir ein rechter Heißsporn zu sein.
Da wäre meiner Meinung nach ein kleiner Aggressionsbewältigungskurs vonnöten“,
entgegnete ich und rieb mir den Hals, während ich der schattenhaften Gestalt
hinterher schaute, die in der Dunkelheit verschwand.
    Zu meiner Überraschung verteidigte Alec seinen Freund. „Er
hat nicht viel für Schnitter übrig.“
    „Schnitter?“ Ich sah ihn an.

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