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Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Titel: Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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kommen.«
    »Na ja, damals ist es nicht ans Licht gekommen, warum sollte das dann jetzt plötzlich passieren? Glaubst du vielleicht, dass die Cops, die Anwälte, die ganzen Leute, die an dem Fall beteiligt waren und mit ihm berühmt geworden sind« – er deutete mit dem Finger auf mich und schob die Unterlippe vor –, »glaubst du vielleicht, dass die jetzt auf einmal sagen, uuups, tut uns leid, war unser Fehler, also, Bennyboy, wir lassen dich raus, genieß dein Leben? Nee. Was immer geschieht, der bleibt sein Leben lang im Bau.«
    »Nicht, wenn du die Wahrheit sagst.«
    »Du bist genau wie deine Mutter, weißt du, so … total stur. Schwimmst nie mit dem Strom, musst immer alles auf die harte Tour machen. Wenn sie mir in all den Jahren nur ein einziges Mal geholfen hätte … aber nein, sie war ein Miststück. Ich sag ja nicht, dass sie den Tod verdient hat …« – er lachte und knabberte ein Stückchen Nagelhaut ab –, »aber Mann, sie war eine echt harte Frau. Und sie hat einen Triebtäter großgezogen. Einen kranken Widerling. Der ist nie ein Mann geworden. Oh, und sag Peggy, sie kann mich mal.«
    Ich drehte mich um und wollte gehen, als mir klarwurde, dass ich Runners Hilfe brauchte, um aus diesem elenden Becken herauszukommen. Also wandte ich mich ihm wieder zu.
    »Ben, das kleine Baby. Glaubst du wirklich, dass er sie alle drei allein umgebracht hat? Ben?«, spottete Runner.
    »Wer war es dann, Runner? Was willst du damit andeuten?«
    »Ich will damit andeuten, dass Trey Geld brauchte, er war Buchmacher, und solche Leute wollen immer ihre Kohle sehen.«
    »Wollte er Geld von dir?«
    »Ich werd jetzt keine Anschuldigungen erheben, aber er war nun mal ein Geldeintreiber. Und in der Nacht war er mit Ben zusammen. Was glaubst du denn, wie er in dieses verkackte Haus gekommen ist?«
    »Wenn du glaubst, dass es so war, wenn du glaubst, Trey Teepano hat deine Familie umgebracht, dann musst du eine Aussage machen«, unterbrach ich ihn. »Wenn es die Wahrheit ist.«
    »Wow, du hast ja keine Ahnung.« Er packte mich am Arm. »Du denkst, du kriegst alles, und du willst es umsonst, und ich soll meinen Hals riskieren für … Ich hab dir doch gesagt, du sollst Geld mitbringen. Ich hab’s dir gesagt.«
    Ich machte mich los, packte den Minikühlschrank, zerrte ihn unter die Leiter, und das Ding schepperte so laut, dass ich Runners Geschwätz nicht mehr hörte. Dann stieg ich darauf, aber meine Finger verfehlten den Rand des Beckens immer noch um ein paar Zentimeter.
    »Gib mir fünfzig Dollar, dann heb ich dich hoch«, bot Runner an, während er mich träge musterte. Ich reckte mich, stellte mich auf die Zehenspitzen und strengte mich an, und dann fühlte ich, wie der Kühlschrank unter mir kippte. Ehe ich mich’s versah, stürzte ich ab, schlug mit dem Kinn auf, biss mir auf die Zunge, und die Tränen schossen mir in die Augen. Runner lachte. »Herrgott, was für ein Schlamassel«, sagte er und schaute auf mich herab. »Hast du etwa Angst vor mir, mein kleines Mädchen?«
    Ich flitzte hinter den Kühlschrank, behielt Runner aber im Auge, während ich nach Dingen Ausschau hielt, die ich auf das Gerät stellen konnte, um mich größer zu machen.
    »Ich bring keine Mädchen um«, sagte er plötzlich. »Ich würde nie ein kleines Mädchen umbringen.« Dann hellte sich sein Gesicht auf. »Hey, hat man Dierdre eigentlich jemals gefunden?«
    Ich erkannte den Namen und wusste sofort, wen er meinte.
    »Diondra?«
    »Ja, Di-
on
-dra!«
    »Was weißt du über Diondra?«
    »Ich hab mich immer gefragt, ob sie auch Diondra umgebracht haben. Nach dieser Nacht hat sie sich nämlich nie wieder irgendwo blicken lassen.«
    »Bens … Freundin«, hakte ich nach.
    »Ja, richtig. Vielleicht war sie das. Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, war sie mit Ben und Trey zusammen, und ich hoffe irgendwie, dass sie einfach weggelaufen ist. Manchmal gefällt mir die Idee, Großvater zu sein.«
    »Was redest du denn da?«
    »Ben hat sie geschwängert. Jedenfalls hat er das behauptet. Hat mächtig damit angegeben, als wäre es so schwierig, ein Kind zu zeugen. Ich hab Diondra in der Nacht gesehen, und danach ist sie nie wieder aufgetaucht. Da hab ich mir Sorgen gemacht, dass sie womöglich tot sein könnte. Machen die das nicht manchmal, diese Teufelsanbeter – bringen die nicht schwangere Frauen und ihre Babys um? Diondra ist einfach verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Und du hast der Polizei nichts davon

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