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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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während sie ihn beobachteten, wandte er mehrfach langsam den Kopf, um in die eine und wieder in die andere Richtung zu sehen und mit aufgestellten Ohren zu schnüffeln. Er sah tatsächlich so aus, als hielte er Wache.
    »Wahrscheinlich hebt ihr ihn von ganzem Herzen, so wie ich Fischer liebe«, sagte der Junge.
    Zack und Clovis tauschten einen kurzen Blick aus. Dieser Junge war eindeutig nicht auf der Storm-Hill-Schule, wo eine solche Ausdrucksweise körperliche Gefahr bedeutet hätte.
    »Ich verstehe nicht, wie Fischers Halsband hier sein kann«, setzte der Junge nach. »Wir wohnen eigentlich ziemlich weit weg. Ich muss wohl der Tatsache ins Auge blicken, dass er entfuhrt wurde. Aber ich habe keine Lösegeldforderung bekommen.« Er ließ das Halsband durch seine langen Finger gleiten.
    Irgendetwas blitzte auf - ein Edelstein? An einem Katzenhalsband?«
    »Ich habe in den Läden Zettel mit einer Belohnung aufgehängt«, erklärte der Junge.
    Moe stieß ein leises Bellen aus. Fast ein Knurren. Alle Blicke wandten sich ihm zu. Ein langes, schwarzes Auto kam in einiger Entfernung unter ein paar Bäumen zum Stehen, dort wo die Excelsior Avenue eine Kurve machte und schon fast nicht mehr einzusehen war. Ein teurer Motor verstummte schnurrend. Die Fahrertür ging auf und ein uniformierter Mann trat heraus. Aus der Ferne war es schwer zu erkennen, aber Zack war sich fast sicher, dass der Schutzpatron auf der Motorhaube ein Berglöwe war.
    Scarsprings.
    Clovis sprang zurück in den Van und schaltete Motor und Lichter aus. Der Eis-Engel schien in der Dunkelheit unter den Bäumen zu verschwinden.
    Der uniformierte Mann öffnete eine Hintertür des Autos. Jemand stieg aus. Eine Frau? Nein, ein Mann in einem weiten Mantel.
    »Sie parken vor Radio Excelsior «, flüsterte Clovis.
    Zack nickte.
    Beide Männer blieben einen Moment lang vor den großen Toren stehen. Dann gingen die Türen auf und sie verschwanden im Gebäude.
    Zack schauderte. Wenn sie nicht fast diesen extrem seltsamen Jungen überfahren hätten, der nach seiner Katze suchte, wären Clovis und er jetzt gerade im Foyer. Und hätten vielleicht sogar die Eistruhe aus dem Van geschoben. Was zur
    Hölle machte Scarspring mitten in der Nacht bei Radio Excelsior?
    Er drehte sich zu den anderen um. Aber da war nur noch Clovis.
    »Er ist verschwunden«, sagte Clovis. »In dem Moment, als er den Mann aus dem Auto steigen sah. Schnell und leise wie ein Profikiller. Die Straße runter.« Er zeigte zu den Schatten zwischen den Gebäuden auf der anderen Straßenseite.
    »Wahrscheinlich ist er in der ganzen Stadt als verwirrter Bettler bekannt«, meinte Zack.
    »Er hat irgendwas geflüstert.«
    »Hast du nicht gerade gesagt, er war ganz still?«
    »Ich glaube, er sagte den Namen Golightly. Und ich glaube übrigens, wir sollten auch verschwinden. Jetzt .«
    Zack stieß einen leisen Pfiff aus.
    Hinter ihnen war ein gruseliges Scharren und Kratzen zu hören. Dann ein leiser Schlag. Moe war durch das glücklicherweise offene Fahrerfenster in den Wagen gesprungen und saß nun winselnd auf seinem Platz.
    »Ich stimme dem Unglaublichen Hund voll und ganz zu«, sagte Clovis. »Definitiv eine gute Idee.«
    Aber Zack blieb noch einen Augenblick stehen, der Regen tropfte aus den Haaren in seine Augen. Er musterte das imposante Auto, das sich unter die Bäume duckte.
    Er flüsterte: »Ich muss mir das mal genauer anschauen«, und ging langsam am Straßenrand die Avenue hinab, ohne Clovis’ vernünftige Einwände zu beachten.
    Ein Milchlaster rumpelte an ihm vorbei und dann eines der weißen Taxis aus Rockscar mit dem grünen Licht auf dem Dach. Im Fenster konnte Zack das Gesicht einer Frau erkennen. Mittlerweile war er schon nahe beim Wagen der Scarsprings, aber immer noch auf der anderen Straßenseite. Es hatte aufgehört zu regnen und auf der langen Motorhaube mit dem silbernen Berglöwen glitzerten Wassertropfen. Die Scheiben waren abgedunkelt, wahrscheinlich Spiegelglas.
    Vielleicht saß jetzt noch jemand drin und wartete darauf, dass Steward Golightly wieder zurückkam. Anselm selbst könnte im Auto sein. Dann wäre Zack ihm noch niemals so nahe gewesen.
    Ohne wirklich zu wissen, was er da tat, trat Zack aus dem schützenden Schatten der Bäume und ging über die Straße auf das Auto zu.
    Aber er kam nicht sehr weit.
    Zuerst meinte er etwas an der Schulter zu spüren, dann tauchte ein schwarzer, seltsam formloser Schatten vor ihm auf, und er taumelte rückwärts, als wäre er

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