Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
Geschichte machen kann, aber es wird alles
immer komplizierter.“
„So ist das mit den Männern“, sagte Magda und tätschelte mir
den Arm. „Sie bringen uns völlig durcheinander.“
„Nein, so habe ich das nicht gemeint. Es geht hier nicht um
den üblichen Beziehungswahnsinn .. zumindest glaube ich das nicht. Es ist ..
Ach, es ist schwer zu erklären. Die Schnitter sagen, die Vampire sind die
Bösen, und ich weiß, dass es so ist. Immerhin hat Kristoff vor meinen Augen
jemanden umgebracht, und er und Alec machen kein Geheimnis daraus, dass sie für
einen ominösen Rat arbeiten, der die Schnitter für ihre Taten bestraft.“
„Dann ist ja ziemlich klar, wer die andere Zorya getötet hat“,
entgegnete Magda leise.
Ich rieb mir die Stirn, denn ich merkte, dass ich
Kopfschmerzen bekam.
„Nicht unbedingt. Sie sagen, sie haben es nicht getan.
Zumindest Kristoff hat gesagt, er war es nicht, und das Schlimme ist, ich
glaube ihm. Ich glaube ..
Oh, hallo!“
Wie durch Zauberhand war Alec am Tisch aufgetaucht und
lächelte Magda freundlich an, bevor er sich mir zuwendete. „Ich hoffe, ich
störe nicht?“
„Überhaupt nicht. Das ist meine Freundin Magda. Sie gehört
zu meiner Reisegruppe.“
„Alec Darwin“, stellte er sich vor und setzte sich neben
mich.
„Ich sitze auf Ihrem Platz“, sagte Magda hastig und wollte
schon aufspringen.
„Lassen Sie sich nicht von mir stören. Ich bin nur hier, um
die liebreizende Pia anzuhimmeln“, sagte er und bedachte mich mit einem
schmachtenden Blick.
Magda schaute zwischen mir und Alec hin und her, und einen
Augenblick lang herrschte beklommenes Schweigen. Ich atmete tief durch. „Alec,
es gibt da etwas, das du wissen solltest.“
„Noch ein Geständnis?“ Er sah mich fragend an. „Willst du
mir sagen, dass sie auch deine Geliebte ist?“ „Nein.“
Magda unterdrückte ein Kichern.
Ich hatte eigentlich nicht für möglich gehalten, dass ich
noch röter werden konnte, aber ich schwöre, meine Wangen brannten wie Feuer.
Ich hielt mir mein Wasserglas ans Gesicht, um es zu kühlen. „Sie weiß von dir
und Kristoff.
Sie weiß, was ihr seid.“
„Aha“, machte er und musterte Magda nachdenklich. „Ist das
so?“
„Ja, ich weiß Bescheid“, entgegnete sie ernst. „Ich war
vergangene Nacht mit Pia unterwegs. Also ... später nicht mehr, als sie mit dem
anderen ... äh, also, ich war mit ihr zusammen bei der .. „
In ihrem Bemühen, die heiklen Themen „Kristoff“ und „Bruderschaft“
zu umgehen, geriet Magda in eine verbale Sackgasse. Sie lächelte verlegen.
„Sagen wir einfach, ich war bei ihr. Ich habe ihr geholfen,
ihre Sachen aus dem Hotelzimmer zu holen. Und ich weiß von Anniki.“
„Aha“, machte Alec wieder und lehnte sich zurück. „Sie
meinen vermutlich die Zorya.“
„Woher weißt du, dass sie eine Zorya war?“, fragte ich, und
in meinem Kopf begann es zu hämmern. Mir kam es vor, als würde es etwas dunkler
im Raum.
Ich schaute zum Fenster, doch draußen war es immer noch
sonnig. „Ich wusste doch gar nicht, wer sie war, als wir .. als wir in mein
Hotelzimmer gegangen sind.“
„Nein?“ Er runzelte die Stirn und spielte an seinem
Wasserglas. „Ich dachte, du hättest es mir gesagt.“
„Ich glaube, was Pia gern wüsste, sich aber nicht zu fragen
traut, ist, ob Sie sie getötet haben“, sagte Magda ganz unverblümt.
Alec sah sie überrascht an, bevor er seine wunderschönen
grünen Augen auf mich richtete. „Das glaubst du? Dass ich die Zorya getötet habe?“
„Du bist einfach so verschwunden, ohne ein Wort“, entgegnete
ich. „Ich wusste nicht, was ich denken sollte, als ich feststellte, dass du weg
warst und eine Tote in meinem Badezimmer lag.“
„Aber ich habe dir doch eine Nachricht hinterlassen“,
erwiderte Alec bestürzt.
„Ich habe auf einen Zettel geschrieben, dass ich unerwartet
weg musste, um etwas zu regeln, und mich im Laufe des Tages bei dir melden
würde. Hast du den nicht gefunden?“
„Nein“, antwortete ich kopfschüttelnd. „Einen Zettel?“
„Ja. Ich habe ihn ins Bad gelegt, damit du ihn auf jeden
Fall siehst. . Ah, jetzt verstehe ich allmählich. Wer immer die Zorya getötet
hat, muss meine Nachricht entfernt haben. Mein süßer Schatz! Was musst du von
mir gedacht haben!“, sagte er, legte den Arm um mich und zog mich an sich. „Da
ist es ja wirklich erstaunlich, dass du nicht schreiend vor mir weggelaufen
bist!“
„Oder dass sie Ihnen nicht wenigstens einen Holzpflock
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