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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Weg zum Park.
    Ich war wild entschlossen, mich zu amüsieren, und nichts und
niemand konnte mich davon abhalten.

2
     
    „Ist sie weg?“
    „Moment!“ Audrey, unsere Reiseleiterin und Mitbesitzerin von Sergeant Patty's Lonely Hearts Club Tours, schaute vorsichtig
hinter der Statue eines Wikingerforschers hervor und sondierte die unmittelbare
Umgebung. Die meisten Menschen saßen auf der Wiese und bestaunten mit vielen „Oohs“
und „Aahs“ das prächtige Spektakel am nicht minder farbenfrohen Nachthimmel.
    Kinder liefen mit Wunderkerzen umher, und die
Feuerwerkskörper projizierten glitzernde Bilder in die Luft, die jeweils nach
ein paar Sekunden in einen schillernden Funkenregen zerfielen. Ein leichter
Wind wehte vom Wasser herüber und vertrieb den beißenden Rauch, der sich im
Park ausbreitete.
    „Ich glaube, sie steht da hinten auf der anderen Seite. Sie
ist schon den ganzen Abend hinter mir her - bestimmt, weil sie sich wieder über
dieses und jenes beschweren will.“
    „Sie schien nicht sehr erfreut zu sein, dass der Ausflug
ausgefallen ist“, entgegnete ich.
    „Nicht sehr erfreut?“ Audrey schnaubte. „Sie hat mich so
lange damit genervt, wie schade es ist, das Feuerwerk zu verpassen, dass ich
den Ausflug schließlich ihr zuliebe abgeblasen habe. Sie sollte also höchst
erfreut sein! Oh Gott, jetzt hat sie Magda und Ray entdeckt. Die Armen haben
sie noch nicht gesehen, und sie rennt schnurstracks auf sie zu. Ich wünschte,
ich könnte ihr einfach ihr Geld zurückgeben und sie rauswerfen, aber wenn ich
anfange, Kunden zu vergraulen, bekommt Patty einen Tobsuchtsanfall!“
    Ich tätschelte Audreys Arm. „Du hast mein ganzes Mitgefühl,
und ich wünschte, ich könnte dir irgendwie behilflich sein bei dieser
aufsässigen Person, aber von Denise habe ich selbst die Nase gestrichen voll.
Ich glaube, ich verziehe mich ins Hotel.“
    Sie sah mich bestürzt an. „Ach, Pia, geh nicht! Das
Feuerwerk ist noch nicht vorbei, und danach gibt es wieder Musik. Du willst dir
doch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, einen gut aussehenden Wikinger
kennenzulernen, oder?“
    Ich dachte an meinen gescheiterten Annäherungsversuch auf
dem Marktplatz und schenkte Audrey ein grimmiges Lächeln. „Heute Abend
verzichte ich lieber. Aber dir wünsche ich noch viel Spaß!“
    „Es tut mir leid, wenn Denise dir die Laune verdorben hat“,
entgegnete sie betroffen.
    „Das muss es nicht, du kannst ja nichts dafür. Keine Sorge,
mit Denise komme ich schon klar - ich bin ja schließlich erwachsen. Weißt du,
ich bin einfach nur ein bisschen müde, nachdem wir heute Morgen in Reykjavik
waren und ich dann noch den ganzen Nachmittag hier herumgelaufen bin. Alles
Liebe zum Isländischen Unabhängigkeitstag!“
    „Dir auch“, entgegnete sie und sah mir zerknirscht
hinterher, als ich mit eiligen Schritten auf den Ausgang des Parks zusteuerte.
    Das Städtchen war wirklich nicht groß und der Weg zum Hotel
nicht weit, aber das Zentrum war ein einziges Labyrinth aus engen, verwinkelten
Gassen, in dem ich mich hoffnungslos verirrte. Ich musste erst wieder zurück zu
dem immer noch hell erleuchteten Marktplatz, um mich zu orientieren. Dann ging
ich eine Straße hinunter, von der ich hoffte, dass sie zu unserem kleinen Hotel
führte.
    Als ich durch eine dunkle Gasse eilte, die mir verdächtig
bekannt vorkam -
    war ich hier nicht eben erst gewesen? -, trat plötzlich
direkt vor mir eine dunkle Gestalt aus einer Tür. Ich sprang mit einem
Aufschrei zur Seite und stieß unsanft mit der Schulter gegen die Hauswand.
    Der Mann sagte etwas zu mir, das ich nicht verstand, während
ich mir an die Brust fasste und mein wild schlagendes Herz zu beruhigen
versuchte. „Mein Gott, Sie haben mich vielleicht erschreckt! Ich hätte fast
einen Infarkt gekriegt!
    Passen Sie doch auf!“
    Die dunkle Gestalt blieb einen Moment regungslos stehen,
dann bewegte sie sich in den Lichtkegel der Straßenlaterne. „Verzeihen Sie
bitte, Madam“, sagte er mit einem starken isländischen Akzent auf Englisch. „Ich
habe Sie nicht gesehen. Hier, Ihre Bücher!“
    „Ist ja noch mal gut gegangen“, entgegnete ich, während ich
hastig die Sachen zusammensuchte, die aus meiner Tasche gefallen waren.
    „Sie sind Touristin, ja?“, fragte der Mann.
    „Ja.“ Ich fand ihn sympathisch. Er hatte Sommersprossen im
Gesicht und diese fröhliche, offene Ausstrahlung, die so typisch für die
Isländer zu sein schien. „Aber leider bin ich nur ein paar Tage hier.

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