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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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können!“
    „Alec hat schon ein paar Hundert Jahre überstanden, ohne
geschnappt zu werden“, murmelte ich vor mich hin, als wir uns zwischen den
durch die Gasse bummelnden Touristen hindurchschlängelten und Richtung
Bibliothek liefen. „Dann lässt er sich jetzt auch nicht kleinkriegen.
Hoffentlich.“
    „Beeilung!“, drängte Marta, als ich an einer Ampel stehen
blieb. „Wir haben keine Zeit!“
    Ich weiß nicht, was die Bibliothekarinnen dachten, als ich
zur Tür hereinstürzte. Sie guckten jedenfalls ziemlich überrascht, als ich
ihnen freundlieh zuwinkte und gleich in den hinteren Teil des Lesesaals rannte.
    „Die Zorya ist da!“, rief eine der Geisterfrauen, die
offenbar am vorderen Ende der Magazinreihen Wache schob. „Sie ist gekommen!“
    „Wurde aber auch Zeit“, maulte Dagrun.
    „Karl!“, schrie Marta und sauste an mir vorbei. „Ist er ...
Karl!“
    Als ich zwischen den Magazinen hindurcheilte, gab es einen
lauten Krach, und ich hörte Glas splittern.
    „Da hinten! Er haut ab!“, rief Ulfur und zeigte auf ein
zerschmettertes Fenster.
    „Karl?“, fragte ich.
    „Ich bin hier“, ertönte es zittrig und etwas erstickt. Ich
lief ans Fenster und schaute hinaus. Die entsetzten Rufe hinter mir deuteten
darauf hin, dass auch andere Bibliotheksgäste den Lärm gehört hatten.
    „Hat er jemanden mitgenommen?“, fragte ich leise.
    „Nein, das haben wir nicht zugelassen“, entgegnete Hallur
halb grimmig, halb triumphierend und wurde wieder durchsichtig. Er hinkte ein
wenig und schien zu bluten, aber er grinste. „Er wird es sich gut überlegen,
uns noch einmal anzugreifen!“
    Eine Frau, vermutlich eine Bibliothekarin, kam auf mich zu
und begann mich mit Fragen zu bombardieren.
    „Entschuldigen Sie, ich bin Amerikanerin. Ich spreche nur
Englisch“, sagte ich und stemmte die Hände in die Hüften, denn ich hatte
furchtbares Seitenstechen.
    „Was ist hier passiert?“, fragte die Bibliothekarin in
fehlerfreiem Englisch. Sie zeigte auf das Fenster, und im selben Moment liefen
auch schon ihre Kolleginnen herbei, die sich den entstandenen Schaden
erschüttert besahen.
    „Da ist wohl jemand durchs geschlossene Fenster gesprungen“,
sagte ich und spähte nach draußen auf die kleine Grünfläche vor dem Gebäude, wo
sich bereits mehrere Passanten versammelt hatten. Einige von ihnen zeigten auf
die der Bibliothek gegenüberliegende Straßenseite.
    „Ich rufe jetzt die Polizei“, sagte die Bibliothekarin und
sah mich durchdringend an. „Sie bleiben hier und rühren sich nicht von der
Stelle!“
    „Selbstverständlich“, entgegnete ich mit einem strahlenden
Lächeln.
    Sie vertrieb die Besucher aus dem Bereich, der mit
Glassplittern übersät war, und erteilte ihren Mitarbeiterinnen Anweisungen. Ich
wartete, bis sie alle verschwunden waren, bevor ich mich meinen Geistern
zuwendete.
    „Kommen Sie mit! Wir müssen ein neues Versteck für Sie
suchen!“
    Ich lächelte den Bibliotheksbesuchern zu, die zwischen den
Magazinen standen und aufgeregt miteinander tuschelten. Sie verstummten
schlagartig, als ich mit einem Satz aus dem Fenster sprang, wobei ich mir aller
Vorsicht zum Trotz das Hosenbein an einer Glasscherbe aufriss, die noch im
Rahmen steckte.
    „Verletzen Sie sich nicht, Pia!“, rief Ingveldur, als die
Geister unmittelbar nach mir aus dem Fenster schwebten. „Oh! Sie bluten ja!
Hallur, die Schnitterin blutet!“
    „Ich auch! Dieser Ilargi war ein zäher Brocken. Doch wir
waren stärker!“ Seine Miene wurde ernst. „Aber Jack konnten wir nicht retten.“
    „Ich weiß, Sie haben alles versucht“, sagte ich, als wir
davoneilten. „Es ist alles meine Schuld. Wenn ich eine richtige Zorya wäre,
hätte ich Sie schon längst nach Ostri gebracht.“
    „Machen Sie sich keine Vorwürfe“, beschwichtigte Marta mich,
die sich an Karl klammerte und ihn so liebevoll ansah, dass mir die Tränen
kamen.
    „Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte sich der Ilargi auch
Karl geholt.“
    „Nein, Sie waren diejenigen, die ihn gerettet haben“,
entgegnete ich schuldbewusst.
    „Wir waren am Ende unserer Kräfte“, sagte Ulfur. „Wir hätten
ihm nicht viel länger standhalten können. Er ist abgehauen, weil er Sie kommen
hörte.“
    Ich fühlte mich ein kleines bisschen besser, doch ich schwor
mir einmal mehr, dafür zu sorgen, dass meine Geisterfreunde den Ort ihrer
Bestimmung erreichen sollten. Wenn ich sie nicht hinbringen konnte, dann würde
ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um

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